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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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wie heute mit den Leuten aus, lies die schlechten Nüsse zum Verkauf aus und verbrauche das Geld, das du dafür erhältst; die guten aber verwahre hier in diesem Raum. Vielleicht legst du so viel zurück, dass du mit ihnen deine Heimreise bestreiten kannst.” Ich antwortete ihm: “Allah, der Erhabene, lohne es dir! “und tat nach seinen Worten, indem ich Tag für Tag meinen Sack mit Steinen füllte und, mit den Leuten ausziehend, ganz wie sie verfuhr, während sie mich einer dem anderen empfahlen und mir immer die fruchtbeladensten Bäume zeigten. In dieser Weise hatte ich bereits geraume Zeit verbracht und nicht nur eine große Menge guter Kokosnüsse aufgehäuft, sondern auch ebensoviel für eine große Geldsumme verkauft; dabei kaufte ich alles, was ich sah und was mir gefiel, verbrachte meine Zeit heiter und vergnügt und mein Ansehen nahm zu in der ganzen Stadt, als eines Tages, wie ich am Meeresstrande stand, plötzlich ein Schiff auf jene Stadt zukam und am Strand die Anker auswarf. Da sich auf demselben Kaufleute mit Waren befanden, welche sofort zu kaufen und verkaufen begannen und gegen Nüsse und andere Artikel Tauschgeschäfte betrieben, suchte ich meinen Freund auf, benachrichtigte ihn von der Ankunft des Schiffs und erklärte ihm, ich wollte mit ihm heimreisen. Er versetzte: “du hast zu beschließen.” Worauf ich mich, nachdem ich von ihm Abschied genommen und ihm für seine mir erwiesene Güte gedankt hatte, zum Schiff begab und mit dem Kapitän meine Überfahrt abmachte. Nachdem ich dann meine Nüsse und andere Habseligkeiten an Bord gebracht hatte, brachen wir noch an demselben Tage auf und zogen von Insel zu Insel und von Meer zu Meer, indem ich überall, wo wir Halt machten, meine Nüsse verkaufte oder für andere Waren eintauschte und von Allah für all mein verlorenes Gut überreich entschädigt wurde. Wir kamen zu Inseln, wo ich Pfeffer, Zimt und Aloe, die dort wuchsen, eintauschen konnte und weiter zu den Perlenfischereien, wo ich den Tauchern einige Kokosnüsse gab, indem ich dabei zu ihnen sagte: “Tauchet auf mein Glück!” Da tauchten sie und holten mir aus der Bai eine Menge großer und wertvoller Perlen heraus, die sie mir mit den Worten übergaben: “Mein Herr, bei Allah, dein Glück ist groß!” Nachdem ich alle Perlen, die sie gehoben hatten, zu mir aufs Schiff genommen hatte, zogen wir mit Allahs, des Erhabenen, Segen weiter und segelten unablässig, bis dass wir nach Basra gelangten, von wo ich mich nach kurzem Aufenthalt nach der Stadt Bagdad aufmachte. In meinem Quartier daselbst angelangt, suchte ich mein Haus auf und begrüßte meine Angehörigen und Freunde, die mich zu meiner wohlbehaltenen Heimkehr beglückwünschten, worauf ich alle meine Waren und Güter aufspeicherte, die Waisen und Witwen kleidete, Almosen verteilte und Spenden machte und meine Angehörigen, meine Freunde und Lieben beschenkte, da Allah mich für das Verlorene vielfältig entschädigt hatte. Über den großen Gewinn und Verdienst vergaß ich denn auch bald alle Mühsal, die ich auszustehen gehabt hatte und begann wieder mit meinen Freunden und Gefährten das lustige Leben, das ich zuvor mit ihnen geführt hatte. Das sind die wunderbarsten Erlebnisse meiner fünften Reise: nun aber speiset zur Nacht und kommt morgen wieder her, dass ich euch die Abenteuer meiner sechsten Reise erzähle, die noch wunderbarer als diese sind.
    Nachdem alles wieder geschehen war wie die früheren Male, setzte Sindbad, der Seefahrer seine Erzählung fort.

Sindbads sechste Reise
    Wisset, meine Brüder, meine Lieben und Freunde, als ich nun nach meiner Heimkehr von der fünften Reise bei allerlei Kurzweil und Vergnügungen in heller Lust und Freude alles, was ich auszustehen gehabt hatte, wieder vergessen hatte, da begab es sich nach längerer Zeit, als ich vergnügt und fröhlich und in heiterster Stimmung dasaß, dass mich eine Anzahl Kaufleute besuchten, denen man es ansah, dass sie von einer Reise kamen. Bei ihrem Anblick gedachte ich der Tage meiner Heimkehr von der Reise und meiner Freunde beim Betreten meines Heimatlandes und beim Wiedersehen meiner Angehörigen, Freunde, und Lieben und Sehnsucht ergriff mich, wieder zu reisen und Handel zu treiben. Und so entschloss ich mich denn wieder zur Fahrt, kaufte wertvolle und feine Waren ein, wie sie für eine

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