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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Grund dafür angeben zu können. Endlich führte er eine Handvoll des Packmaterials an die Nase. Es roch nach Staub und trockenem Stroh und ganz leicht nach Pfefferminz, dachte er. Dann brach er plötzlich in heftiges Niesen aus.
    Tully verließ die Handwerksabteilung und nahm den Fahrstuhl zum Erdgeschoß. Er wollte den Angestellten der Spielzeugabteilung ein paar Fragen stellen, solange der Vorsteher noch beim Direktor beschäftigt war – er hatte das Gefühl daß er mehr aus ihnen herausbekommen würde, wenn Dodds sie nicht in Grund und Boden schrie. Aber an der Treppe zum Kellergeschoß änderte er seine Meinung. Eine andere Möglichkeit fiel ihm ein, die er zuerst einmal untersuchen wollte.
    Als er wenige Minuten später das Büro der Krankenschwester erreichte, hüstelte er leise, um sich bemerkbar zu machen. Hinter der Milchglastür, die zum Behandlungszimmer führte, sah er eine weiße Gestalt umherstreifen, und dann öffnete die Schwester die Tür.
    Sie blickte ihn an; ihre sanften braunen Augen in dem ernsten Gesicht musterten ihn prüfend, als suchten sie nach Anzeichen für ein physisches Unwohlsein. »Guten Abend, Mr. Tully«, sagte sie freundlich, »fehlt Ihnen etwas?«
    »Nein ... eigentlich nicht«, antwortete Tully. Kurz erklärte er ihr, was ihn, den Direktor und noch einige andere störte, und schloß dann etwas unbeholfen: »... Vielleicht sollte ich Sie nicht danach fragen, Schwester. Ich meine, was Sie feststellen oder nur annehmen, ist vielleicht nicht für andere Ohren gedacht – ich weiß nicht, wie Sie sich in einem solchen Fall verhalten würden. Aber ich frage mich, ob ...«
    Die Schwester unterbrach ihn heftig. »Ob mich jemand aufgesucht hat, der geistig nicht ganz zurechnungsfähig ist und die Dinge, von denen Sie mir erzählt haben, vollbracht haben könnte. Ich könnte Ihnen den Namen nennen oder auch nicht. Das würde von den Umständen abhängen. Auf jeden Fall aber würde ich ihn für arbeitsunfähig erklären und ihn sofort zu seinem Arzt schicken, der ihn weiterbehandeln würde. Ich würde ihm bestimmt nicht gestatten, frei herumzulaufen. Beantwortet das Ihre Frage, Mr. Tully?«
    »Vielen Dank, Schwester«, sagte Tully und ging.
    Die Möglichkeit, daß sich unter den Angestellten ein Psychopath befand, der Neger verabscheute, war nicht völlig von der Hand zu weisen, überlegte er, als er sich wieder auf den Weg zur Spielzeugabteilung machte; alles, was sich aus dem Gespräch mit der Schwester ergeben hatte, war, daß der Betreffende sich nicht in der Krankenabteilung gemeldet hatte, wenn es ihn überhaupt gab.
    Auf der Treppe ins Kellergeschoß begegnete Tully einer Gruppe junger Mädchen, die plaudernd nach oben eilten. Es war bereits Dienstschluß, und das hieß, daß er sie heute nicht mehr befragen konnte. Die einzige noch zugängliche Quelle für Informationen schien Miss Barr zu sein, die Assistentin Mr. Dodds; die noch neben der elektrischen Eisenbahn stand und gerade ihr Ausgehgesicht aufsetzte.
    Aber von ihr erfuhr er nur sehr wenig. Nach ihren Aussagen hatte man jede der Puppen in der gleichen Verfassung vorgefunden – ohne Arme, einbeinig und einäugig mit zerquetschtem Gesicht, verknotetem Haar und zerrissenem Kleid. Der einzige Unterschied war der, daß es manchmal das rechte Auge und ein andermal das linke Auge gewesen war, das fehlte, sowie entweder das rechte oder das linke Bein. Als sie sich zu wiederholen begann, bedankte sich Tully, half ihr in ihren Mantel und wünschte ihr eine gute Nacht.
    Nun war Tully allein in der Abteilung. Er schloß und verriegelte die Tür, versah sie mit einem besonderen Sicherheitsschloß und begann seine erste Wachrunde. Seinen Augen entging nichts; er preßte die Lippen so fest aufeinander, daß er in gewissen Abständen lange Schnaufer von sich gab. Das war Routine, denn sein Job verlangte scharfe Augen und eine sehr feine Nase.
    Wenige Leute waren sich darüber klar, daß für das Warenhaus, das mit den modernsten Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet war und durch Polizeistreifen kontrolliert wurde, kaum Gefahr bestand, ausgeraubt zu werden, sondern daß die größte und einzige Gefahr im Ausbruch eines Brandes steckte. Natürlich war eine Berieselungsanlage vorhanden, die manchmal so fein nervig reagierte, daß eine ganze Abteilung blitzschnell über schwemmt wurde, wodurch natürlich sämtliche darin befindlichen Waren ruiniert wurden –, wenn nur jemand einen elektrischen Heizkörper einschaltete. Manchmal reagierte sie

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