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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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“Sie sind die vom Fürsten der Gläubigen Gesuchten.” Hierauf stiegen sie ab, nahmen die Lasten herunter und schlugen die Zelte auf; kaum aber waren sie damit fertig geworden, als der König der Schwarzen, der arabisch sprach, vom Berge zu ihnen herunterstieg. Als er zu dem Emir Musa gelangte, begrüßte er ihn, worauf dieser ihm den Salam erwiderte und ihn mit Auszeichnung aufnahm. Dann fragte ihn der König der Schwarzen: “Seid ihr Menschen oder Dschinn?” Der Emir Musa erwiderte: “Was uns anlangt, so sind wir Menschen, ihr aber seid ohne Zweifel Dschinn, da ihr so abgelegen von allen Geschöpfen auf diesem einsamen Berge haust und solche riesigen Leiber habt.” Der König der Schwarzen versetzte jedoch: “Nein, wir sind ebenfalls Menschen und sind vom Stamme der Kinder Cham, des Sohnes Noahs - Frieden sei auf ihm! -, dieses Meer aber heißt das Meer von El-Karkar.” Nun fragte der Emir Musa: “O König, was habt ihr für eine Religion und was betet ihr an?” Der König erwiderte: “Wir beten den Allah der Himmel an und unsere Religion ist die Religion Mohammeds - Allah segne ihn und spende ihm Heil!” Hierauf sagte der Emir Musa zu ihm: “Wir sind Boten vom König des Islams Abd el-Melik, dem Sohn des Merwan und kommen her wegen der kupfernen Flaschen, die bei euch im Meer liegen und in welche seit der Zeit Salomons, des Sohnes Davids - Frieden auf beide! -, die Satane eingesperrt sind! Er befahl uns, ihm einige dieser Flaschen zu bringen.” Der König der Schwarzen erwiderte: “Freut mich und ehrt mich.” Hierauf bewirtete er sie mit dem Fleisch von Fischen und befahl den Tauchern, einige salomonische Flaschen aus dem Meer herauszuholen, worauf sie zwölf Flaschen brachten. Der Emir Musa, der Scheich Abd es-Samad und alle Truppen freuten sich hierüber, da sie nunmehr den Auftrag des Fürsten der Gläubigen ausgerichtet hatten und der Emir Musa machte dem König der Schwarzen viele und reiche Geschenke.
    Hierauf verabschiedeten sie sich von ihm und traten den Heimweg an, bis sie wieder nach Damaskus im Lande Syrien gelangten. Hier angelangt, traten sie vor den Fürsten der Gläubigen Abd el-Melik, den Sohn des Merwan und der Emir Musa berichtete ihm alles, was er geschaut und alle die Verse, die Nachrichten und Ermahnungen, die er gelesen hatte, sowie auch Talib bin Sahls Schicksal, worauf der Fürst der Gläubigen versetzte: “Wäre ich doch bei euch gewesen, dass ich hätte schauen können, was ihr schautet!” Dann nahm er die Flaschen und öffnete eine nach der anderen, worauf die Satane aus ihnen herausfuhren und zur Verwunderung Abd el-Melik bin Merwans riefen: “Wir bereuen, O Prophet Allahs und wollen nimmermehr wieder ungehorsam sein.” Dann aber lösten sie sich in Rauch auf und verschwanden.

Die Geschichte vom Kaufmann und vom Dschinni
    Man sagt, O glücklicher gottgeleiteter König, dass einmal ein Kaufmann lebte, reich an Geld und Gut und Allahs Gaben, mit Sklaven und Dienern, schwarz und weiß und zahlreichen Frauen und Kindern und mit Geschäftsbeziehungen, Forderungen und Verbindlichkeiten in allerlei Ländern. So zog er eines Tages aus, um in eines dieser Länder zu reisen. Er bestieg ein Reittier, nahm in seiner Satteltasche als Reiseproviant Brotfladen und Datteln mit und reiste viele Tage und Nächte. Allah hatte ihm jedoch eine glückliche Reise bestimmt und so gelangte er in das Land, besorgte seine Geschäfte dort und machte sich auf die Reise zurück in seine Stadt zu seiner Familie. Er reiste drei Tage, doch am vierten Tag wurde ihm die Hitze unerträglich, denn das Land glühte. Da sah er vor sich einen mit Bäumen bestandenen Garten. Er wandte sich dorthin, um im Schatten Erholung zu finden und gelangte an den Fuß eines Nussbaumes bei einer Wasserquelle. Er ließ sich bei der Quelle nieder, band sein Reittier an, nahm die Satteltasche herab, holte ein paar von jenen Brotfladen und eine Hand voll Datteln heraus und begann von den Datteln zu essen, wobei er die Kerne nach rechts und links warf. Als er satt war, erhob er sich, vollzog die rituelle Waschung und verrichtete sein Gebet. Als er den Segensgruß sprach, gewahrte er plötzlich einen alten Dschinni: seine Füße standen auf der Erde, sein Haupt reichte bis in die Wolken und in der Hand hielt er ein gezücktes Schwert. Er kam auf ihn zu, bis er vor

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