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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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Zig a retten und langweilte mich zu Tode. Als Rainer endlich eine Atempause einlegte, stand ich auf, gähnte her z haft und schickte mich zum Gehen an. Rainer sah auf seine Armbanduhr.
    „Fast drei Stunden haben wir hier beisammen gesessen! Tja, wenn man sich gut unterhält, vergeht die Zeit wie im Fluge. Also Doris, war nett, dich kennengelernt zu haben. Ich rufe dich bald an. Vielleicht gehen wir das nächste Mal spazieren oder tanzen oder wir essen einen Happen, was?“
    Ich musste herzhaft rülpsen von dem vielen Bier, presste die Lippen aber höflicherweise fest aufe i nander. Uuupps. Rainer wertete das als Zustimmung, klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter und en t ließ mich mit einem lockeren „Ciao!“
    Wie betäubt stand ich auf dem Bürgersteig. War nett, mich kennengelernt zu haben! Rainer wusste außer meinem Namen nur, dass ich nicken, „Mhhm“ sagen und saufen konnte. Auf dem Heimweg fing mich Mutter ab. Hatte ich doch gewusst, dass sie irgendwo lauerte. Sie sang wahre Lobeshymnen auf diesen gut aussehenden, gebildet en Mann, und ich ließ sie singen. Nur noch zwei Tage! jubelte ich innerlich.
    Rainer rief drei Tage später an, und da war Mutter glücklicherweise wieder abgereist. Tags zuvor hatte ich ihr lieb am Bahnhof nachgewinkt und anschließend eine Solofete gefeiert.
    „Wie wär’s, wollen wir es uns heute mal gut gehen lassen? In einem Lokal was Leckeres essen?“
    Lecker essen gerne, dafür bin ich jederzeit zu haben. Aber nicht mit einem Alleinunterhalter an me i ner Seite, der mir bestenfalls ein Gähnen zu entlocken vermag. Nein, vielen Dank.
    „Nö“, antwortete ich einsilbig und ballerte den Hörer auf die Gabel. Sollte er von mir denken, was er wollte. Rainer probierte sein Glück in den folgenden Tagen noch drei-, viermal, dann gab er auf.
    Seit jenem Intermezzo hatte ich von „blind dates“ die Nase gestrichen voll. Trotzdem war ich nach wie vor eine eifrige Leserin der Bekanntschaftsanzeigen. Zu gerne spielte ich „Paarungen“ mit den einzelnen Inserenten. Bei diesem, meiner Phantasie entsprungenen Spiel galt es, möglichst viele sich deckende A n gaben zu finden und so einem Weiblein ein passendes Männlein zuzuordnen. Ich konnte, je nach Anzeige n fülle, Stunden mit diesem Spielchen zubringen. Leider musste ich mich an diesem Samstag auf eine andere Rubrik konzentrieren: die Wohnungsvermietungen.
    Seit vier Jahren lebte ich mehr oder minder zufrieden in einem Ein-Zimmer-Appartement eines Zwölf-Parteien-Hauses in der Stadtmitte. Sämtliche Einkaufsmöglichkeiten befanden sich in greifbarer Nähe, zum Friseur brauchte ich nur ein paar Gehminuten und der Bus, der mich morgens zum Schuhladen ku t schierte und abends wieder heimbrachte, hielt unter meinem Fenster. Praktischer ging es wahrhaftig nicht.
    Als mir mein Vermieter Herr Röhrig kürzlich mit betrübter Stimme kündigte, weil seine Tochter sich von ihrem Mann trennen wollte, (der nebenbei gesagt ein Schwein war, weil er sie dauernd betrogen und es ihr nie erzählt hatte) und er nun seinem Töchterchen aus der Patsche helfen wollte, indem er ihr wenigstens ein Dach über dem Kopf bot, tat mir der arme Mann wirklich leid. Hatte er seine Evi doch gut versorgt g e glaubt, zumal deren Gatte leitender Angestellter einer Handelskette für Duschwände war.
    Dieses Ungeheuer von einem Ehemann hatte nicht nur die unzähligen Frauen, die er in seiner unb e zähmbaren Gier vernascht hatte, auf dem Gewissen, nein: Außer der armen Evi geriet auch ich durch ihn in eine Notlage. Zu Zeiten absoluten Wohnungsmangels sollte ich so mir nichts dir nichts eine neue Bleibe finden.
    Mein Vermieter hätte mir die Dringlichkeit der Lage nicht extra noch zu verdeutlichen brauchen, ich verstand: Lieber gestern als heute sollte ich ausziehen, denn Evi war dem Nervenzusammenbruch nahe. Musste sie doch noch bis zu meinem Auszug Tisch und Bett mit diesem Scheusal teilen. Warum Evi unb e dingt mein Appartement und nicht eine von Herrn Röhrigs ungezählten anderen Wohnungen beziehen wol l te, war mir nicht ganz klar, aber ich mochte den vom Schicksal gebeutelten Mann nicht danach fragen. Eines war sicher: Ich musste ausziehen, und zwar so schnell wie möglich.
    Die Anzeigen für zu vermietende Wohnungen verrieten mir, was ich schon geahnt hatte: Die Mieten waren unverschämt hoch. Obendrein verlangten die Vermieter drei Monatsmieten Kaution. Für mich völlig indiskutabel, mein Konto gab nach dem überstürzten, wenn auch nicht bereuten

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