Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)
Kopfkissen. Er hoffte, dass die Zirkusvorstellung noch lief und ihn niemand hatte hören können. Sein rasend klopfendes Herz beruhigte sich langsam wieder und er blickte auf in Aidens Gesicht. Der Feuerschlucker leckte sich über die Lippen und lächelte zufrieden. Sein Schwanz war noch hart und Sam wollte ihn ebenfalls von seinem Druck erlösen.
Er richtete sich auf, kniete sich vor Aiden, schob ihm die Zunge tief in den Mund und schmeckte sich selbst. Aidens Hände kneteten seinen Rücken, während Sam dessen Schwanz umgriff und feinfühlig massierte. Er lehnte die Wange gegen Aidens, hörte den Mann neben sich in sein Ohr stöhnen und streifte die Nase gegen Aidens Hals. Er atmete tief ein und meinte, auf Aidens Haut die Holzstreu der Manege und den Rauch seines Feuers riechen zu können. Er küsste alle Stellen, die er erreichen konnte, bis ein Keuchen und warmer Samen auf seiner Hand Aidens Orgasmus begleitete.
Die Männer fielen zurück auf die Laken und lagen schwer atmend nebeneinander, ohne sich zu berühren. Eine plötzliche Melancholie überkam Sam, weil das Feuer zwischen den beiden nun erloschen war, Aiden morgen abreiste und er ihn vermutlich so schnell nicht wieder sehen würde. Er stützte sich auf seinem Ellbogen ab und sah zu Aiden hinüber. Gerne hätte er ihn gestreichelt oder in den Arm genommen, aber mehr als nur ein One-Night-Stand war wohl nicht drin.
»Ich geh dann mal«, sagte er, ohne jedoch Anstalten zu machen, aufzustehen.
Aiden sah aus dem Fenster hinaus auf das Zirkuszelt, dessen bunte Lichter in der Dunkelheit des Abends leuchteten. Als Sam keine Antwort bekam, drehte er sich um und suchte seine Kleidung zusammen.
»Warte«, sagte Aiden plötzlich und legte die Hand auf Sams Schulter. Ein Funken Hoffnung sprühte auf und Sam hielt inne.
»Können wir uns morgen wiedersehen?«, fragte Aiden leise, beinahe unsicher.
Sam runzelte die Stirn und sah ihn an. »Ich dachte, du musst morgen abreisen.«
Aiden biss sich auf die Unterlippe und grinste dann. »Muss ich auch. Aber nur in die nächste Stadt. Ist ein Katzensprung.«
Erleichterung durchströmte Sam, doch zugleich fühlte er sich auch ein wenig an der Nase herumgeführt. »Dann hätten wir uns ja gar nicht so beeilen müssen«, sagte er, stieg zurück aufs Bett und griff nach Aidens Hand.
Der andere Mann zwinkerte. »Ich wollte dich. Konnte nicht mehr länger warten. Mir wäre vor Aufregung heute in der Vorstellung beinahe eine Fackel runtergefallen, weil ich wusste, dass du im Publikum sitzt.«
Sam lehnte sich zu ihm hinunter und küsste ihn. Für eine Weile blieben sie so, aneinander gedrückt, sich berührend und in den Armen haltend. Die anfängliche Freude, Aiden morgen schon wieder zu sehen, trübte sich jedoch, als Sam genauer darüber nachdachte.
»Aber was … was ist danach?«, wollte er wissen. »Ich kann dem Zirkus nicht in jede Stadt folgen.«
»Danach«, sagte Aiden und zog Sam näher, »machen wir eine Winterpause und wir beide haben genügend Zeit.« Er grinste und fuhr fort: »Für unser eigenes Feuer.«
Sam lachte. »Dann freue ich mich, von nun an deine ganz persönliche Flamme zu sein.«
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Kollision
von Juna Brock
Jeden Tag fuhr ich an ihm vorbei. Jeden einzelnen Tag. Fünf Mal die Woche. Einmal am Morgen und einmal am Abend. Und jedes Mal wurde ich hart, wenn ich nur daran dachte, dass ich ihn gleich sehen würde.
Natürlich war ich nicht allein mit meinem »Problem«. Ich wusste, dass es ungefähr 99,7 Prozent aller Amerikaner – ach, was sag ich – aller Erdenbürger so erging wie mir. Aber schwärmen durfte man ja wohl noch, oder? Ich wusste auch, dass es eine Radiosendung gab, die täglich die Verkehrsunfälle meldete, die nur seinetwegen verursacht wurden. Ich glaubte, das Höchste waren dreiundzwanzig Auffahrunfälle an einem Tag. Zum Glück war mir noch nichts passiert. Aber ich fuhr auch immer extrem langsam, um ihn in voller Pracht bewundern zu können.
Manchmal legte ich meinen Feierabend so, dass ich mit Absicht in den Stop and Go Verkehr kam. Es gab nichts Besseres, als im heißen Jeep zu schwitzen – den Anzug klebend am Körper –, den Motor unter mir leise wummern zu hören und dabei unentwegt seine Perfektion anzustarren. Eigentlich gehörte er verboten. Wirklich! Vielleicht sollte ich eine Sammelklage anstreben und ihn vor Gericht zerren. Oder vielleicht würde ich mich auch als sein Anwalt zur Verfügung stellen, um seine Verteidigung zu übernehmen. Ja ja,
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