Männerfrei: Roman (German Edition)
Schaumzuckerbanane in den Mund. » Was machst du beruflich? Und woraus zum Henker machen die dieses süße Zeug hier?«
» Ich dachte schon, wir würden uns nie private Fragen stellen«, wirft er ein. Ich lächle. Ich bin völlig locker. » Ich arbeite in einer Bank. Aber ich bin kein Verbrecher. Und ich glaube, das Zeug wird aus Zucker, giftigen E-Nummern und Feenstaub hergestellt.«
» Warum sollte ich dich für einen Verbrecher halten?«, frage ich und versuche, nicht zu lachen. » Ich liebe Feenstaub.«
» Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du keine gute Meinung von Bankern hast. Und du, wie alt bist du, was machst du beruflich, kann ich dir noch ein Glas Wein einschenken und hast du irgendwelche Muttermale?«
» Ich bin achtundzwanzig. Ich arbeite in einer Werbeagentur. Ja, gerne. Und ja, ich habe ein Muttermal in der Form von Madagaskar, innen am rechten Oberschenkel.«
» Wie faszinierend…«
» Hey, ihr zwei!«, funkt Bloomie dazwischen. » Wir machen gerade eine Umfrage. Dein allerschlimmstes erstes Date. Kate?«
» Ähm, tja, der eine kam zwanzig Minuten zu spät, und als er endlich auftauchte, meinte er…« Kate unterbricht sich, und ich muss grinsen, weil ich weiß, was als Nächstes kommt und wie schwer es ihr fällt, das auszusprechen. »› Sorry, dass ich zu spät komme. Ich musste noch dringend ein Ei legen. ‹ « Sie schüttelt den Kopf. » Ehrlich.«
Die anderen brechen brüllend zusammen.
» Ich hatte mal ein Date mit einer, die ständig vor sich hin gemurmelt und so getan hat, als wäre ein Insekt auf ihr gelandet«, sagt Eddie. » So…« Er beginnt, nervös mit dem Kopf zu wackeln und sich immer wieder auf den Oberarm zu klatschen. » Im Nachhinein wird mir klar, dass die Alte einen totalen Dachschaden hatte.«
» Okay, mein Erlebnis war zwar nicht so schlimm, aber ich hatte einmal ein Date, ohne dass ich den Namen von dem Kerl wusste«, erzähle ich. » Ich meine, wir haben uns in einer Bar kennengelernt, und irgendwie ist mir sein Name entgangen. Wir haben uns eine Weile unterhalten, und dann wollte er meine Nummer haben, und da war es schon zu spät, um zu fragen…«
» Ist es aufgefallen?«, fragt Jake lachend.
» Ja. Er hat mich zum Essen eingeladen. Nach ein paar Stunden muss es ihm gedämmert haben, denn er hat mich direkt gefragt, ob ich seinen Namen weiß, woraufhin ich sagte: › Ben…? ‹ Da ist er aufgestanden und gegangen.«
» Gott, kein Wunder, dass du mit den Dates aufgehört hast, wenn du dich immer so anstellst«, bemerkt Ant. Ich sehe ihn scharf an. Ich möchte jetzt nicht über meine Auszeit reden. Nicht in Anwesenheit von Jake. Eigentlich überhaupt nicht. Und das ist nicht nur wegen Regel Nr. 4 .
» Also schön, also schön«, lenkt Jake ein. » Eine Frau, mit der ich mal ein Date hatte, ist auf der Restauranttoilette eingeschlafen. Ich würde ja gerne behaupten, sie litt an der Schlafkrankheit…« Er macht eine Pause und wartet, dass alle sich wieder beruhigen. » Aber ich glaube, sie war einfach nur betrunken und gelangweilt. Ich musste die Kellnerin bitten, nach ihr zu sehen.«
» Oh, ich habe auch einen«, sagt Tory. » Ich habe mal so ’nen Typen bei unserem ersten Date auf eine Party mitgenommen, nicht? Ich hatte einen tollen Abend, aber der Kerl, neben dem ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, war nicht mein Date. Und haltet euch fest: Sie hatten beide das gleiche Hemd an! Ist das nicht schräg?«
Ich lache Tränen, und sogar Tory muss über sich selbst kichern. Der Lärmpegel in der Küche erreicht neue Höhen, und die Atmosphäre ist aufgeheizt. Ich ziehe eins meiner langärmligen T-Shirts aus und nehme aus dem Augenwinkel wahr, dass Jake mich dabei beobachtet.
» Okay, ich bin dran«, meldet sich Benoit zu Wort. » Kurz nachdem ich nach London gezogen bin, hatte ich ein Date mit einer Frau, die mir gleich beim ersten Mal erzählte, dass sie auf › harte Sachen ‹ steht.« Allgemeines Gelächter. » Mir war allerdings nicht klar, was sie damit meinte– ich dachte, sie spricht von Musik. Ein paar Wochen später…« Er macht absichtlich eine Pause. » …gingen wir zusammen nach Hause… Und dann wollte sie, dass ich an ihren Haaren zerre und ihr so fest wie möglich den Hintern versohle.« Er schildert das mit fast unbewegter Miene, bis wir brüllend zusammenbrechen und er selbst lachen muss.
» Bloomie! Du bist dran!«, sage ich.
» Ähm… Ich hatte mal ein Date mit einem Kerl, bei dem ich das Gefühl nicht loswurde, dass er gar
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