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Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt

Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt

Titel: Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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erneuerbaren Energiesektor tätig. Da kriegt man es, das Auge. Sonst hätte er ja auch nicht die Sole/Wasser-Wärmepumpe eingebaut. Zusammen mit der Solaranlage sind wir damit auf dem Energiesektor so gut wie autark. Da kann uns keiner.
    Saarland also. Das heißt Monika. Die Zweibrücken-Monika, weil, es gibt ja auch noch die Husum-Monika. Er wird bei der Zweibrücken-Monika übernachten, da müsste ich mich schon sehr täuschen. Eine Neue hat er nicht im Saarland. Also nicht, dass ich’s wüsste. Und ich weiß es eigentlich immer. Jünger wird er auch nicht. Irgendwann hat er sich ausgetobt. Hundertpro. Dann muss er sich auch mit dem Lügen nicht mehr so quälen. Das ist ja das Einzige, was ich ihm nicht abnehmenkann, dass er sich mit dem Lügen so quält. Da muss er schon selber durch. Anders geht’s einfach nicht.
    Dafür kümmere ich mich um die Kinder und ums Haus. Erst die Kleine in den Kindergarten, dann den Racker in die Schule bringen und wieder abholen, dazwischen Fortbildung zuhause, dann essen, nachmittags den Racker zum Sportverein bringen, dazwischen Gartenarbeit, den Racker wieder abholen, zum Penny fahren, Wäsche besorgen, da geht’s richtig rund. Ohne den Qashqai würde ich das alles gar nicht schaffen. Keine Chance. Den Qashqai hat der Norbert vor einem Jahr gekauft, als die Kleine in den Kindergarten kam. Gebraucht, aber aus erster Hand, serviceheftgepflegt. Der Diestel von nebenan sagte, der Qashqai sei ein Vorstadtpanzer, und ich weiß nicht, ob er das als Kompliment meint. Der Diestel fährt den kleinen Audi und hat noch nie ein Kompliment gemacht. Nicht, dass ich wüsste. Ist mir auch egal. Wirklich.
    Nur die Abende hab ich für mich, ganz für mich. Und das brauch ich dann auch, mal was ganz für mich. Unter der Woche. An den Wochenenden ist ja der Norbert da. Übermorgen ist wieder Wochenende. Das wird bestimmt kuschelig. Wegen der Monika. Also ich weiß ja nicht, ob die Zweibrücken-Monika wirklich Monika heißt. So habe ich sie genannt, Monika. Genauso wie die Husum-Monika. Von der weiß ich ja auch nicht, ob sie Monika heißt. Aber wenn der Norbert von Husum oder vom Saarland zurückgekommen ist, dann hat es immer den gleichen Sex gegeben, so einen kuscheligen. Also habe ich die aus Husum und die aus dem Saarland beide Monika genannt. Monika klingt so kuschelig. Für mich jedenfalls. Ich tu mich einfach leichter, wenn sie Namen haben. Die aus der Rhön zum Beispiel heißt bei mir Ingrid, weil er, wenn er von ihr kommt, so einen ungelenken, knöchernen Sex drauf hat. Ingrid-Sex halt. Nach der Ronda aus Geislingen an der Steigeist er dagegen immer völlig fertig. Ich bin froh, dass er nicht oft nach Geislingen an der Steige muss. Aber bei der Stromversorgung weiß man nie.
    So gerät jedenfalls Abwechslung in unsere ehelichen Pflichten. Hat ja auch was. Da gibt er mir viel. Das mit den Namen muss ich allerdings selber machen, er wird sie mir ja nicht nennen. Weil er alles weglügt. Fehlerfrei. Da strengt er sich wirklich an, aber hallo. Ich bin ihm natürlich trotzdem draufgekommen. Im Seitenfach seines Waschbeutels, das man fast gar nicht bemerkt, weil es mit einem Reißverschluss zu ist, habe ich schon vor gut zwei Jahren, also kurz nachdem der Norbert in den Außendienst versetzt wurde, Kondome gefunden, fünf Kondome. Da freut man sich ja erst mal, weil man weiß, er kümmert sich, er schützt sich und die Seinen, er benutzt Kondome. Das tut längst nicht jeder. Ich habe dann die fünf Kondome mit winzigen Pünktchen markiert, also die Verpackungen, und als er am Wochenende drauf zurückkam, da waren noch immer fünf Kondome in dem Seitenfach. Aber eben nur noch zwei mit Markierungen. Drei hat er nachgefüllt, für den Fall, dass ich da doch mal reinschauen würde. Blöd ist er ja nicht. Ich aber auch nicht.
    Natürlich habe ich ihm nichts davon erzählt. Er hätte eh gelogen, so in die Ecke getrieben wie er dann gewesen wäre. Mir ist lieber, er lügt, ohne dass er in die Ecke getrieben ist. Das ist irgendwie entspannter. Außerdem hätte ich dann zugeben müssen, dass ich in seinen Sachen herumschnüffle. Und das macht man nicht. Schämen tu ich mich schon dafür, und ich finde es total blöde, dass ich mit keinem über meine Scham reden kann. Norbert ist der Einzige, mit dem ich über eigentlich alles rede, aber über dieses Schämen, das geht einfach nicht. Und die Weigls gegenüber, mein Gott, die sind viel unterwegs mit ihrem Hymer Tramp 2X2, und wenn sie malzuhause sind, dann

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