Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein
Freunde.«
»Nein, Dan – ich glaube, es ist persönlicher gemeint.«
Wieder ein noch verstärkter Gefühlsstrom.
»Du hast recht. Es ist wie ein zutraulicher Hund. Scheint als wären wir auf einen Planeten voller niedlicher kleiner Schoßhündchen geraten.«
»Dafür ist es zu hoch entwickelt. Das hier ist ein kompliziertes Wesen. Es muß eine Zivilisation haben ...«
»Wir alle hier lieben einander.«
»Das ist es also!« rief Finch.
»Viele lieben auf viele Arten.«
»... siehst du das Bild?« fragte Potter. »Es sieht aus ... klingt ... wie ein Planet mit vielen verschiedenen Arten ... Sie alle verschwägern und verbinden sich miteinander. Muß wie ein Zoo bei uns zu Hause sein, in dem sich alle Tiere auf telepathischem Wege paaren. Nur daß es hier statt zwei Geschlechtsarten Dutzende gibt ...«
»Ich frage mich nur, wie sie sich fortpflanzen!«
»Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf.«
Finch beugte sich nieder und streichelte das Fell des Wesens.
»Eine ganz nette Abwechslung für Potter und Finch, Planeten-Ausbeuter erster Klasse! Wir können diesen kleinen Burschen dazu nutzen, uns bei unseren Bodenarbeiten zu helfen.«
»Schätze, ja. Wenn mir das auch nicht als sehr nett erscheint – von seiner Warte aus.«
»Ach, hör doch damit auf. Wenn du Skrupel hättest, hättest du diesen Kahn hier nie mitfinanziert. Du weißt, daß du deine acht Milliarden zurückkriegst, wenn wir nur noch einen einzigen glücklichen Fund machen.«
»Mir wäre wohler mit einem verbundenen Auge und einem Hirschfänger in der Hand.«
»Ich gehe heim und erzähle.«
»Schön, schön«, sagte Finch. »Lauf nur zu und erzähl's deinen Freunden. Sag ihnen, daß wir Freunde sind. Wir sind jedermanns Freunde.«
»Nein.«
»Oh!« entfuhr es Finch.
»Verstehst du denn nicht? Wir gehören nur ihm – wie bei einem Mädchen, das ihren ersten Freund hat. Er hat uns für eine dieser seltsamen Verbindungen vorgesehen, über die er vorhin telepathierte. Ich weiß zwar nicht, was es zu bedeuten hat, aber jedenfalls möchte er uns für sich ganz allein!«
»Also, schön, soll er nach Hause gehen und mit uns prahlen. Nur zurückkommen soll er.«
»Komme morgen zu Freunden.«
Als das Wesen sie verließ, spürten sie noch einmal diese Welle von Bewunderung, die sie fast zu überschwemmen schien. Es verlieh ihnen ein starkes Selbstbewußtsein.
»Mann, Mann! Was für eine Welt!« sagte Finch und ließ den Fahrstuhl hinunter.
»Wir sollten uns ein wenig schlafen legen«, bemerkte Potter, denn sie waren wach, seitdem sie den Planeten zum erstenmal gesichtet hatten. »Über unseren kleinen Sonnenschein und seine Freunde können wir uns morgen Gedanken machen.«
Beim Morgendämmern standen Potter und Finch auf und begannen schon beim Frühstück ihre Vorbereitungen.
»Sobald dieser Trip vorbei ist, haben wir genug Geld, um ein neues Schiff zu kaufen, Osk«, bemerkte Finch, während er ein Ei aufschlug.
»Ja. Aber vergiß nicht, daß sie die Planeten-Ausbeuter fertigmachen wollen. Wahrscheinlich wird es inzwischen sogar völlig illegal geworden sein, so daß wir mit unserem Uran vielleicht noch ein Verlustgeschäft machen.«
»Bei einer Fracht von dreizehnhundert Tonnen? Das ist doch zwanzigprozentiges Zeug, Osk.«
Potter wußte das genau. Aber er mußte an die Treibstoffrechnung von sieben Milliarden Dollar denken. Es hatte drei hundert Tonnen von achtzigprozentigem Uranium gekostet, nur um durch die Raumschranken zu gelangen. Und das Solarsystem war noch immer zehn Lichtjahre entfernt.
»Einen Teil der Ladung werden wir dazu verwenden müssen, um überhaupt nach Hause zu kommen, Dan. Also rechne nicht mit einem allzu großen Gewinn.«
Finch trank seinen Kaffee aus. »Mach dir keine Sorgen. Platin steht noch immer hoch im Kurs. Und das können wir nicht verbrennen.«
Sie standen auf und stiegen in ihre Raumanzüge um das umliegende Gebiet zu erforschen. Sie mußten Pläne anfertigen, bevor sie die automatischen Graber einsetzten, die die Bodenschätze freilegten und auf das Schiff verluden.
Die Anzüge wurden fest verschlossen, alle Glieder steckten in einzelnen abgedichteten, gut angepaßten Kammern. Sie über, prüften die mechanischen Finger, befestigten die polarisierbaren Kopfbedeckungen, setzten die Sauerstoffbehälter auf, stellten die Thermostaten ein ...
»Alles in Ordnung?« fragte Finch über das Radio.
»Ja«, antwortete Potter und stellte seinen Sender auf die richtige Lautstärke ein.
Unbeholfen
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