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Märchenkranz für Kinder - Märchen der Welt ; 67

Märchenkranz für Kinder - Märchen der Welt ; 67

Titel: Märchenkranz für Kinder - Märchen der Welt ; 67 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JazzyBee Verlag Jürgen Beck
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andern Teppiche nicht ansehen mochte. Aber die Brüder stritten wieder, und meinten, aller guten Dinge müßten drei seyn.

     
    Der König war damit zufrieden, und versprach demjenigen das Reich, welcher die schönste Jungfrau heimbringen würde. Darauf ging es mit den drei Federn abermals so, wie vorher.

     
    Da ging der Jüngste wieder in das Gewölbe, und klagte dem Mädchen sein Leid. Das Mädchen trug ihm nun auf, in dem Gewölbe weiter zu gehen, da würde er die Schönste auf Erden finden. Er fand aber nur große Kammern voll Gold und Edelsteinen und einen großen Frosch, der an einem Teich saß. Der Frosch betrachtete ihn einige Augenblicke, und sagte dann: »Umarme mich, und senke dich mit mir in's Wasser.« Das sagte der Frosch ihm drei Mal, da that er es denn; aber kaum hatten sie das Wasser berührt, so hielt er die schönste Jungfrau in seinem Arm, gegen welche die Jungfrauen der Brüder ordentlich garstig aussahen.

     
    Der König entschied nun, daß dem Jüngsten das Reich gehöre, da er ihm drei Mal das Beste gebracht hätte. Darüber waren aber die beiden anderen Brüder unwillig, und sagten, derjenige solle das Reich haben, dessen Jungfrau bis zu dem Ring hinaufspringen könne, der mitten im Saale hing. Die Jungfrauen der älteren Brüder sprangen und sprangen, doch vergeblich, sie konnten den Ring nicht berühren; die Jungfrau des dritten sprang aber mit leichter Mühe hinan, und hatte den Ring sogleich erlangt.

     
    Die Brüder wollten ihm dennoch das Reich nicht lassen; der König aber sagte: »Nun ist es genug!« und der dritte bekam das Reich, und heirathete die Jungfrau.

     
    Da wurden die Brüder zornig gegen ihre Jungfrauen, und jagten sie fort, weil sie ihnen das Reich nicht hatten erspringen können.

     

     
7. Das Himmelsschäfchen.

     

     
    ◉ Das Silberschæfchen.

     

     
    Eine Mutter hatte ein kleines Töchterchen, mit diesem ging sie spazieren, hinaus auf das grüne Feld. Die Sonne aber schien gar warm, und der Himmel war mit tausend und tausend silberweißen Wölkchen bedeckt.

     
    »Was sind denn das für Schäfchen?« fragte das Kind.

     
    »Das sind Himmelsschäfchen,« sagte die Mutter, »die treibt ein freundlicher Hirte auf die Weide, und wenn es vorher lange geregnet hat, und die Silberschäfchen kommen an den Himmel, so scheint gewiß die liebe Sonne bald wieder.«

     
    »Ach Mutter,« sagte das Kind, »kauf mir doch ein Silberlämmchen.«

     
    »Das kann ich nicht,« sprach die Mutter, »denn auf der Erde giebt es keine solche schöne Schaafe, die giebt's nur am Himmel, und der Hirte, der sie weidet, hat alle seine Schäfchen gezählt, und giebt keines davon her.«

     
    »Ach, bitte ihn einmal darum,« sagte das Kind. – Da versprach die Mutter, den Hirten darum zu bitten, und sie gingen mit einander heim.

     
    Das Kind aber konnte die Himmelsschäfchen nicht vergessen, und wenn auch die Mutter, um es zu beruhigen, sagte, sie hätte den Schäfer vergeblich darum gebeten, so verlangte es nur um so begieriger ein Schläfchen, und ward endlich krank vor Sehnsucht und Bekümmerniß. »Ich will ja gewiß recht gut und brav seyn,« sagte das Kind, »aber gieb mir nur ein Himmelsschäfchen.«

     
    Da ward aber die Mutter um ihr Kind sehr besorgt, und sie ging hin zu einem Manne, der verfertigte ihr ein ganz kleines Schäfchen von Holz mit einem goldenen Halsbändchen, und strich es an mit Silberfarbe. Das brachte die Mutter dem Kindchen, und sagte: »Hier hast du ein Himmelsschäfchen, das hat mir ein Mann gebracht.« Aber das Kindchen sprach: »Das ist kein Himmelsschäfchen; die Himmelsschäfchen sind viel größer und schöner; gieb mir ein Himmelsschäfchen!«

     
    Da ging die Mutter wieder zu demselben Manne, der machte ihr ein anderes Schäfchen, so groß als die Schaafe gewöhnlich sind, und bedeckte es ganz mit weißer Wolle, in die waren Silberflittern gewoben. Die Mutter aber brachte ihrem Töchterchen dies Schäfchen, und sagte: »Da hat mir der Mann ein anderes Schäfchen gebracht, das wird wohl ein Himmelsschäfchen seyn; sieh, wie es groß ist, und welch schöne Wolle es hat!«

     
    Aber das Kind weinte, und sagte: »Das ist kein Himmelsschäfchen. Die Himmelsschäfchen haben durchsichtige Wolle; gieb mir ein Himmelsschäfchen, oder ich sterbe!«

     
    Da ward die gute Mutter sehr betrübt, denn ihr Kindchen wurde kränker und kränker, und sie wußte nicht, wie sie ein Himmelsschäfchen bekommen sollte. Da setzte sie sich des Nachts in das

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