Märchensommer (German Edition)
trifft Liza eine ungewöhnliche Entscheidung. Ohne die geringste Ahnung von Fußball nimmt sie an den spätsommerlichen Qualifikationen für die neue Schulmannschaft teil… und wird zu ihrer Überraschung tatsächlich aufgenommen.
Doch nicht nur das. Als neues Mitglied ist sie natürlich auch zur Aftermatch-Party eingeladen, wo die Anwesenheit von Tonys neuer Flamme nicht ihr einziges Problem ist. Am folgenden Morgen wacht sie in einem Zimmer auf, das sie noch nie gesehen hat, und obendrein hat der Mannschaftskapitän seine Arme um sie geschlungen. Der heißeste Junge der Schule… Ryan Hunter.
KAPITEL 1
ER HATTE NICHT einmal versucht mich zu küssen, und das obwohl wir praktisch den halben Sommer im selben Bett geschlafen hatten. Und d ann war er weg. Für fünf endloslange Wochen. Bereits am zweiten Tag dachte ich, ich müsste sterben.
Aber heute war meine Qual zu Ende. Endlich kam Anthony Mitchell zurück. Mein bester Freund und zukünftiger Ehemann.
Nicht, dass ich ihn darüber schon informiert hätte; aber das war auch gar nicht nötig. Jeder wusste es und ich konnte es kaum erwarten, meinen Nachnamen Matthews gegen seinen einzutauschen. Tony und ich hingen schon seit dem Kindergarten gemeinsam ab. Wir waren unzertrennlich, außer für die paar Stunden jeden Tag, in denen er beim Fußballtraining war und ich Zeit hatte um, na ja, um zum hundertsten Mal in mein Tagebuch zu schreiben, wie sehr ich ihn liebte.
Liza und Tony, das war wie Bonnie & Clyde. Wie Lois & Clark. Wir waren M&M, ganz ehrlich.
Es läutete an der Tür.
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Ich versuchte mich aus der Bettdecke zu befreien, die ich um meine Beine gewickelt hatte, während ich auf dem Bett saß und in meinem Tagebuch schrieb. Schließlich plumpste ich vom Bett, gemeinsam mit der Decke.
„Ich komme!“
Auf dem Weg nach unten kämmte ich mit meinen Fingern noch schnell durch mein langes, braunes Haar, um es ein wenig aufzupeppen, bevor ich die Tür öffnete. Ein Sonnenstrahl blendete mich und ich kniff die Augen zusammen, doch dann blickte ich in Tonys Gesicht. Seine blonden Strähnen hingen chaotisch in seine Stirn. Sie reichten beinahe bis zu seinen strahlendblauen Augen. Der Kragen seines weißen Hemds war offen. Ich musste mich schwer beherrschen, um nicht über das bisschen nackte Haut zu streichen, das zu sehen war.
Mit den Händen in den Hosentaschen stand er da und sah mich an. Dann verzogen sich seine Lippen zu seinem typisch verschmitzten Grinsen. „Worauf wartest du, Liz? Ich weiß doch, dass du es nicht erwarten kannst, mich zu umarmen.“
Himmel! Mit einem breiten Lächeln fiel ich ihm um den Hals und gab ihm die Umarmung, die er erwartete. Er zog mich nach draußen. Ich drückte meine Wange an seine, während er mich unter der warmen Sonne im Kreis wirbelte. Oh, er roch so gut, von der Sonne geküsst und einfach nur nach Tony . Von diesem Duft bekam ich nie genug.
„Wie war’s im Camp?“, fragte ich, als er mich absetzte.
Er rümpfte die Nase. „Scheiß-langweilig ohne dich, was sonst?“
Ich lachte. „Ja genau.“
Um ihn wirklich zu verstehen, musste man wissen, dass, abgesehen von Käsecrackern mit Mayo, Tonys einzige Leidenschaft Fußball war.
„Als ob…“ Ich zeigte ihm die Zunge.
Tony schüttelte amüsiert den Kopf. „Wo sind deine Manieren? Wenn du mich küssen willst, dann sag’s doch einfach.“
Seine Nasenspitze stupste gegen meine. Ich schluckte den Drang hinunter, meinen Kopf zu neigen und ihn wirklich zu küssen. Aber er veralberte mich ja nur wieder. Wir hatten uns noch nie geküsst. Regelmäßig schlief ich in seinem Bett ein, wenn wir wieder einmal bis tief in die Nacht auf seiner X-Box spielten, oder er schlief bei mir, wenn seine Eltern gerade beruflich durchs Land reisten. Es störte ihn nicht, wenn ich meinen Kopf an seine Schulter lehnte. Er spielte manchmal sogar mit meinem Haar. Aber ein Kuss? Nie.
Am Ende des Sommers würde ich siebzehn werden. Langsam kam ich mir etwas komisch vor, weil ich noch keinen Jungen geküsst hatte. Aber kein anderer als Tony würde meine Lippen berühren, und wenn er noch ein paar Monate brauchte, um einzusehen, dass er mich auch wollte, dann würde ich eben warten.
„Hey, sollen wir runterfahren zum Strand? Ich habe einen neuen Bikini und hatte noch keine Gelegenheit ihn ihm Wasser zu testen.“ Voll Vorfreude auf unser Wiedersehen, hatte ich den neongrünen Bikini heute Morgen angezogen. Ich zerrte den Kragen meines
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