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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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diese Wahrheit scheinen gewisse Kreise nicht auszuhalten. Ich bin sehr stolz auf meinen Mann und werde ihn auch in schweren Zeiten unterstützen!‘“
    Keine Fragen, daher sind auch keine Antworten notwendig. Und kein Hinweis auf die Villa bei Korneuburg. Okay, sie möchten nicht unbedingt Medienleute anlocken. Ist verständlich. Dafür gibt’s ein Foto, das die glückliche Familie Pauer in einem Park zeigt. Neben einem Stapel seiner Bücher. Vielleicht ist es dieses Detail, das mich fast sicher macht: Dieses „Interview“ hat Farah Seifried der Zeitung einfach zugeschickt. Carina musste es nicht persönlich geben. Allerdings: Sie könnte sich ja dagegen wehren. Oder ist das in der jetzigen Situation zu viel verlangt?
    Die Zeitungen mit etwas mehr Qualitätsanspruch befassen sich vor allem mit der Frage:
„Bestsellerautor als Vergewaltiger?“
Einigermaßen sachlich wird darüber berichtet, was im Nouvel Grand Hotel vorgefallen sein soll, was die Polizeibehörden dazu sagen und wie Verlegerin Seifried und ihr Schützling Angriff als die beste Verteidigung sehen. Was die ausländischen Medien so schreiben, lese ich kurz im Internet nach. Es unterscheidet sich kaum von den heimischen Berichten. Und zwar in der ganzen Bandbreite. Zwischen
„Wiener Emanzenkampf mit allen Mitteln“
und der Frage, ob Thomas Pauer seine Macho-Sex-Thesen in der Realität vielleicht bis zum Äußersten auslebt, ist alles dabei. Ach ja, und die Ikone der deutschen Feministinnenszene hat natürlich auch einige Interviews gegeben. Kernsatz:
„Einem Mann, der erfolgreich Unsinn erzählt, wird selbst dann noch geglaubt, wenn eine Frau halbnackt aus seinem Zimmer flieht? Ungeheuerlich!“
Da hat sie eindeutig recht. Auf alle Fälle hat der Skandal bis zu amerikanischen Medien seinen Niederschlag gefunden. Und es wird angekündigt: Demnächst erscheine „Sei ein MANN!“ auch in den USA. Mehr Aufmerksamkeit hätte Pauers Bestseller im Vorhinein wohl kaum bekommen können. Kann es sein … ich schüttle den Kopf, verwerfe den Gedanken sofort wieder, schreibe ihn aber wenig später doch in den Laptop:
    Kann Farah Seifried hinter der Sache stecken? Kann sie Thomas Pauer gezwungen haben, über die Studentin herzufallen? In zwei Wochen erscheint sein Buch in den USA. Schon jetzt sprechen alle darüber. Wenn es gelingt, die versuchte Vergewaltigung als Intrige einiger Feministinnen abzutun, hat man auf ganzer Linie gewonnen.
    Ich schüttle den Kopf, will den Absatz wieder löschen. Dann verziere ich ihn am Anfang und am Ende mit einer Reihe Fragezeichen. So passt es.
    Jana meldet sich am Nachmittag. Ob ich die unglaublichen Zeitungsmeldungen gesehen hätte? Ob ich Zeit für einen Ausflug habe?
    „Wohin?“
    „Mam kommt auch mit. Mehr kann ich dir jetzt noch nicht sagen. Ich bin auf der Uni. Aber so um acht am Abend können wir los.“
    Sie klingt schon gleich kryptisch wie ihre Mutter. Ist es ihr womöglich gelungen, ein Treffen mit Nicole zu organisieren? Oder zumindest mit ihrer Schwester? „Ich hab Zeit.“
    „Wir holen dich ab. – Daheim oder in der Redaktion?“
    „Daheim. Ich möchte nach Gismo schauen.“
    „Oh, sag ihr …“ Sie lacht. „Was sagt man einer Katze schon? Also streichle sie von mir. Bis dann.“

[ 8. ]
    Ich weiß, dass Vesna eine gute Autofahrerin ist. Sie hat sogar einmal erzählt, dass sie als junges Mädchen gemeinsam mit ihrem Bruder in Bosnien bei Rallyes gestartet sei. Ich glaube ihr. Trotzdem: Entweder sie fährt zu schnell oder ich bin zu feige. Vor allem, wenn sie aus der Stadt draußen ist und auf kurvigen Landstraßen so richtig Gas geben kann, tut sie es. Sie ist dann voll konzentriert. Das heißt, sie reagiert auch nicht auf irgendwelche Einwände, Bitten, Befehle.
    Wir sind im Weinviertel, irgendwo zwischen Poysdorf und der Grenze zu Tschechien. Ich weiß inzwischen, was das Ziel ist: Wir sollen, wenn alles gut geht, Nicole Moser treffen. Ganz klar ist noch nicht, ob es klappt. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass uns niemand gefolgt ist. Vesna kommt man nicht nach. Eventuelle Verfolger liegen längst in Äckern oder Büschen. An uns fetzt die Landschaft weiter in rasendem Tempo vorbei.
    „Wäre dir lieber gewesen, wir hätten Motorrad genommen? Ich habe gesagt, das ist noch besser, aber Jana war dagegen“, meldet sich die Rennfahrerin vor mir zu Wort. Ich sitze hinten. Da fühle ich mich wenigstens ein bisschen sicherer.
    „Na toll. Es gibt also noch Schlimmeres. Auf deine Maschine wäre ich nie

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