Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche
cholerisch, und überhaupt: Wie soll man denn im Alltag mit einem Typen klarkommen, der jede Diskussion mit den Worten abbügelt: „Keine Geschichten, das mag ich nicht!“
Das war der Moment, an dem meine Freundinnen und ich uns dann wieder nach dem kleinen Prinzen umsahen. Und dabei feststellten, dass die Männer immer nur der roten Zora hinterherlaufen, alle, ausnahmslos, das ist ja so gemein, warumnurwarumnurwarum? Wo Zora sie doch so mies behandelt!
These: Böse Mädchen kommen überall hin
Böses Mädchen = blödes Mädchen
Das Klischee von der erfolgreichen Power-Göre sorgt für Stunk und schlechtes Benehmen. Nichts hat weniger Sex-Appeal als gespielte Unreife.
Manchmal ist das Leben wie Kino. Neulich zum Beispiel, wir saßen beim Frühstück, hatte ich plötzlich das Gefühl, in einem Film zu sein, in dem eine unerklärliche monströse Kraft die Weltherrschaft anstrebt. In meinem Kopf dröhnte ein Trailer: „Das Ende der bekannten Welt naht. Die Mächte des Bösen bündeln ihre Kräfte und vereinen sich zu einem einzigen Wesen, das die Zeitenwende und das Weltenende herbeiführen wird.
Es ist …
(Paukenwirbel und Donnergrollen in Dolby Surround) …
DAS BÖSE MÄDCHEN!“
Dabei stelle ich mir so eine Mischung aus Rosemaries Baby und einer Fleisch gewordenen Barbie vor.
Doch zurück zu besagtem Frühstück. Ich regte mich gerade darüber auf, dass Mona sich für ein Gespräch mit einem jungen Kollegen so aufdonnerte. Sie beruhigte mich, sie wolle dem Burschen nur einige Informationen aus dem Kreuz leiern, er habe einen guten Draht zum Vorstand. „Ach“, polterte ich. „Vielleicht sollte ich mit eurem Vorstand mal einen trinken gehen, dann würdest du dich für mich vielleicht auch so aufbrezeln!“
Mona lächelte nur. Dann sagte sie: „Kann übrigens später werden heute Abend – vielleicht gehe ich mit dem Kollegen noch was essen.“ Da verschluckte ich mich an meinem Käsebrot. Moment mal, hätte ich fast gerufen, das ist mein Satz! Von wegen, es kann später werden im Büro! Stattdessen brachte ich nur hervor: „Du schmeißt dich ganz schön ran!“ Sie wuschelte mir durchs Haar und sagte: „Du bist ja eifersüchtig, wie süß! Aber mach dir mal keine Sorgen, das Jüngelchen soll doch nur ein bisschen sabbern. Du weißt ja: Böse Mädchen kommen überall hin.“ Weg war sie. Und mit ihr meine gute Laune.
Es ist zum Kotzen! Frauen beschweren sich über Geschlechterrollen und Klischees und streifen sich selbst das Leidensgewand der leichten Beute über, als sei es ein bequemer Bademantel. Ist Ihnen das auch schon aufgefallen? Frauen, die sich für mutig und verwegen halten, nennen sich selbst gern „böse Mädchen“. Seit vor mehr als 10 Jahren irgendeine Mittelklasse-Psychologin dieses Päderasten-Kompliment auf einen Buchtitel hob, ist der Begriff in den Sprachgebrauch eingewachsen wie eine Zyste. Ich möchte mal erleben, wie sich diese Kämpferinnen für das Althergebrachte aufführen würden, wenn unsereins sie so bezeichnen würde: „Komm her! Du bist heute ein böses Mädchen gewesen – dafür musst du bestraft werden.“ Das Weitere kann sich jeder gern selbst ausmalen, eines bleibt in jedem Fall gleich: Modern ist daran nichts.
Seltsamerweise haben weibliche Role-Models immer etwas von niedlichen Tierchen, die angeblich böse zubeißen können mit ihren kleinen Zähnchen. Wie bitte? Es sind die Männer, die sie in diese Rolle drängen? Das ist nun wirklich so blöd wie die Ausrede eines schlecht gekleideten 30-Jährigen, seine Mutter lege ihm die Sachen zum Anziehen raus. Da seid ihr alle selbst schuld! Ich habe mir nie Girlies gewünscht, verabscheue Lolitas, und böse Mädchen können mir gestohlen bleiben! Denn, liebe Leserin, einmal ganz unter uns: Was machen böse Mädchen? Sie waschen sich nicht, tragen bunte Schlabberklamotten und haben faule Zähne. Sie kreischen herum und stinken nach Pipi. Kurz gesagt: sie nerven. Und sie erreichen in ihrem Leben nichts als ein paar bizarre Sexerlebnisse und vielleicht den Gewinn eines Hot-Dog-Wettessens, inklusive anschließender Magenverstimmung. Böse Mädchen kommen nirgendwo hin. Damit ist alles gesagt, ich habe mich abgeregt.
Am Abend war Mona schon früh wieder zu Hause. Der junge Kollege hatte von ihr ebenfalls gedacht, sie habe gute Kontakte, und sich selbst als Windei entpuppt. Während Mona sich das Make-up aus dem Gesicht wusch, nahm ich sie von hinten in die Arme und sagte: „Na, böse Mädchen kommen aber ziemlich
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