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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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daran gewöhnt, dass sie meinen Vornamen mit dem Nachnamen verband, und kochte aus einem ganz anderen Grund: Ich war stocksauer, dass sie mir die Panne anhängte. Wo ich bei Bruno doch momentan ganz oben auf der Abschussliste stand.
    „Ich hatte heute Morgen alle Hände voll mit der neuen Ware zu tun. Natürlich kam Dorissack mal wieder zu spät. Ich wies sie in ihre Arbeit ein und sie packte und zeichnete aus. Dabei sollte ihr unser neuer Praktikant zur Hand gehen, um ihre verbummelte Zeit wieder auszugleichen. Sie bemerkte zwar, dass Maik einmal aus Versehen ein Paar verkehrt einsortierte, doch natürlich bemerkte sie nicht, welchen Preis er au f tackte. Den armen Jungen trifft selbstverständlich keine Schuld, schließlich ist er ganz neu hier und nicht vom Fach. Aber von Dorissack kann man ja wohl erwarten...! Also , wenn ich hier auch noch langjährige Mi t arbeiterinnen ständig überwachen soll ...! Dann kann ich gleich alles alleine machen!“ Geschickt wies sie mal wieder jegliche Schuld von sich. Hatte nicht sie Maik den Tacker in die Hand gedrückt und sich selbst zur Oberaufseherin ernannt?
    Ihr üppiger Busen wippte bei ihren Ausführungen auf und ab, und Bruno sah ihm fasziniert zu. Als sie ihre erregte Rede beendete und die Oberweite zur Ruhe kam, erfasste Bruno das Gesagte und damit den Ernst der Lage. Wütend starrte er auf mein Flachland.
    „Fräulein Sackkkkönn’ Sie mir mal erkkklären? Klauben Sie, wir sind ein Wohltätickkeitsverein? Schuhe für ein Euro noch was? Wo kibt’s denn heute noch so was? Das muss man doch sehen ! Das muss man doch scheckcken!“
    Mir fiel so schnell nichts zu meiner Verteidigung ein; gegen den Gertrud-Bruno-Verbund hatte ich sowieso keine Chance. Die Röte war mir vor Ärger ins Gesicht gestiegen, und das wertete Bruno als Schuldeingeständnis. Ich konnte nur noch ein weiteres „Diffa ...“ hervorstoßen, wurde aber wiederum unte r brochen. Zu Hause würde ich als erstes im Duden nachschlagen.
    „Fräulein Sackkkkeine Mittackspause heute. Sie brinken die Rekale auf Hochklanz. Hochklanz , h a ben Sie kkkapiert?“ Mit einer verscheuchenden Handbewegung wandte er sich den anderen zu: „Und nun ab zur Pause. Wir sehen uns um drei wieder.“
    Fix-Schuh war meines Wissens der einzige Laden in der Fußgängerzone, der nicht durchgehend geöffnet hatte. Bruno dachte gar nicht daran, sich dem Konkurrenzdruck zu beugen, sondern rühmte seine antiquarischen Öffnungszeiten als „Alleinstellunksmerckmal“.
    Gertrud war mittags für gewöhnlich beim Schlemmer-Imbiss um die Ecke anzutreffen, und sie mac h te sich denn auch gleich auf den Weg. Sicher hing ihr Magen schon auf halb acht. Maik schnappte sich se i nen kleinen Rucksack, tippte zum Gruß an seine imaginäre Mütze und stiefelte von dannen. Moni wäre wohl gern geblieben, ich schätze, um mein Los mit mir zu teilen, wurde von Bruno aber rausgeschmissen.
    „An die frische Luft, sackte ich!“ Sie warf mir einen mitfühlenden Blick zu und ging achselzuckend i h rer Wege.
    Mir selbst hätte eine Pause auch dringend Not getan. Zum Frühstücken war heute Morgen die Zeit zu knapp gewesen, ich hatte außer dem halben Schluck Kaffee von vorhin noch nichts im Magen. Aber es nützte nichts: Bruno stand, die Pranken in die Seiten gestemmt, da und harrte unnachgiebig der Putzaktion. Ich schnappte mir also den Vileda-Wischlappen, eine Flasche Glaso-Fit und machte mich ans Werk: Schuhe runter, Regal polieren, polieren, polieren und Schuhe wieder rauf. Spätestens heute Abend würden unzähl i ge Fingerabdrücke die Glasflächen zieren.
    Bruno beobachtete mich eine Weile, um sicher zu gehen, dass ich wenigstens diese Arbeit vernün f tig ausführte. Nach zehn Regalen begann er sich zu langweilen, nach fünfzehn Regalen war er verschwu n den. Das war meine Chance: Ich sprintete in den Frühstücksraum und trank den Kaffee, der natürlich inzw i schen kalt war. Dann durchforstete ich Kühlschrank und Hängeschrank nach etwas Essbarem. Für gewöh n lich hatte Gertrud irgendwo etwas für den kleinen Hunger zwischendurch deponiert.
    Ich wurde fündig und machte mich ohne die Spur eines schlechten Gewissens über eine angebr o chene Tüte Schokoladen-Rosinen-Biskuits und eine hartgewordene Salami her. Pech gehabt, Gertrud! Schließlich hatte sie mir das Ganze eingebrockt. Fäden von der alten Wurst zwischen meinen Zähnen he r auspulend, schlurfte ich lustlos zurück in den Verkaufsraum.
    Glück gehabt, denn nur Augenblicke

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