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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Arbeit der letzten drei Monate hebt oder senkt. Ich habe keine Angst, aber ich schäume auch nicht gerade vor Begeisterung. Ich möchte es einfach nur hinter mich bringen.
    Der Letzte, der kommt, um zehn vor zehn, ist Andy. Wie üblich ignoriert er alle auf dem Weg zu seinem Schreibtisch und lässt geräuschvoll seine Tasche fallen. Er sieht auf Dannys Monitor hinüber und, wie ich vermute, auf die Entwürfe für Blumenstrauß, stößt ein spöttisches Schnauben aus und verzieht das Gesicht. Meine Augen werden schmal. Diese kleine hinterlistige Schlange sollte mir heute besser nicht in die Quere kommen. Sonst werde ich… Na schön, ich werde wahrscheinlich einfach versuchen, ihn zu ignorieren.
    Nun ist der Zeitpunkt, um zu gestehen, dass nach unserer letzten Meinungsverschiedenheit an dem Tag, an dem Cooper mich beauftragte, die anderen über das Projekt zu informieren, ich mich nur– wie soll ich sagen– notgedrungen mit dieser ganzen Situation zwischen Andy und mir arrangiert habe. Man legt nicht plötzlich seine Konfliktscheu ab, nur weil man eine Männerpause macht, wissen Sie. Also habe ich den Kopf eingezogen und bin Andy möglichst aus dem Weg gegangen, und er mir genauso. (Wenn man das so nennen kann bei einem, der ständig im Büro herumstolziert und laut und widerlich ist und für jeden außer für mich ein freundliches Wort übrig hat.) Wenn die Zusammenarbeit mit Andy sich nicht vermeiden ließ, trat ich für mich und meine Ideen ein (ein klarer Fortschritt, nicht?) und ergriff danach schnell, Sie wissen schon, die Flucht.
    Die Arbeit macht mir großen Spaß, trotz Andy. Auch die anderen sind sehr optimistisch und bemüht um das Projekt. Und alle lächeln oft, was ein gutes Zeichen sein muss. Oh, und mir ist noch etwas aufgefallen: Die Designer zeigen mir ihre Ideen, um meine Meinung zu hören oder mich um Rat zu fragen, wenn sie nicht mehr weiterwissen. Mir, und nicht Andy. Ein paar Mal hat Andy sich eingemischt und mir ständig widersprochen, trotzdem sind sie meinem Rat gefolgt. Das sind zwar kleine, aber sehr befriedigende Siege.
    Ich konzentriere mich wieder auf meine Arbeit, hebe allerdings sofort den Kopf, als ich Andy vor Coopers chinesischem Wandschirm laut » Klopf, klopf, Kumpel!« sagen höre.
    » Herein«, ruft dieser.
    » Ich bin es nur, Kumpel…«, meint Andy und geht hinter den Wandschirm.
    Ich frage mich, was er vorhat. Das ist das Problem bei Großraumbüros, wissen Sie. Man bekommt immer mit, was die anderen die ganze Zeit machen.
    Ben, der zweite von Andys Art Designern, kommt an meinen Schreibtisch. » Brauchst du noch Hilfe?«
    » Ja«, sage ich und stehe auf. » Schaff bitte die Tafeln in den Konferenzraum. Wir werden bald anfangen.«
    » Okey-dokey«, erwidert er.
    Ich werfe wieder rasch einen Blick auf meine Uhr am Computer– noch genau eine Stunde, bis der Startschuss fällt– und gehe in das Büro, wo die Account Manager sitzen, um Charlotte und Scott kurz etwas wegen der Einleitung zu fragen. Danach kehre ich in die Kreativabteilung zurück, als ich plötzlich jemanden laut » Oh, verdammt!« im Konferenzraum fluchen höre. Ich renne sofort hinein.
    Ben hat aus einer großen silbernen Thermoskanne Kaffee über die Schautafeln verschüttet. Die mit unseren tollen Ideen darauf.
    » Ich dachte, die Kanne ist leer! Ich habe sie versehentlich umgestoßen!«, ruft er. » Verdammt!«
    Hektisch wischt er den Kaffee von der obersten Tafel und verteilt ihn dadurch erst recht.
    » Keine Panik«, beruhige ich ihn. » Und hör sofort auf damit.«
    Ich löse schnell die Tafeln voneinander und begutachte den Schaden. Die unteren drei sind okay und haben nur kleine Flecken an den Rändern. Aber die anderen drei sind ruiniert. Auf dem obersten schwimmt eine große Kaffeepfütze, die seitlich auf die beiden anderen heruntergelaufen ist. Scheiße. Es dauert eine Ewigkeit, die Entwürfe auf unserem beschissenen Plotter in Farbe auszudrucken, und danach müssen wir sie auch noch laminieren und auf die Tafeln kleben. Ich sehe auf die Uhr an der Wand. Uns bleiben zweiundfünfzig Minuten.
    » Hol sofort Papiertücher, Laura, Charlotte und Amanda. Beeil dich!«, weise ich Ben an und lehne die drei Tafeln, die gerettet werden können, an die Wand, damit sie trocknen. Ben spurtet los und ruft laut nach den anderen, bevor er zehn Sekunden später wieder mit den Papiertüchern da ist. Er sieht aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen, was vermuten lässt, dass er die Arbeit nicht

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