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Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre

Titel: Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viele Verschiedene
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des Palastes hinter sich hatte, pfiff Soldatenhannes, das Kaninchen sprang aus dem Korb, und die Prinzessin kam mit leeren Händen nach Hause. Soldatenhannes hingegen, der trieb am Abend alle fünfundzwanzig Kaninchen in den Palast.
    Am nächsten Tag hütete Soldatenhannes die Kaninchen auf derselben Wiese, und zu Mittag sah er plötzlich, wie eine alte Frau mit einem Korb zu ihm humpelte. Sie war wie eine Dorfbewohnerin gekleidet, doch Hannes erkannte sofort, daß es die Königin war.
    Die verkleidete Königin kam zu Hannes und bat: „Hör, Schäfer, verkauf mir ein Kaninchen!“
    „Das kann ich nicht“, antwortete Hannes. „Doch wenn du mir deinen Rock dafür gibst, sollst du eins haben.“
    Die alte Königin schämte sich, doch dann gab sie ihm ihren Rock, packte das Kaninchen bei den Ohren und steckte es in den Korb. Sie eilte zurück, nur mit dem Unterrock bekleidet, und alle, die sie sahen, spotteten über sie. Als sie am Tor des Palastes angelangt war, pfiff es laut, das Kaninchen sprang aus dem

    Korb, und die Königin kam ebenfalls mit leeren Händen an. Soldatenhannes hingegen, der trieb am Abend alle fünfundzwanzig Kaninchen in den Palast.
    Am dritten Tag begab sich der König selbst zu Soldatenhannes auf die Wiese. Er verkleidete sich als Bauer, nahm einen Korb, und als er den Hannes sah, sagte er: „Hör, Schäfer, verkauf mir ein Kaninchen, ich werde dich gut entlohnen.“
    „Das kann ich nicht“, antwortete Hannes. „Doch wenn du mir deine Hosen und deine Schuhe dafür gibst, dann will ich dir eins ablassen.“
    Der verkleidete König wollte zornig auffahren, doch dann besann er sich, zog Hosen und Schuhe aus, steckte das Kaninchen in den Korb und eilte nach Hause, ohne Hosen und ohne Schuhe, zum Gespött der ganzen Stadt und der Wache vor seinem Tor. Er hinkte und humpelte, denn Steine und Dornen hatten ihm die Fußsohlen zerschnitten. Noch bevor das Tor geschlossen war, ertönte ein schriller Pfiff, das Kaninchen sprang aus dem Korb, und auch der König war mit leeren Händen zurückgekommen.
    Am dritten Abend trieb Soldatenhannes alle fünfundzwanzig Kaninchen ins Schloß und ließ sich beim König melden.
    „Nun gut du hast auch diese Prüfung bestanden“, sprach der König zu ihm, „doch ehe ich dir meine Tochter zur Frau gebe, mußt du mir einen Sack voll Lügen bringen. Wenn du das nicht schaffst, Kopf ab!“
    Soldatenhannes lachte: „Weiter nichts, Herr König? Du sollst ihn haben!“
    Und ehe sich’s die anderen versahen, kam er mit einem leeren Sack herein und begann vor der versammelten Hofgesellschaft: „Als ich am ersten Tag auf der Wiese war, um die königlichen Kaninchen zu hüten, kam unsere Prinzessin zu mir und gab mir für ein Kaninchen einen Kuß!“
    „Das ist eine Lüge, eine große Lüge!“ schrie die Prinzessin und wurde über und über rot.
    „Gut, dann haben wir den Sack schon zu einem Drittel voll“, sagte Soldatenhannes und erzählte weiter: „Und als ich den zweiten Tag auf der Wiese war, um noch einmal die königlichen Kaninchen zu hüten, kam die Frau Königin zu mir und zog sich ihren Rock aus, als Bezahlung für ein einziges Kaninchen.“ „Das ist eine Lüge!“ schrie die Königin und verließ den Saal.
    „Gut, dann haben wir den Sack schon zur Hälfte voll“, sagte Soldatenhannes und erzählte weiter: „Und als ich am dritten Tag auf der Wiese war, um die königlichen Kaninchen zu hüten, kam ein Bauer zu mir, um ein Kaninchen für reiche Entlohnung zu kaufen. Ich erkannte in ihm den König, er gab mir...“ „Schweig!“ rief der König. „Das,ist eine gemeine Lüge, eine so große, daß eine andere nicht mehr in den Sack hineinpaßt.“
    Da lachte Soldatenhannes, band den leeren Sack zu und reichte ihn dem König. Dem blieb nun kein anderer Ausweg, er mußte sein Wort einlösen.
    Der tapfere Soldatenhannes bekam also, wie er es sich vorgenommen hatte, die Prinzessin von London zur Frau, und damit war für ihn Hunger und Not vorbei.

Der Edelsteinberg
    Ein Märchen aus Turkmenien
    In einem Dorf lebte einmal eine arme alte Frau. Sie war Witwe und hatte einen Sohn, er hieß Mirali. Die alte Frau kämmte für fremde Menschen Wolle, nähte, wusch Wäsche und verdiente damit ihren Lebensunterhalt.
    Mirali wuchs heran, und eines Tages sprach die Mutter: „Mein Sohn, ich habe keine Kraft mehr zu arbeiten! Such dir eine Beschäftigung, mit der du dich selbst ernähren kannst.“
    „Gut“, sagte Mirali und machte sich auf die Suche nach Arbeit.

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