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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Richtung Küche auf der Suche nach Bloomie davonstolziere.
    Obwohl ich vor lauter Arbeit kaum Zeit hatte, mir über mein Outfit Gedanken zu machen, ist mir eine recht fröhliche Kombination gelungen: ein sehr kurzes tailliertes schwarzes Kleid, dünne schwarze Nylonstrümpfe und Ankleboots, und ich trage eine Pferdeschwanzfrisur im Rockabilly-Stil mit Stirntolle. (Okay, okay, warum ich mich wie eine Mischung aus den Frauen in einem Robert-Palmer-Video und Elvis style, obwohl ich doch angeblich nicht auffallen will, ist mir selbst ein Rätsel, aber alte Gewohnheiten legt man nicht so schnell ab. Außerdem steht in den Regeln nicht: » Vernachlässige dein Styling.«)
    Bloomie steht an der Küchentheke, eine Kippe im Mundwinkel wie ein Cowboy, während sie mit einer Flasche Wodka, einer Flasche Blue Curaçao, einem Körbchen Heidelbeeren und dem Mixerdeckel herumhantiert. Eddie– ein anderer guter Freund von mir aus London– steht neben ihr und hält in den Armen zwei Flaschen Morgan’s Spiced Rum, Bananen, eine Kokosnuss und eine Tüte Mangosaft. Das ist übrigens der Sinn von Mitchs Hauspartys. Wir bringen die Zutaten mit, er leiht sich von überall Mixer (von mir bestimmt nicht, ich besitze nicht einmal ein Bügeleisen, geschweige denn einen Mixer), und wir erfinden neue Cocktails und geben ihnen anschließend Namen. Ja. Das ist gefährlich.
    » Das ist es, Leute«, verkündet Bloomie in dramatischem Ton, soweit das mit einer Kippe im Mundwinkel möglich ist. » Bereitet euch auf den ultimativ härtesten Cocktail seit dem Unterwäsche-Auszieher vor.« Das war offenbar die Bezeichnung für Bloomies Cocktail auf der letzten Party (weißer Rum, Kokosmilch, Malibu, Erdbeeren und eine Prise Zimt).
    » Dieses Mal aber ohne den ekelhaften Malibu«, ruft Mitch, während er die Küche mit einer Runde Schnaps für die iPod-Brigade verlässt. » Gekko kippt in jeden von ihren Cocktails dieses widerliche Kokoszeug. Wie damals in der Schule. Und verdammt, in meiner Küche wird nicht geraucht!«
    » Wie du wünschst, Bitch, mein Schatz…«, sagt Bloomie abwesend, offenbar mehr darauf konzentriert, die Cocktailzutaten auf der Anrichte auszubreiten.
    Ich beuge mich zu Eddie und gebe ihm ein Begrüßungsküsschen auf die Wange. Eddie und ich waren an der Uni einmal ein Paar und trennten uns nach zwei Wochen aus Gründen, die in Vergessenheit geraten sind. (Er steht nicht offiziell auf der Liste meiner gescheiterten Beziehungen.) Eddie hat seit zwei Jahren eine Fernbeziehung mit einer Frau namens Maeve, die ausgerechnet in Genf lebt. Die beiden sehen sich nur alle zwei Monate, und er spricht nur selten von ihr. Ich vermute ja insgeheim, dass er bloß zu faul ist, andere Frauen anzusprechen. Eddie ist Ingenieur. Was genau er macht, weiß ich nicht. Irgendetwas bauen?
    » Was geht ab, Edward?«, frage ich.
    » Nicht viel«, antwortet er. » Meine Schwestern sind morgen Abend in London. Am Sonntag fliegen sie nach Spanien. Hast du Lust, uns Gesellschaft zu leisten? Wir wollen irgendwo in Notting Hill essen gehen, wo es billig und gemütlich ist.«
    » Viel Glück bei der Suche«, bemerkt Bloomie.
    » Ja, gerne«, sage ich. » Ich liebe die lieben Schwestern. Wie geht es Maeve?«
    » Gut, es geht ihr gut. Weißt du zufällig, wie man eine Kokosnuss aufmacht?«
    » Aufmacht?«, wiederhole ich.
    » Ich will uns einen Tropical Punch mixen.«
    » Wie exotisch«, meine ich.
    » Ist dir wohl nicht originell genug, mein Kreativmäuschen? Also gut. Hier die Erklärung, nur für dich: Wer meinen Punch trinkt, bekommt sofort einen Schlag in die Fresse. Kapiert? Punch wie Schlag.«
    Ich muss lachen. » Nimm mir mal die Kippe aus dem Mund, Darling«, funkt Bloomie dazwischen. Mit » Darling« bin ich gemeint, also nehme ich ihr die Zigarette ab, woraufhin sie sofort herumwirbelt und die Hände nach oben streckt. » Alle mal herhören! Ich habe eine Geheimwaffe! Einen Stößel und einen Mörser. Damit mache ich uns eine leckere Mischung aus Heidelbeeren und Zucker als Basis für den Siegercocktail des heutigen Abends!«
    Die Leute in der Küche lachen und jubeln. Nach ein paar Minuten ist das Beerenmus fertig und wird mit Eis, Wodka und Blue Cura ç ao vermischt. Dann verteilt Bloomie den Cocktail in circa fünfzehn Likörgläser, von denen Mitch jede Menge eigens für seine Partys angeschafft hat. Sie hebt ihr Glas empor, » Einen Toast auf den Blue-mie-Mond!«, und leert es in einem Zug. Wir wiederholen » Auf den Blue-mie-Mond!« im Chor und

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