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Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre

Titel: Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viele Verschiedene
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Stockhiebe.“
    „Was denn - hundert Stockhiebe? Dafür, daß du mir Gold gebracht hast?“
    „Ja, ich will weiter keinen Lohn, gebt mir nur hundert Stockhiebe.“
    Da brachte man schließlich die Stöcke und schickte sich an, den Bauern zu prügeln. Der aber rief: „Halt, Väterchen Zar, ich habe einen Partner!“
    „Welchen Partner denn?“
    „Als ich zu Euch kam, hat mich der General am Tor nicht hineinlassen wollen. ,Bring mir die Hälfte von dem, was der Zar dir gibt, dann laß ich dich durch“, forderte er. Gebt also erst ihm fünfzig Stockhiebe und dann mir.“
    Als man den General brachte, zitterte der am ganzen Körper: „O-o-o-o, Eure Ma-Ma-Majestät...“
    „Nur keine Bange“, sagte der Bauer, „ich werde dich nicht betrügen, Herr, kriegst deine Hälfte voll und ganz.“
    Da legte man den General auf die Erde und verprügelte ihn - aber wie! Der Bauer sagte: „Väterchen Zar, er dient Euch gut und redlich, man sollte ihn belohnen. Gebt ihm auch noch meine Hälfte!“
    So bekam der General nochmals fünfzig Stockhiebe, also zusammen hundert. Der Bauer aber ergriff flink seine Mütze und lief davon.
    Es ist schon besser, weit weg von Zarengunst und Herrenfreundlichkeit zu sein! Von beiden hat der Bauer nichts Gutes zu erwarten.

Vom fröhlichen Schmiedegesellen Jean-Robert, von der Grille, dem Mäuschen und der Mutter aller Flöhe
    Ein französisches Märchen
    Vor langer Zeit lebte in Frankreich ein König, der besaß alles, was man sich nur denken konnte, und war doch nicht glücklich. Seine einzige Tochter, die wunderschöne Jacqueline, hatte noch nie, solange sie lebte, ein Wort gesprochen und noch nie ihren lieblichen Mund zu einem Lächeln bewegt. Darum wurde sie von allen Prinzessin Tristesse genannt.
    Das war nicht der einzige Kummer des Königs. Er liebte es über alles, zu reiten. In seinem Stall konnte man viele edle und prachtvolle Pferde bewundern, doch eins übertraf die andern an Wuchs und Schönheit, der Schimmel Schneeweiß. Aber dieser Hengst war wild und böse, er schlug nach jedem, der sich ihm näherte, und hatte die tapfersten Ritter des Königreichs abgeworfen, bevor sie fest im Sattel saßen. Kein Schmied hätte gewagt, das feurige und ungebärdige Pferd zu beschlagen. Doch gerade dieses Tier gefiel dem König von Frankreich, und er hoffte immer noch auf ein Wunder, um endlich mit Schneeweiß durch die Felder und Wälder seines Reiches reiten zu können.
    Wie immer ging er mißgestimmt durch die Zimmer seines großen Schlosses. Das ganze Leben war ihm verleidet. Was nützt mir all mein Reichtum, dachte er, kann ich doch weder meine schöne Tochter fröhlich machen noch mein schneeweißes Pferd zähmen!
    Endlich nahm er den Rat seines alten getreuen Dieners an, durch einen Herold im ganzen Königreich verkünden zu lassen, daß derjenige, der die Prinzessin Jacqueline zum Sprechen und Lachen bringe und den Schimmel Schneeweiß beschlage, sein Schwiegersohn und später sogar König von Frankreich werden solle.
    Der Herold zog von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete die königliche Botschaft. Bald strömten von überallher Freier an den Hof und versuchten es mit den beiden Aufgaben, doch die Prinzessin lachte nicht, und der Schimmel bäumte sich auf und schlug und biß um sich. Da zogen sie alle wieder nach Hause, und der König war unglücklicher als zuvor.
    Eines Tages hörte Jean-Robert, der Schmiedegeselle, die Botschaft. Ein Pferd zu beschlagen, das ist eine Kleinigkeit, dachte er. Doch wie fang ich es mit der traurigen Prinzessin an? Er grübelte so lange, daß ihm das Schmiedefeuer darüber ausging.
    Am nächsten Morgen, als er bei der Brotsuppe saß, sagte er zu seiner alten Mutter: „Was hältst du davon, ich will mich aufmachen und die Prinzessin von Frankreich heiraten. Zwar ist sie stumm und hat noch nie gelacht, doch gerade das muß ich ändern. Da ist auch noch ein Pferdchen, ein Schimmelchen, das sich nicht beschlagen lassen will. Na, wenn’s weiter nichts ist, mit dem werde ich schon fertig.“
    Die Mutter warnte: „Du bist nicht der erste, Söhnchen, zwar bist du ein guter Schmied und ein fröhlicher Bursche, aber es gehört mehr dazu, die Bedingungen zu erfüllen. Viele haben es schon versucht und sind mit blutigen Köpfen abgezogen.“
    „Versucht haben sie cs, Mutter, doch ist’s keinem geglückt. Warum soll’s mir nicht glücken? Gib mir die Erbschaft des Vaters und backe mir einen Kuchen, denn ich will loswandern.“
    Die Mutter

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