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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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erkundigen, um ihnen die unverkauften Waren und den Erlös der verkauften zu übergeben. Hast du nun Lust, die Waren an dich zu nehmen und zum Verkauf mit den anderen Kaufleuten auf die Insel zu gehen?” Ich antwortete: “Ich höre und gehorche, mein Herr; du bist überaus gütig” und dankte ihm hierfür und segnete ihn. Der Schiffsherr befahl nun den Lastträgern und Matrosen, die besagten Waren auf die Insel zu schaffen und sie mir zu übergeben und der Schiffsschreiber fragte: “Kapitän, was sind das für Ballen, welche die Lastträger und Matrosen herausschaffen und welches Kaufmanns Namen soll ich auf sie schreiben?” Der Kapitän versetzte: “Schreib den Namen Sindbads des Seefahrers auf sie, der mit uns reiste und bei der Insel ertrank, ohne dass wir noch etwas von ihm gehört hätten; wir wollen diesen Fremdling die Waren verkaufen lassen und ihm für seine Mühe, die er beim Verkauf derselben hat, einen Teil des Erlöses als Entgelt geben, während wir den Rest mit uns nach Bagdad nehmen und ihm denselben geben, wenn wir ihn dort finden; finden wir ihn nicht, so wollen wir das Geld seinen in der Stadt Bagdad lebenden Angehörigen einhändigen.” Der Schreiber versetzte: “deine Worte sind gut und trefflich ist dein Beschluss.” Als ich nun aber den Kapitän davon reden hörte, dass die Waren mit meinem Namen beschrieben werden sollten, sprach ich bei mir: Bei Allah, ich bin Sindbad der Seefahrer, der auf der Insel zurückblieb und wappnete mich mit Standhaftigkeit und Geduld, bis die Kaufleute vom Schiff gestiegen waren und miteinander übers Geschäft plauderten. Dann trat ich an den Schiffsherrn heran und fragte ihn: “Mein Herr, weißt du, was der Eigentümer der Waren, die du mir zum Verkauf übergabst, war?” Er versetzte: “Mir ist nichts anderes von ihm bekannt, als dass er aus der Stadt Bagdad war, dass er Sindbad der Seefahrer hieß und dass er bei einer Insel, bei welcher wir anlegten, nebst einer großen Anzahl von uns ertrank; und ich hörte seit jener Zeit nichts mehr von ihm.” Da stieß ich einen lauten Schrei aus und sagte zu ihm: “Kapitän, Allah schütz dich! Wisse, ich bin Sindbad der Seefahrer und bin nicht ertrunken, sondern verließ, als wir bei der Insel die Anker ausgeworfen hatten und als die Kaufleute und Passagiere ans Land gingen, mit einer Anzahl Leute ebenfalls das Schiff. Am Strand der Insel setzte ich mich nieder, nahm einen kleinen Imbiss ein, den ich mir mitgenommen hatte und vergnügte mich dort am Sitzen, bis mich Müdigkeit anwandelte und ich in Schlaf sank. Als ich dann wieder erwachte, fand ich weder das Schiff noch sonst jemand bei mir. Dies Gut ist mein Gut, diese Waren sind meine Waren und alle die Kaufleute, die Diamanten importieren, sahen mich auf dem Diamantengebirge und werden bezeugen, dass ich Sindbad der Seefahrer bin; denn ich erzählte ihnen meine Geschichte und meine Erlebnisse mit euch auf dem Schiff und sagte ihnen auch, dass ihr mich auf der Insel vergaßet, da ich eingeschlafen war und dass ich beim Erwachen niemand fand, worauf ich dann die weiteren Abenteuer erlebte.” Als die Kaufleute und die Schiffer meine Worte vernahmen, versammelten sie sich um mich und die einen von ihnen glaubten mir, die anderen aber hielten mich für einen Lügner. Als ich jedoch das Diamantental erwähnte, kam ein Kaufmann an meine Seite und sagte zu ihnen: “Ihr Leute, hört meine Worte: Als ich euch mein wunderbarstes Reiseabenteuer mitteilte, wie nämlich, als wir die geschlachteten Tiere ins Diamantental warfen, mit meinem Tier, das ich wie üblich mit den anderen hinunterwarf, ein daranhängender Mann heraufkam, wolltet ihr es mir nicht glauben und schaltet mich einen Lügner.” Sie versetzten: “Jawohl, du erzähltest uns die Geschichte, doch glaubten wir sie dir nicht.” “Nun, dies ist der Mann”, fuhr der Kaufmann fort, “der an meinem Tier hing und der mir als Entschädigung mehr Diamanten gab, als an seiner Stelle heraufgekommen wären und die so kostbar waren, dass ihresgleichen nicht mehr gefunden werden; wir reisten zusammen nach der Stadt Basra, wo er von uns Abschied nahm, um nach seiner Heimat zu ziehen, während wir gleichfalls nach unserer Heimat zurück kehrten. Er ist es und er nannte uns auch seinen Namen, Sindbad der Seefahrer und erzählte uns, dass ihn

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