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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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in seine Haare zu greifen– sie sind weicher, als ich dachte– und seinen Rücken, seinen Hals und seine Arme zu streicheln. (Oh, hören Sie auf zu kichern. Hätten Sie so sehr darüber nachgedacht, einen Mann zu küssen, wie ich darüber nachgedacht habe, Jake zu küssen, dann würden Sie sich genauso verhalten, da bin ich mir sicher.)
    » Was stellt ihr da drinnen eigentlich an?«, ruft Eddie. » Wie lange dauert es denn noch, um den verdammten Kochsherry zu finden?«
    » Wir haben ihn gefunden, kommen aber nicht richtig dran!«, ruft Jake zurück.
    Dann (wie Sie das genauso tun würden, wenn Sie einen tollen Mann in einer Speisekammer küssen würden) werden wir leidenschaftlicher und stoßen uns gegen die Regale. Sehr stürmisch. Natürlich ist das jetzt nicht mehr leidenschaftlich, sondern lustig, aber trotzdem– verurteilen Sie mich nicht dafür– irgendwie sexy. Das lustige Geknutsche und Herumgeschiebe geht noch ein paar Minuten weiter, bis Jake mich einmal zu viel gegen das Regal drückt, das daraufhin zusammenkracht, sodass Reis und Mehl und Puderzucker und Rohrzucker und Gewürze und ein großes hohes Glas mit trockenen Linguini sich auf dem Boden verteilen. Vor Schreck bleibt mir kurz die Luft weg, und nach drei Sekunden Pause müssen wir beide so sehr lachen, dass wir kein Wort mehr herausbringen.
    Der Boden ist mit Pulverhügeln in verschiedenen Farben übersät. An einem rinnt langsam Ahornsirup herunter. Die Linguini machen ihr eigenes Mikadospiel.
    Fraser, Eddie und Laura schieben die Tür der Speisekammer auf.
    » Himmel«, sagt Eddie. » Das ist mal was ganz Neues.«
    » Wir machen das sofort sauber!«, rufe ich. » Irgendwo in der Küche ist ein Handstaubsauger!«
    » Das Ding hat vor sieben Jahren seinen Geist aufgegeben«, entgegnet Eddie. » Um Gottes willen, was für ein Chaos.« Er scheint– wen wundert’s?– nicht begeistert zu sein. Ich frage mich, wie er reagieren wird, wenn er sieht, was mit dem Garten passiert ist. Und mit seiner Jeans.
    » Okay… Wie wäre es mit einem Besen?«, schlägt Jake vor. Ich sehe ihn an, wie er voller Dreck und Gras und Mehl dasteht, und kann mir das Lachen bei der Vorstellung, dass ein Besen hier etwas nützt, nicht verkneifen. Jake wirft mir einen gespielt tadelnden Blick zu, und ich beruhige mich mit großer Mühe. Ich bekomme vor lauter Kichern einen Schluckauf.
    » Wir werden morgen jemanden organisieren, der sich darum kümmert«, erklärt Jake entschieden.
    » Ja!«, stimme ich ihm zu. Geniale Idee.
    » Ihr werdet verdammt noch mal vorher hier aufräumen, so gut es geht«, fährt uns Eddie an.
    » Wir packen alle zusammen an«, meint Fraser. » Eins nach dem anderen. Wo findet man hier einen Staubsauger, Edward?« Er verhält sich in Krisensituationen immer so wunderbar militärisch.
    » Ich sammle die Linguini ein«, sage ich. Ich bekomme noch immer Kicheranfälle, wenn ich auf den Boden schaue.
    » Ich helfe dir«, antwortet Jake. Eddie und Laura gehen in die Küche, um Fraser zu zeigen, wo der Staubsauger ist, woraufhin Jake und ich fast sofort wieder anfangen zu knutschen und gleichzeitig zu lachen. (Das macht das Atmen schwer, aber ich opfere gerne Sauerstoff fürs Lachen und Küssen.)
    Ungefähr eine Minute später gibt Fraser, der in der Tür steht, bewaffnet mit Staubsauger, Fliegersonnenbrille und seiner abgeschnittenen Jeans, uns mit einem lauten Räuspern zu verstehen, dass wir Platz machen sollen.
    » Die Linguini!«, rufe ich und versuche rasch, die restlichen aufzuklauben. Schon erstaunlich, wie schwierig es ist, eine einzelne Nudel zu greifen.
    » Raus«, befiehlt Fraser. Jake und ich verlassen vorsichtig die Speisekammer. Mit jedem Schritt hinterlassen wir einen Mehlabdruck. Ich senke den Blick auf meine Füße. Meine niedlichen Ballerinas sind ohne Zweifel ruiniert, erstickt an Dreck. Wir drehen uns um und beobachten Fraser bei der Arbeit: Er schwingt den Staubsauger wie einen Flammenwerfer, und innerhalb von wenigen Minuten ist das Chaos größtenteils beseitigt… kurz bevor der Staubsauger ein hustendens, stotterndes Geräusch von sich gibt und ausgeht.
    » Das blöde Ding ist verstopft«, schimpft Fraser und wischt sich den Schweiß von der Stirn.
    Ich überlege. » Hast du den Ahornsirup auch aufgesaugt?«
    » Dieses braune klebrige Zeug? Ja. Alles. Ich habe alles aufgesaugt.«
    Nun, das ist die Erklärung. » Mmm«, sage ich. Es macht im Moment keinen Sinn, sich über einen kaputten Staubsauger Gedanken zu machen. Fraser

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