Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
Gaby liebt, und ist bereit, dafür zu kämpfen. Sascha weiß, dass er sich verlieben will, und findet, nachdem er mich endgültig gestrichen hat, sofort eine neue Empfängerin für seine Gefühle. Charlotte und Ernst haben sich auch gefunden, und wie sagte er so schön zu ihr: Diese Gewissheit, jemanden zu lieben, ist doch wirklich das Schönste im Leben.
Und ich? Ich sitze alleine in meiner Küche, und die einzige Gewissheit, die ich habe, ist die Tatsache, dass sich Kirschtee in meiner Tasse befindet und dass mich gerade niemand vermisst oder sich wünscht, mit mir zusammen zu sein.
Ja, ich weiß, ich wollte immer nur Sex ohne Verpflichtung und all das. Aber ich habe eingesehen, dass dieses Männerkonsumieren doch nichts für mich ist. Eine Zeitlang ist es okay, aber auf Dauer fehlt mir doch ein … ein gesunder Background. Ich möchte nach Hause kommen und mich freuen, weil dort jemand auf mich wartet, der mit mir glücklich ist.
Klar: Ich könnte mir auch eine Katze zulegen, aber das ist doch etwas anderes.
Ich möchte morgens aufwachen und in die Augen eines Mannes schauen, der alles an mir mag. Der mich so liebt, wie ich bin – mit sieben Kilos mehr oder weniger. Mit verstrubbelten Haaren, mit Celluarmen und -beinen, mit verrotzter Nase, wenn ich einen Liebesfilm schaue, mit einem Lachkrampf, wenn ich über seine Witze lache, und mit Joghurtsauce im Gesicht, nachdem ich einen Döner gegessen habe.
Ist es so schwer, einen Mann zu finden, der mich zum Lachen bringen kann? Der sich schöne Dinge ausdenkt, um mir eine Freude zu bereiten? Der mich jeden Tag aufs Neue überrascht? Einer, der zärtlich ist und lieb und treu?
Lieber Gott, wenn es dich gibt, kannst du mir nicht ein kleines Zeichen geben? Irgendetwas, was mir das Gefühl gibt, dass ich zu mehr bestimmt bin als zu einem traurigen Singleleben? Ich bin heute sogar so mutig und würde dir eine Falte unter dem rechten Auge dafür anbieten. Und ich werde auch nicht versuchen, sie mit Faltencreme glatt zu bügeln.
Nun komm schon, gib dir einen Ruck und mir ein Zeichen.
In Filmen würde jetzt ein Vogel vorbeigeflogen kommen, oder es würde ein Bilderrahmen runterfallen oder …
Dingdong.
Oder es würde die Türklingel ertönen!
Ist das das Zeichen? Ich flitze in den Flur und nehme den Hörer der Gegensprechanlage in die Hand. Wer kann das jetzt noch sein?
»Ja, bitte?«
»Isa, ich bin es, Sven. Lässt du mich rein?«
Sven? Was will der denn jetzt von mir? Der hat doch heute ein Date mit einer Frau, die ihn letzte Woche schon mal gebucht hat. Ob die ihn versetzt hat? Erklärt aber immer noch nicht, was er hier will. Schnell schaue ich zur Zimmerdecke. »Nur zur Sicherheit, Gott: Sven kenne ich schon. Wenn der mein Wink mit dem Zaunpfahl sein soll, für den darfst du mir definitiv keine Falte verpassen!«
Neugierig öffne ich ihm die Tür. Der sonst so sportliche Sunnyboy schlurft die Treppe hinauf, als würde er die komplette Last der ganzen Welt auf seinen Schultern tragen. Er schaut schrecklich aus.
»Sven, was ist denn passiert?«
Au Backe, der Typ ist einfach nur fertig. Hat er etwa geweint? Ich bitte ihn in die Wohnung, er drückt mich, küsst mich leicht auf die Wange und geht dann an mir vorbei, direkt ins Wohnzimmer.
»Möchtest du etwas trinken?«
Er schüttelt den Kopf. »Isa, es ist so … so schrecklich!« Er guckt mich mit großen Augen an.
»Was ist denn passiert?« Ich fühle mich unwohl, denn ich sehe ja, dass irgendwas ganz Schlimmes passiert sein muss, aber ich habe auch Angst davor, dass er es mir erzählt.
»Erzähl schon, Sven, und spann mich nicht so auf die Folter!«
»Heute Abend hatte mich Jessica gebucht.«
»Ja. Mit der hast du dich doch schon letzte Woche getroffen, oder?« Er nickt bedröppelt.
»Wir haben uns letzte Woche wirklich supergut verstanden. Es war ein toller Abend, wir haben geredet und geredet, und der Sex, der war … wirklich schön. Ganz langsam und zärtlich, weil sie es so wollte.« Er atmet tief durch. »Und natürlich dachte ich, dass es diesmal so weitergehen würde. Aber … aber es war ganz anders.«
Mein Herz beginnt, heftiger zu schlagen, denn er macht es so verdammt spannend, dass ich es kaum noch aushalten kann, endlich alles zu erfahren.
»Sie hat Krebs!«
Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht mit so etwas. »Krebs?«
Und dann lehnt Sven sich zurück und beginnt zu erzählen. »Sie war irgendwie niedergeschlagen, und deswegen habe ich halt wieder den coolen Sven
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