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Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Titel: Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juna Brock , Stefanie Herbst
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nicht weit voneinander entfernt arbeiten. Unsere Bürogebäude können wir sogar von den Dächern unserer Firmen aus sehen, wenn es mal nicht gerade neblig ist. Nächste Woche könnte ich ihn …
    »Hey, sag mal, bist du nächste Woche zurück?«, frage ich geradeheraus.
    Matt sieht mich aufmerksam an. »Wieso?«
    »Ich mache gerne Pläne. Berufsbedingt. Ich will dir ja keine Angst einjagen, aber wollen wir uns nicht die Option offen halten, uns wieder zu sehen?«
    »In Ordnung«, sagt er und strahlt mich an, als hätte er nur darauf gewartet, dass ich das Thema anspreche.
    »Wir haben zwar kein Empire State Building in der Stadt. Und keiner von uns sieht wie Meg Ryan oder Tom Hanks aus. Aber wie wäre es mit dem Aquarium? Sagen wir Samstag in einer Woche, um 15 Uhr?«
    »Gott, der Film ist so kitschig«, sagt Matt lächelnd. »Einverstanden, nächstes Wochenende also.«
    Mehr Worte bedarf es nicht. Ich bin erleichtert, dass er gleich auf meinen Vorschlag eingegangen ist. Nun ist in meinem Hirn wieder Platz für Sexgedanken. Wir sollten dringend was dagegen tun.
    Auf dem Weg zurück zum Bahnhof zückt Matt sein Handy; eins von diesen neumodischen Teilen, die ich nie ganz verstehen werde. Er erzählt mir, dass er nur mal eben seine Mails checken möchte. Und dabei dachte ich immer, die Biester seien zum Telefonieren und vielleicht noch zum Versenden von Textnachrichten da. Aber was tut man nicht alles fürs Geschäft? Ich kenne es nur zu gut. Wie perfekt wir uns ergänzen würden. Oh, ganz böse Gedanken. Demnächst stelle ich ihm bei mir noch eine Zahnbürste hin. Matt in meinem Loft. In meinem Bett. In meiner Dusche. Gar nicht gut: Wieder verhärten sich meine Eier und mein Ding füllt sich unbarmherzig mit Blut. Schön eins nach dem anderen.
    Er erzählt mir, dass sein morgiger Termin geplatzt ist. Erst übermorgen wird er bei einem Geschäftsessen mit Kunden erwartet. Ein Impuls manifestiert sich in mir, so klar und rein, dass er unmöglich von mir sein kann. Denn ich bin Techniker – ich überprüfe, werte aus, untersuche mathematische Ergebnisse auf ihre Genauigkeit und lege meine Zielstrategie so aus, dass alles seinen Sinn erhält. Unmöglich kann ich ernsthaft in Erwägung ziehen … »Matt, ich bin morgen Abend zu einer Hochzeit eingeladen. Meine Schwester Helena heiratet. Möchtest du mich begleiten?«
    Ich kneife die Augen zusammen und harre der Antwort. Ich fühle mich wieder, als wäre ich Anfang zwanzig und frage die wunderschöne Melissa Utterton, ob sie mit mir auf den Uni-Ball geht. Sie lacht mich aus und schmeißt sich lieber diesem Eddie Fallon an den Hals, dem Streber mit dem Silberblick. Ich habe auf dem Dachboden immer noch eine Puppe, die ihr verdammt ähnlich sieht und in der einige Nadeln an strategisch wichtigen Stellen stecken.
    »Sehr gerne«, sagt Matt schlicht und ich kann sein Lächeln heraushören.
    Fuck Melissa. Ich grinse über das ganze Gesicht und bekomme das auch nicht mehr weg, bis wir erneut unseren Zug besteigen und in unserem Abteil verschwinden. Als Matt die Vorhänge mit einem diabolischen Lächeln zuzieht, frage ich mich, wieso es in Zügen keine Bitte-nicht-stören-Schilder gibt.

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Gib mir die Sporen
    von Juna Brock und Stefanie Herbst

    KEVIN

    Mein Herz hämmert wild in meiner Brust, als ich die Scheune betrete, in der wir das Futter der Tiere unserer Farm aufbewahren. Es riecht nach Holz und frischem Heu. Die Sonne ist bereits untergegangen und der Mond schimmert durch die kleinen Fenster hinein. Ich nehme die Öllampe vom Haken an der Wand und zünde sie an, sodass die Scheune von einem matten Licht erhellt wird. Ein heißer Schauder läuft mir den Rücken hinunter, als ich mich umsehe.
    Er hat bereits alles vorbereitet, damit diese Nacht perfekt wird. Die Seile liegen in dem kleinen Regal in der Ecke – ordentlich aufgewickelt und zusammengebunden. Daneben entdecke ich dunkle Stoffe und Tücher. Der Anblick allein lässt mich vor Erregung zittern. Ich stelle die Lampe ab und atme tief durch.
    Es ist nicht das erste Mal, dass wir dieses Spiel spielen werden. Vor sechs Monaten begannen wir, nach Alternativen in unserem Sexleben zu suchen. Nicht etwa, weil wir im Bett keinen Spaß mehr hatten, nein. Aber uns wurde klar, dass wir Abwechslungen brauchten – etwas Neues, etwas Außergewöhnliches … etwas Härteres. Durch Zufall sind wir schließlich fündig geworden.

Eines Tages beschwerte sich Jeffrey während des Mittagessens über meine

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