Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)
[11]
48
47
50
56
59
52,0
Derby extra
35
47
57
60
67
53,2
Cerrus [12]
38
50
56
60
67
54,2
Rotbart
58
64
65
66
71
64,8
Feather
57
61
66
69
77
66,0
Merkur Stainless
60
69
75
79
80
72,6
Perma Sharp
58
74
79
80
80
74,2
Wilkinson
77
78
79
89
94
83,4
Panda
114
137
140
161
166
143,6
Je geringer die aufzuwendende Kraft, desto besser schneidet die Klinge. Die Klingen sind in der Reihenfolge ihrer Schneidfähigkeit aufgeführt. Wer sich ein wenig mit Klingen auskennt, dürfte hier einige Überraschungen erleben. Die „schärfste“ Klinge ist zum Beispiel nicht etwa die Feather, sondern die Personna. Diese wiederum nutzt sich in dem Versuch am schnellsten von allen Klingen ab. Völlig unerwartet liegt Wilkinson vermeintlich abgeschlagen weit hinten, was überhaupt nicht dem subjektiven Eindruck während der Rasur entspricht.
Diese Ergebnisse spornten eine andere Studentengruppe an, die als Antwort darauf ein anderes Messverfahren ersonnen hat, mit dem die durch die Abnutzung entstehende Mikrozahnung besser untersucht werden kann (die ja eine der wesentlichen Größen für das subjektive Hautempfinden ist). Eduard Wiens, Patrick Faatz und Christian Mahr haben zusammen mit dem wbk Institut für Produktionstechnik der Technischen Universität Karlsruhe das Prüfgerät Bladehammer konstruiert. Sie selbst beschreiben dieses Gerät folgendermaßen:
Der „Bladehammer“ ist eine 150 mm breite, 200 mm hohe und 200 mm lange Metallkonstruktion aus Stahlblech, in ihren Grundzügen vergleichbar mit einer Schaukel. An der Querstrebe am oberen Ende des Prüfgeräts befindet sich ein kugelgelagertes Pendel, an dessen Ende mittels zweier Schrauben eine Rasierklinge befestigt werden kann. Das Pendel selbst ist ein ca. 3 mm starker Stahldraht, an dessen Ende sich direkt über der Klinge ein Gewicht befindet. Dieses verschafft der Klinge eine konstante kinetische Energie beim Auftreffen auf das Prüfmittel. Im Fallweg des Pendels befindet sich ein in seiner Höhe verstellbarer Riegel, auf dem das Pendel im Vorfeld des Versuchs aufliegt. Der Prüfkörper wird auf einer Ablageebene, welche von einem Schnittkanal durchquert wird, aufgelegt. In diesem Kanalbereich trifft die am Pendel befestigte Rasierklinge auf das zu zerschneidende Objekt, wobei die Ablageebene links und rechts des Kanals Möglichkeiten zur Befestigung verschiedener Prüfmittel bietet. Zur Fixierung dienen starke kreisförmige, sowie streifenförmige Magnete. Des Weiteren ist die Stelle, an der die Klinge in den Kanal eintritt, durch zwei Niete markiert, welche eine reproduzierbare Anbringung des Prüfmittels innerhalb einer Versuchsreihe sicherstellen.
In diesem Versuch schneidet eine Klinge umso besser ab, je tiefer sie den Prüfstoff (in Längsrichtung) zerschneidet, bei dem es sich wiederum um Papier handelt. Die Ergebnisse befinden sich in folgender Tabelle:
Kumulierte Eindringtiefe mit Bladehammer bei 10 Wiederholungen (cm)
Gillette
73,1
100%
Perma Sharp
70,4
96%
Personna
69,8
96%
Wilkinson
68,8
94%
Derby
63,3
87%
Cerrus
61,4
84%
Merkur
57,6
79%
Feather
52,2
71%
Wer hätte gedacht, dass die Feather bei diesem Test das Schlusslicht bildet? Dies passt aber sehr gut zu der Vermutung, dass die Schneide zahniger ist als bei den anderen Klingen, was sie in diesem Test besonders schlecht aussehen lässt. (Leider wurde die Rotbart in der Untersuchung vergessen.)
Man kann den Bladehammer auch einsetzen, um die Schneidhaltigkeit zu testen. Hierfür wurden in einer Testreihe von 30 Wiederholungen die Schnitttiefen der letzten vier Wiederholungen mit den ersten vier verglichen:
Schneidhaltigkeitstest mit Bladehammer
Mittelwert
erste 4
Mittelwert
letzte 4
Schneid-
haltigkeit
Perma Sharp
7,2188
6,2313
86%
Wilkinson
7,0625
5,8063
82%
Personna
7,2813
5,9625
82%
Feather
5,525
4,45
81%
Gillette
7,5563
5,9188
78%
Cerrus
6,575
5,0063
76%
Merkur
6,2125
4,7125
76%
Derby
6,875
5,0813
74%
Auffällig ist hier das sehr gute Abschneiden der
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