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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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geht Bloomie direkt hin, um ihre Mitbringsel auszupacken.
    Ich entdecke Mitch, der den iPod-Krieg überwacht, und begrüße ihn mit einem Küsschen auf die Wange. Nun fühle ich mich verpflichtet, jeden im Raum mit einem Küsschen auf die Wange zu begrüßen, was bedeutet, dass ich meine Runde mache und rechts und links von jedem Gesicht den Kopf ruckartig wie ein Vogel bewege. Nach drei Minuten habe ich schließlich alle im Raum durch und stelle mich wieder zu Mitch.
    Mitch zählt zu meinen besten Freunden, aber denken Sie jetzt bloß nicht, dass wir heimlich ineinander verliebt sind. Im ersten Jahr an der Uni war er hinter Bloomie und mir her, bis er sich schließlich mit einer Freundschaft abfand, und inzwischen behauptet er, uns äußerlich abstoßend zu finden. Er arbeitet in einer Bank, wie Bloomie, doch ich fürchte, er ist ein Verbrecher, jedenfalls manchmal.
    Mitch ist auch ein schlimmer Aufreißer, aber da er den Frauen nie vormacht, dass er mehr will als Sex, kommt er meistens davon. Knapp.
    » Wie geht es dir, Spezialeinheit? Ich habe das mit dir und Posh Mark gehört.«
    » Mmm«, sage ich. » Spezialeinheit« ist sein Spitzname für mich– und eine Anspielung auf den Special Air Service, kurz: SAS(S). Außer ich bin richtig betrunken. Dann nennt er mich » Spezialnotfall«.
    » Pech, aber der Typ war auch wirklich saudämlich. Verschone mich allerdings bloß mit deinem Herzschmerz. Erzähl mir lieber von dieser interessanten Sex-Abstinenz.«
    » Männerpause.«
    » Was auch immer.«
    » Und, wird die Hütte voll heute Abend, Bitch?«, frage ich. Kein besonders origineller Spitzname, aber wir müssen beide darüber lachen.
    » Wechsle nicht das Thema… Schätze, es kommen ungefähr siebzig Mann«, entgegnet Mitch und stiert auf einen in einer engen weißen Jeans verpackten weiblichen Po in der iPod-Gruppe. Er dreht sich wieder zu mir. » Ich bin ein Trendsetter, weißt du. Meine Partys überstehen jede Wirtschaftskrise.«
    » Soso?«, meine ich.
    » Hauspartys sind momentan der letzte Schrei. Wohnzimmer sind das neue Boujis, Bier ist das neue Crystal.«
    » Ach so.«
    » Wo ist Gekko? Ich habe mit ihr etwas Geschäftliches zu besprechen.«
    » In der Küche.«
    Mitch nennt Bloomie » Gekko«, eine eher freundliche Anspielung auf den Film Wall Street. Bloomie sagt, sie hasst diesen Spitznamen, aber ich bin mir nicht sicher. Mitch geht in die Küche und klatscht auf dem Weg Gäste von oben und unten ab. Er ist gut darin, Leute zusammenzubringen. Die meisten der Gäste, die heute Abend kommen, kennen sich von der Universität, und sie bringen ihren Anhang mit, Arbeitskollegen, Schulkameraden und Familienmitglieder. Ein Teil dieses zusammengewürfelten Haufens zu sein macht das Leben in London viel einfacher: Man hat einen Bekanntenkreis, der sich ständig vergrößert, ohne dass man etwas dafür tun muss. Mein erstes Jahr in London, bevor Mitch und Eddie und Bloomie und Kate ebenfalls hierherzogen, ist kaum der Rede wert. Ich nenne es das verlorene Jahr, das Jahr, bevor ich mit Arty Jonathan zusammenkam. Ich verbrachte meine Freizeit hauptsächlich damit, mich mit anderen Neu-Londonern in schrecklichen Touriläden zu betrinken, um anschließend in den Nachtbus nach Mortlake zu steigen, einen südwestlichen Außenbezirk von London, der nur per Bus zu erreichen ist und wo ich mir eine versiffte kleine Wohnung mit vier Fremden teilte. Dann kam zum Glück meine Uni-Clique nach, und ich vergaß meine neuen Bekanntschaften und flüchtete in den Schoß meiner alten Freunde.
    » Sass! Ich habe gehört, du bist eine verbitterte Frau!«, ruft Harry, ein rundlicher Architekt, der während der letzten Minuten in eine leidenschaftliche Diskussion über Jack Johnson verstrickt war. Als Harry sein Studium begann, war er spindeldürr. Nun spannt das Hemd über seinem Bauch, sodass sich sein Bauchnabel abzeichnet. Ich lächle ihn an und sage nichts. Er fügt fröhlich hinzu: » Einfach den Männern abschwören!«
    Die anderen iPod-Krieger sehen grinsend herüber.
    Um Gottes willen, meine Freundinnen sind Klatschweiber. Sieht so aus, als hätte sich meine Männerpause bis auf die Straße herumgesprochen. Regel Nr. 4 : Nach Möglichkeit nicht über die Auszeit sprechen.
    » Lieber schwöre ich den Männern ab, als auf sie zu schwören!«, antworte ich geheimnisvoll. Ich war schon schlagfertiger, aber ich beschließe, so zu tun, als wäre das ein Totschlagargument, und werfe Harry einen vielsagenden Blick zu, bevor ich in

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