Männerfrei: Roman (German Edition)
Steakhouse, wo ich mit Bloomsicle und Katiepie verabredet bin.
Ein Hochgefühl hat sich meiner bemächtigt, nachdem das Meeting zu Ende war. An die Präsentation selbst erinnere ich mich nur verschwommen, aber dafür umso deutlicher an die lächelnden Gesichter und den Handschlag am Schluss. Cooper und Lukas haben mir beide den Daumen nach oben gezeigt, als Stefan und Felix um ein Uhr gingen, und die nächsten paar Stunden verflogen rasch, weil ich noch einiges für unsere anderen Kunden aufzuarbeiten hatte. Noch haben wir nichts gehört, doch Cooper ist mit Lukas, Felix und Stefan beim Mittagessen, und sie sind noch nicht zurück, was ein gutes Zeichen sein muss…
Plötzlich wird mir bewusst, dass ich vor der Theke stehe und die ganze Zeit mit einem leicht irren Lächeln seit ungefähr einer Minute ins Leere starre.
» HALLOOO!«, rufen zwei Stimmen links von mir. Ich drehe schnell den Kopf. Es sind Bloomie und Kate, die bereits auf ihren Plätzen an unserem Stammtisch sitzen.
» Jemand zu Hause? Na los, Darling, hopp, hopp!«, meint Bloomie.
» Sorry! Ich…« Ich haste an den Tisch und setze mich. » Sorry… Ich bin ein bisschen… durch den Wind. War heute ein guter Tag in der Arbeit.«
» Die Präsentation?«, fragt Kate und beugt sich vor, um mich auf die Wange zu küssen. Ich nicke.
» Ja dann, ein Hoch auf dich, Darling! Jetzt haben wir doppelt Grund, um anzustoßen!«, freut sich Bloomie.
Mein Blick fällt auf den Tisch, auf dem drei Gläser Wodka stehen.
» Was ist das?«
» Das Happy End deiner männerfreien Zeit!«, ruft Bloomie. Kate jubelt laut. Verdammt, sie ist sehr gesellig in letzter Zeit. Ich mustere sie und bemerke, dass sie eine sexy rote Corsage unter ihrem dunkelgrauen Hosenanzug trägt.
Ich muss lachen. » Das Happy End meiner männerfreien Zeit?« Scheiße. Ich will nicht, dass sie endet. Wirklich nicht.
» Sass! Darling! Wir sind einfach nur glücklich, dich glücklich zu sehen!«, sagt Bloomie und grinst. » Mach dir keine Sorgen. Ich habe für dich eine Rede vorbereitet. Ich werde die Regeln vorlesen, und wir werden prüfen, ob du sie eingehalten hast.« Sie räuspert sich und sieht Kate und mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. » Bereit?«
» Ich habe die Liste in meiner Tasche«, antworte ich. Die Regeln sind zwar praktisch in mein Gedächtnis eingraviert, aber ich habe die Liste trotzdem immer dabei. » Soll ich sie rausholen?«
» Nicht nötig. Also, fangen wir an. Die Regeln der Männerauszeit. Erstens: Keine Dates annehmen. Bestanden. Zweitens: Keine Männer zu einem Date einladen. Bestanden.«
» Ich verstehe bis heute nicht, was die Regel soll«, entgegne ich nachdenklich, während mein Wodka-Soda serviert wird. » Ich meine, als ob ich mich jemals anbiedern würde.«
» Ähm! Drittens: Offensives Flirten ist nicht erlaubt. Hat sie das bestanden, Katiepie?«
Kate macht ein » Wie schade!«-Gesicht. » Ich habe beobachtet, wie Sass sich an dem einen Abend bei Mitch mit diesem Kerl, über den sie partout nicht sprechen will, verhalten hat.« Ich runzle die Stirn. Wen meint sie? Jake? Ich war absolut brav auf der Party! Außerdem habe ich alles getan, was ich konnte, um Jake aus dem Weg zu gehen. Okay, letzten Monat habe ich mich gefragt, ob er zu Frasers Party kommen würde, allerdings war er nicht da, und– oh, aufgepasst. » Aber ich denke, wir lassen ihr dieses eine Mal durchgehen.«
Bloomie nickt. » Einverstanden. Viertens: Nach Möglichkeit nicht über die Auszeit sprechen. Bestanden. Fünftens: Über die Auszeit zu sprechen ist nur als Reaktion auf die Einladung zu einem Date erlaubt. Bestanden. Sechstens: Keine verkappten Dates. Bestanden, obwohl ich an jenem Abend im Montgomery Place meine Zweifel hatte.«
» Ich konnte ja nicht ahnen, dass Jake auch dort sein wird!«, protestiere ich. Ups. Eigentlich versuche ich, seinen Namen nicht zu erwähnen. Sehen Sie, ich habe erkannt, wenn ich über Jake rede– der Mann, der immerhin den Erfolg meiner Männerauszeit nach gerade einmal vier Tagen gefährdet hat–, könnte mich das ermutigen, in ihm ein potenzielles Lust-/Liebesobjekt zu sehen, was dem Sinn meiner Männerpause widerspricht und meine Zufriedenheit gefährden könnte. (Sehen Sie, wie gut ich in den letzten drei Monaten war?)
» Ist schon gut, Darling. Siebtens: Keine neuen Männerbekanntschaften. Auch da können wir einen Haken setzen. Sie hat sich gut geschlagen, nicht wahr, Katie?«
» Das ist unser Mädchen!«, erwidert Kate grinsend. So
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