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Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt

Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt

Titel: Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Wochen. Arno konnte es sich als Universitätsdozent also leisten, weiterhin fast täglich die Nachmittagsvorstellungen der Kinos zu besuchen. Doch Sibylle tauchte nicht wieder auf. Sie hatten keine Nachnamen, keine Telefonnummern ausgetauscht, er kannte ihre Adresse nicht, Sibylle aber die seine, machte jedoch keinen Gebrauch davon. Arno sah sich alle romantischen Komödien an, die gerade in den Kinos liefen, aber es geschah nichts mehr. Die Rentner raschelten mit ihren Dropspapieren, in Frage kommende Frauen waren plötzlich nur noch mit ihren Freundinnen im Kino, quasselten zusammen gerne bis über die Anfangstitel hinweg, und wenn Arno sich alleine in eine Reihe setzte, dann blieb er auch alleine.
    Die erste Herbstkühle hatte eingesetzt. Deshalb saß Arno auch innen im Cuba Livres, als Sibylle plötzlich vor ihm stand. Da Arno gerade in seinem Buch las, war das Erste, was er von ihr sah, die berüchtigte Handtasche, die sie auf seinen Tisch knallte, bevor sie Platz nahm.
    »Er fragt mich nicht.«
    »Hi, Sibylle.«
    »Hallo. Dabei muss er es wissen. Er muss!«
    »Warum sagen Sie es ihm nicht einfach?«
    »Weil ich dann nicht mehr lügen würde.«
    »Dann lügen Sie doch ungefragt. So in der Art: ›Übrigens, auch wenn du mir nicht glaubst, ich habe dich nicht betrogen.‹«
    Sibylle sah ihn an. »Wie blöd ist das denn? – Bestellen Sie mir doch bitte einen Milchkaffee.«
    Und für sich orderte Arno noch einen Cynar mit Eis. »Haben Sie es noch mal mit jemand anderem probiert?«
    »Nein. Schauen Sie nicht so skeptisch. Das dürfen Sie mir glauben. Sie anzulügen habe ich kein Motiv. Können Sie mir einmal mehr helfen?«
    »Noch mal?«
    »Nicht, was Sie meinen. Ich will nicht wieder mit Ihnen schlafen …« Sie blickte ihn kurz an, korrigierte sich dann. »Jedenfalls nicht aus diesem Grund.«
    »Danke. Was dann?«
    Sie hatte sich die ganze Zeit umgesehen, jetzt lehnte sie sich entspannt zurück. »Sage ich Ihnen, wenn es so … Küssen Sie mich!« Sibylle schnellte plötzlich nach vorne, drückte ihren Mund heftig auf den seinen, ließ ihn aber im Gegensatz zu Arno verschlossen. In der Tür erkannte Arno einen Mann, der gerade hereingekommen war und sich suchend umblickte. Als er die beiden Küssenden sah, ging er auf sie zu.
    »Nicht böse sein, bitte.« Sibylle hauchte die Worte in Arnos Ohr und fuhr ihm dabei durchs Haar. Dann löste sie sich in einer, wie Arno fand, jämmerlich gespielten Seligkeit mit einem viel zu hoch angesetzten Seufzen von ihm.
    »Also doch!!«
    Wer oft ins Kino geht, begegnet im echten Leben einer Reihe von unvermeidlichen Déjà vus. Was Arno jetzt auf sichzukommen sah, das kannte er aus guten französischen Komödien und schlechten amerikanischen Psychodramen. Er wusste nur nicht, ob er in den nächsten Minuten auf der großen Bühne oder in der kleinen Schmiere landen würde. Aussuchen konnte er sich das nun nicht mehr.
    Sibylle drehte sich dem Mann zu, sah ihn aus halbgeöffneten Augen an.
    »Hallo, Frank.«
    Frank sah Arno an. »Sie wissen, wen Sie da gerade geküsst haben?«
    »Ihre Frau. Aber nicht ich sie, sie hat mich geküsst.«
    In dem Moment, als er das gesagt hatte, bereute Arno es schon. Feigheit vor dem Feind legte unweigerlich das Genre fest: Schmiere.
    »Schisser. Sibylle, du betrügst mich mit einem Schisser.«
    »Ich betrüge dich genauso wenig, wie du mich, Frank.«
    »Und was habt ihr eben gemacht? Speichelproben ausgetauscht?« Schmiere, sag’ ich doch, dachte Arno.
    Sibylle sah ihn an. »Vielleicht sagen Sie dazu auch mal was, Arno.«
    »Ah, man siezt sich. Wie prickelnd! Las sich im Internet allerdings ganz anders.«
    »Im Internet?«
    Frank beachtete Arno nicht, zog einen Stuhl herbei und setzte sich seitlich neben Sibylle, während er intensiv auf sie einredete. »Sich per E-Mail und iPhone zu daten ist schon ganz schön cool. Dumm nur, Sibylle, wenn man sich beim Senden der E-Mail vertippt und der digitale Loveletter geht an den falschen Adressaten, nämlich an Jenny.«
    »Und ich bin nicht der eigentliche Adressat. Sibylle – Ihre Frau – hat von mir weder Telefonnummer noch E-Mail-Adresse.«
    »Schon mal den Begriff ›Punzennässer‹ gehört, Schisser?«
    »Ihr Vater soll Leonard Cohen so genannt haben, weil er die Mädels klarmachte.«
    Frank schien nun zu explodieren. »Du hast dem Schisser Geschichten aus meiner Familie erzählt?«
    »Das heißt noch lange nicht, dass ich deswegen etwas mit ihm hatte, Schatz. Wenn man’s miteinander tut, erzählt

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