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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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vor.
                  „Ich muss mal eben groß“, murmel te sie gepresst und zog schon die Hose runter. Ich ließ Lappen und Scheuerschwamm fallen, flüchtete rückwärts aus dem Raum und zog schnell die Tür hinter mir zu. Bah, war die Frau widerlich! Die hätte glatt losgelegt, während ich am Wanneschrubben war. Da kannte die nichts.
                  „Überall im Bad liegen deine Kräuselhaare!“ , keifte ich durch die geschlossene Tür. „Die kannst du bitteschön selber entfernen.“
                  „Du bist doch für die Reinigung des Badezimmers zuständig, oder nicht? Dann sind die Haare dein Job“, entgegnete sie.
                  Hatte ich doch gleich gewusst, dass eine Diskussion mit Victoria aussichtslos war. Ich schleuderte meine Haushaltshandschuhe auf den Boden und wusch mir in der Küche gründlich die Hände. Das Bad e zimmer würde ich in den nächsten zwei Stunden nicht betreten. Da musste erst mal frische Luft rein .
                  Bärbel betrat die Gemeinschaftsküche. Ihre Augen waren rot und geschwollen vom Heulen.
                  „Hattest du Streit mit Vicki?“ , fragte ich ohne eine Spur Mitleid. Wer sich freiwillig mit so einem Fah r zeug einlässt, der muss auch die Konsequenzen tragen.
                  „Nein“, jammerte sie. „Stell dir vor, ich habe bei den Bundeswehrleuten Hans-Werner gesehen, den Mann, der mich so böse betrogen hat. Ich hab dir doch von ihm erzählt, nicht wahr?“
                  Hatte sie. Kurz vor der Hochzeit war Hans-Werner mit einer anderen durchgebrannt. Mistkerl.
                  „Ich wollte ihn nie im Leben wiedersehen. Und nun ist er bei der Bundeswehr und spielt Krieg direkt neben meinem Fenster. Ein Glück, dass er mich nicht gesehen hat. Und ein noch größeres Glück, dass Vicki da ist.“
                  Da mochte ich ihr nun überhaupt nicht zustimmen. Ich konnte mir keine noch so schlimme Situation ausmalen, in der ich Sehnsucht nach Victoria gehabt hätte.
                  „Wie heißt er denn mit Nachnamen? Und wie sieht er aus?“ , fragte ich neugierig. Ich wollte mir den Frauenheld gern mal aus der Nähe ansehen.
                  „Petzer heißt er. Hans-Werner Petzer. Ein großer Rotblonder mit Schnauzer. Er scheint der Koch dieser unseligen Truppe zu sein.“
                  „Die Geschichte mit ihm liegt doch lange zurück“, bemerkte ich.
                  „Drei Jahre. So lange ist das nun auch wieder nicht. Und das war nicht nur eine Geschichte, das war...“, stammelte sie und war schon wieder den Tränen nahe.
                  Er h atte sie ein Jahr lang betrogen und es bis zum bitteren Ende nicht eingestanden, der Schurke. Um endlich Gewissheit über ihren quälenden Verdacht zu haben, hatte sie ihn von einer Detektei beschatten lassen. Die fand heraus, dass Hans-Werner sich mit einer hellblonden Frau traf. Und Bärbel erzählte er, dass er länger arbeiten müsse.
                  „Um ein Haar hätte ich diesen Schuft geheiratet! Glücklicherweise hatte er die Hochzeit immer wi e der hinausgeschoben. Angeblich wollte er Geld sparen, um mir als seine Frau ein angenehmes Leben bieten zu können. Pah! Hingehalten hat er mich, um sich nebenbei mit einer anderen zu amüsieren.“
                  „Arme Bärbel.“ Ich bedauerte sie und tätschelte ihre zitternde Hand.
                  „Andererseits hätte ich ohne diese Erfahrung wohl niemals Victoria kennen gelernt. So gesehen kann ich Hans-Werner fast dankbar sein.“ Ein leichtes Lächeln erschien auf Bärbels Gesicht beim Gedanken an ihre Liebste.
                 
    Gegen Mittag holte mich Holger ab. Er hupte dreimal. Schnell zog ich meine Reitjeans an und ging nach draußen.
                  Die Helden nebenan hatten gerade Mittagspause. Sie standen und saßen herum, rauchten und schwelgten in Abenteuer n von der Front. Das Geschehen bei uns auf dem Hof lenkte sie kurzzeitig ab.
                  Sie stießen lächerliche Pfiffe aus, als ich zu Holgers Auto lief. Dann hagelte es spöttische Komme n tare wegen der Beulen am Flitzer.
                  „Nen dicken Schlitten unterm Hintern und nicht fahren können“, lästerte ein grobschlächtig er Bu r sche. Er hatte an seinem Tarnhemd die oberen Knöpfe zwecks

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