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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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anschließend bürstete ich Bellas Fell. Dann brachten wir die Pferde zurück in die makellosen Boxen. Holger hatte Mohrrüben dabei und die beiden kauten zufrieden .
                  Draußen trafen wir auf Beatrix, die von mitfühlenden Reiterkollegen umringt war. Wir erfuhren, dass die Ärmste soeben in der Reithalle ganz furchtbar von ihrem niederträchtigen Pferd gestürzt war.
                  Beatrix hatte sich sofort nach dem Unglück komplett umgezogen und frisch geschminkt. Vermutlich bewahrte sie für solche F älle ein Dutzend Extra-Kleidungsstücke zum Wechseln in ihrem Reitzubehö r schrank in der Sattelkammer auf. Ihr Schminkset führte sie ja sowieso ständig mit sich. Vom Sturz sah man ihr jedenfalls nichts mehr an. Psychisch hatte sie diesen Zwischenfall jedoch noch nicht verdaut.
                  „Cavalier hat einen schlechten Charakter. Ein braves Pferd tut so etwas nicht!“ , quietschte sie in die Runde. Zustimmendes Nicken von allen Seiten. Wir hörten Beatrix‘ Wehklagen noch einen Moment höflich-interessiert zu, dann verabschiedeten wir uns von der Ärmsten und ihrem Gatten, der sich dazugesellt hatte. Ich bedankte mich, dass ich ihre Stute Bella hatte reiten dürfen.
                  Herbert war wohl heilfroh, dass Beatrix den bösen Sturz überlebt hatte, jedenfalls war er allerbester Laune. Kein Vergleich zu dem Mann im Hausanzug, der mich wütend angeschnauzt hatte.
                  „Nichts für ungut“, rief er mir zu. „Die Bella steht sowieso nur im Stall rum. Du kannst ruhig mal wi e derkommen und sie spazieren reiten. Vorausgesetzt, Holger kommt mit. Der kennt sich ja inzwischen mit den Pferden aus.“
                  Ich dankte ihm für sein großzügiges Angebot.
                  „Kommt doch auch zum Reiterball am nächsten Wochenende!“ , lud er uns ein. Beatrix schüttelte angesichts seines völlig unpassenden Vorschlags entgeistert den Kopf. Herbert war ja wohl nicht zu bre m sen heute!
                  „Danke, gern!“ , rief Holger. Wir warfen die Wagentüren zu.
                  „Da kannst du allein hingehen“, stellte ich klar. Ich verspürte nicht die geringste Lust auf eine ra u schende Ballnacht mit Familie Tausendschön und dem übrigen schrecklichen Reitervolk. Außerdem besaß ich gar keine S chuhe für ein solches Ereignis.

14
     
    Wenn Dorissack etwas nicht will, dann will sie nicht. Da ist sie knallhart. Dass ich Holger trotzdem zu dieser unsel igen Veranstaltung begleitete, lag mehr an meiner Hochstimmung als an seinen Überredungskünsten. Ich war außer mir vor guter Laune. Drei vogelfreie Wochen lagen vor mir!
    Blieb nur die Klamottenfrage. Ich besaß keine festlichen Kleidungsstücke, und hatte weder Geld noch Lust, mir welche anzuschaffen.
    Ratlos stiefelte ich vor meinem offenen Drei-Meter-Freund auf und ab und nahm seinen Inhalt in A u genschein: Jeans, Sweatshirts und Fix-Schuh-Blusen. Glücklicherweise half mir Bärbel aus meiner Not und lieh mir eines ihrer ultra-schicken Minikleider samt mörderisch hohen Pumps. Normalerweise rannte ich ni e mals in solch betont weiblichen Sachen herum, fand mich aber wider Erwarten recht flott in dem pa ill ette n besetzten schwarzen Fummel. Ob ich mir so ein Teil auch mal zulegen sollte?
    Bärbel setzte noch einen drauf, indem sie mir ihre Fähigkeiten auf dem Gebiet der Schmink- und Styltechnik zugutekommen ließ. War das wirklich ich, Dorissack, die mir da im Spiegel gegenüberstand? Die Zotteln waren kunstvoll aufgesteckt, und das Gesicht dezent, aber gekonnt, geschminkt. Meine sonst bla s sen Lippen schimmerten dunkelrot.
    Die Spiegeltüren an meinem Schrank glaubten ebenso wenig wie ich, was sie sahen. Hätte ich nicht geahnt, dass der Abend mit den Reiterleuten alles andere als amüsant werden würde, dann hätte ich mich richtig darauf gefreut, in dieser Kostümierung mit dem sympathischen Doc auszugehen.
    Draußen hupte es. Bärbel warf mir ein kurzes, flauschig-weißes Cape über und ich bedankte mich bei ihr mit einem Schmatzer auf die Wange. Glücklicherweise blieb mir heute die dramatische Abschied s szene erspart. Die anderen Schwestern waren ausgeflogen. Sie verbrachten das Wochenende bei Elsbeth und Didi unter den FKK-Anhängern. Noch ein Grund, weshalb ich Holgers Drängen nachgegeben hatte: Der Reiterball lieferte mir einen plausible n Vorwand, warum ich nicht am Nacktwochenende

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