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Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Titel: Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juna Brock , Stefanie Herbst
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fasziniert-hinstarren-und-das-Kribbeln-zwischen-seinen-Beinen-genießen. Heute siegte Letzteres und Sam schob seine Knie ein Stück auseinander, um seiner Erektion Platz zu machen.
    Tosender Jubel jagte durch das Zelt, als Aiden die Flamme erstickt hatte und den feuerlosen Stab hervorzog. Dieser Augenblick gehörte zu Sams liebsten, denn jetzt war der Moment gekommen, an dem Aiden strahlend lächelte. Nicht nur sein Mund, sondern auch seine Augen bewiesen, wie sehr er sich über den Beifall freute und die Anerkennung zu schätzen wusste. Aidens Lächeln war so ansteckend, dass auch Sam grinsen musste. Jetzt war es Zeit, Abschied zu nehmen. Noch eine Verbeugung, zwei Mal rechts, zwei Mal links winken und dann …
    Sam versteinerte. Es war so, als hätte jemand mit dem Finger geschnippt und ihn in eine Statue verzaubert. Er konnte sich nicht mehr rühren und das lag daran, dass Aiden sich geradewegs zu ihm gewandt hatte und ihm winkte. Das musste ein Irrtum sein, ganz klar. Doch Aiden sah ihn weiterhin an und lächelte.
    Dann gab es ein Feuerwerk, eine Rauchwolke und Aiden war verschwunden. Puff.
    Sams Herz raste, als hätte Aiden einen seiner Feuerbälle direkt auf ihn gelenkt. Er stand auf und quetschte sich so unauffällig wie möglich durch die Reihen. Vor Aufregung trat er auf ein paar Füße, entschuldigte sich und sprang in den Gang, der zum Ausgang führte. Ein letzter Blick zur Manege, dann verließ Sam das Zelt, hinaus in die kühle Herbstluft. Ein frischer Wind wehte und ließ Blätter und Papier auf dem Boden tanzen. Sam knöpfte seinen Mantel zu, holte den Schal aus der Tasche und wickelte ihn sich um den Hals. Trotz Stille dröhnte noch immer die Geräuschkulisse des Zirkus in seinen Ohren.
    Sam ging ein Stück die Straße hinunter, bis er den Wohnwagenplatz der Künstler erreichte. Er wollte Aiden sehen, endlich einmal mit ihm sprechen, aber er hatte kein Recht, ihm einfach so hier aufzulauern.
    Zigarette. Erst einmal eine Zigarette. Das war es, was Sam nun brauchte. Er holte seine Marlboros und ein Feuerzeug aus der Tasche und stellte sich zwischen zwei Wohnwagen, um vor dem Wind geschützt zu sein. Er steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und entzündete das Feuerzeug. Es passierte nichts.
    »Verdammt«, murmelte Sam, sah auf das Feuerzeug, schüttelte es und probierte es erneut. Immer noch keine Flamme. Nervös kramte er in seiner Jackentasche, auf Streichhölzer hoffend, als er eine tiefe Stimme hinter sich hörte: »Feuer?«
    Erschrocken drehte sich Sam um und blickte in das Gesicht des Mannes, nach dem er seit Tagen schmachtete: Aiden – mit einem Feuerzeug in der Hand. Sams Hals schnürte sich zu, als er an Aiden hinabblickte: Er hatte sich umgezogen, trug jetzt eine Jeans und einen Pullover und sah selbst darin umwerfend aus. Als Aiden einen Schritt näher trat, und mit dem Feuerzeug winkte, erwachte Sam aus seinem Trancezustand und bemerkte, dass er den Mann vor sich wie ein Idiot anstarren musste.
    Er räusperte sich hart, sagte: »Gerne«, und war überrascht, wie ruhig seine Stimme klang, angesichts dessen, dass in seinem Bauch ein Hurrikan wütete. Er nahm das Feuerzeug entgegen und zündete die Zigarette an. »Wenn es um Feuer geht«, sagte er und zog den Rauch ein, »bin ich bei dir wohl an der richtigen Adresse, hm? Ziemlich beeindruckende Show, die du da ablieferst.«
    Ihre Finger streiften sich, als er Aiden das Feuerzeug in die offene Handfläche legte, und ein Prickeln zog sich über Sams Rücken.
    »Hat’s dir gefallen? Du musst sie ja mittlerweile schon auswendig kennen.« Aiden zwinkerte und steckte das Feuerzeug in seine Hosentasche, ohne die Augen von Sam zu wenden.
    Sam fühlte, dass er rot anlief. »Von manchen Dingen kann man einfach nicht genug bekommen«, antwortete er und hoffte, dass er sich bei Aiden nicht blamiert hatte, weil er jeden Tag wie ein verliebter Fan zu seinem Auftritt gekommen war. Aber immerhin hatte er ihn bemerkt. Und das würde hoffentlich bedeuten, dass auch seine Neugier entfacht war.
    »Stimmt.« Aiden setzte ein verschmitztes Grinsen auf. »Wie es aussieht, stehst du auf heiße Sachen. Wenn du möchtest, dann zeige ich dir etwas, was das Publikum nicht zu sehen bekommt.«
    Bevor Sam es überhaupt realisieren konnte, nahm Aiden ihm die Zigarette ab, zog daran und atmete den Rauch in Richtung Abendhimmel aus.
    Sam nickte, ohne zu zögern. Ein eindeutigeres Angebot hätte Aiden ihm wohl nicht machen können. Die Zigarette landete in einer

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