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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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lilafarbenes Shirt , das wohl noch aus ihrer Frauen- a n- d ie-Macht-Zeit stammte, denn auf der Rückseite prangte das entsprechende Logo. Ihr Haar stand struppig vom Kopf ab, und ihre streichholzdünnen Beine lugten schneeweiß unter dem Hemd hervor.
                  Uschi rieb sich verwirrt den Schlaf aus den Augen. Ihr niedlich-geblümtes Rüschennachthemd, das züchtig bis unter die Knie reichte, war zerknittert. Bärbel, die sich fröstelnd und schutzsuchend in ihrem rosa Satin an die stämmige Vicki gedrängt hatte, stand plötzlich allein da. Im Augenblick meines Erscheinens hechtete Vicki auf mich zu. Ihre großen, hellgelben Zähne machten kurz vor meinem Gesicht halt.
                  „Eine Bundeswehrübung! Direkt neben unserem Haus!“ , schrie sie mich an, als ob der Truppenau f marsch meine Schuld war. Ich wich zurück: Vicki litt unter üblem Mundgeruch. Vermutlich hatte sie noch keine Zeit gehabt, sich die Zähne zu putzen.
                  „Das sind mindestens vierzig Mann , w as wollen die denn hier alle üben?“ , richtete ich meine Frage an Angelo, der sich als einziges männliches Mitglied in unserer Runde gewiss am besten mit solchen Dingen auskannte.
                  „Das sind Panzergrenadiere“, klärte er uns auf. Unverständiges Stirnrunzeln von allen Seiten. „Die buddeln Schützengräben, werf en sich in den Schlamm und ballern ein bisschen rum. Alles völlig harmlos“, winkte er grinsend ab.
                  „ Sie ballern rum ?“ , kreischte Bärbel. „ Womöglich knallen sie eine von uns aus Versehen ab! Was dann?“ Meine Schwestern pflichteten ihr bei.
                  „Leider nicht. Die nehmen Übungsmunition“, erklärte Angelo.
                  „Das ist ja noch schlimmer!“ , stöhnte Vicki, ohne auf seinen Sarkasmus einzugehen.
                  „Platzpatronen! Wie in Cowboyfilmen.“ Angelo verdrehte angesichts der unnützen Aufregung die dunkelbraunen Augen.
                  „Ich will sofort wissen, wie lange der Zirkus hier dauern soll. Ob man etwas gegen diese Horde Wi l der unternehmen kann? Wer wohl ihr Anführer ist?“ , fragte uns Uschi aufgebracht. Wir zuckten ratlos die Schultern.
                  „Unternehmen kannst du nichts. Eine Bundeswehrübung wird behördlich abgesegnet. Nebenan in der Kuhstedter Prärie ist doch Gemeindeland, oder?“ , wollte Angelo wissen. Uschi bejahte.
                  „Na also. Dann haben sie ihre Genehmigung. Sicherheitshalber kannst du ihren Anführer fragen. Das ist der Oberleutnant, du erkennst ihn an der Uniform. Er wird dir auch sagen können, wann das Manöver zu Ende ist .“
                  „Von W eitem sehen die Uniformen alle gleich aus“, bemerkte Rita.
                  „Tun sie aber nicht. Guck mal genau hin.“ Angelo zog Steff mit sich ins Haus.
                  „Die haben doch jetzt auch Frauen bei der Bundeswehr. Warum sind da keine dabei? Ist das ne reine Männerabteilung?“ rätselte Vicki. Bärbel zuckte die Schultern.
                  Die Bundeswehrmänner hatten ihre Zelte errichtet und einen geeigneten Platz für das abendliche Lagerfeuer ausgekundschaftet. Ich sah drei junge, schlaksige Typen, die sich grinsend in die Seiten stießen und mit den Fingern auf uns zeigten. Sie prusteten vor Lachen. Vicki lie ß ein wütendes Schnauben hören .
                  „Antreten!“ , brüllte plötzlich ein Mitglied der Truppe. Es handelte sich bei ihm wohl um den Chef, denn s ofort ließen die übrigen alles stehen und liegen und stellten sich stocksteif in die Reihe. So ist es brav, ihr Clowns.
                  „Richt euch! Augen geradeaus!“
                  Der Boss der Gang ließ eine Salve zackiger Befehle los. Daraufhin schnappten sich fast alle Kerle die mitgebrachten Klappspaten und bega nnen wie die Irren zu buddeln. D ie anderen, vermutlich Ranghöh e ren, standen rum und sicherten die Aktion nach allen Seiten ab. Meine Herren, was für ein Albern kram!
                  „Was machen die denn da? Die wollen doch wohl nicht unsere schöne Wiese umpflügen?“ , stieß Rita entsetzt hervor.
                  „Bestimmt bauen sie sich Schützengräben. Darin können sie sich vor dem Feind verstecken“, erw i derte ich und ging hinein. Wenn die Trottel mir schon

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