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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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»Ken, was ist geschehen?« Sie musterte den steinernen Val Willsey. »Ist das Val?«
    Ken zögerte. »Küß ihn.«
    »Die Statue?«
    »Los, mach schon.«
    Joan küßte ihn. Es brachte Val zurück.
    »Was für eine seltsame Sache – und noch dazu mitten während des Frühstücks«, sagte er. »Entschuldigen Sie mich, bitte. Mutter ist sicher schon ganz außer sich.« Er nickte ihnen zu und eilte davon.
    »Schätze, ich habe dich mißverstanden«, sagte Ken.
    »Ich, glaube ich, dich auch«, antwortete Joan.
    Ken blickte Max an. »Ich wette, daß eine Menge Leute an diesem Sprühmittel, das wir auf LJ angewandt haben, interessiert sein würden. Wahrscheinlich spuken noch andere solcher Elemente herum.«
    »LJ?« fragte Joan.
    »Das erzähle ich dir später«, erwiderte Ken und faßte sie an der Hand. »Kommst du, Max?«
    »Gleich. Geht ruhig schon vor.«
    »Danke, Max«, sagte Joan, während sie mit Ken das Lagerhaus verließ.
    Max zündete sich eine Zigarette an. Über die Schulter hinweg betrachtete er die Venus aus Stein. Gar kein so übles Mädchen!
    Als er die Zigarette zu Ende geraucht hatte, ging Max an den Steinfiguren vorbei hinaus ins helle Tageslicht.
     

Die Mission der Fremden
     
Poul Anderson
     
     
    »Sing, Charlie! Sing was für uns!«
    »Ja, los, Charlie!«
    Es gab keinen in der Kantine, der nicht betrunken war. Selbst die Älteren, die sich um den Colonel gesammelt hatten, waren kaum leiser als die jungen Offiziere am Ende des Tisches. Die Vorhänge und die Teppiche konnten das Schreien, Stampfen und Poltern kaum dämpfen. Hoch oben hingen die Regimentsbanner im Gestänge. Sie wehten leicht hin und her, als wollten sie sich an der Ausgelassenheit der Soldaten beteiligen. Niemand beachtete die Waffen und Trophäen an den Wänden, die von den tiefhängenden Lampen und dem prasselnden Kaminfeuer gelb beleuchtet waren.
    Der Herbst hielt zeitig Einzug auf Echo Summit; draußen stürmte es, heftige Regenstöße prasselten an den Wachttürmen vorbei in die Höfe. Dabei kam ein dumpfes Dröhnen auf, das alle Gebäude erfüllte, als wäre die Geschichte wahr, daß die Toten der Einheit jeden September in der neunzehnten Nacht aus den Gräbern stiegen und an der Feier teilzunehmen versuchten. Niemand machte sich deshalb Gedanken, weder hier noch in den Baracken. Die dritte Division, die Catamounts, war als die aufrührerischste Bande in der Armee der Pacific States of America bekannt, und von ihren Regimentern waren die Rolling Stones, die Fort Nakamura hielten, die wildesten.
    »Los, mach schon, Junge! Fang an. Du hast das, was in dieser gottverdammten Sierra einer Stimme am ähnlichsten ist«, rief Colonel Mackenzie. Er lockerte den Kragen seines schwarzen Waffenrocks und lehnte sich mit breit auseinandergespreizten, lang von sich gestreckten Beinen zurück, in der einen Hand die Pfeife, in der anderen das Whiskyglas: ein stämmiger Mann mit blauen, von Fältchen umgebenen Augen im zerfurchten Gesicht, sein kurzgeschorenes Haar grau, aber der Bart noch immer von arrogantem Rot.
    »Charlie ist mein Liebling, mein Liebling, mein Liebling«, grölte Captain Hulse. Er hielt inne, als der allgemeine Lärm etwas nachließ. Der junge Lieutenant Amadeo stand grinsend auf und begann etwas zu singen, was sie alle gut kannten.
    »Ich bin ein Catamountain, heut setz ich mich in Marsch.
    Zu Hause, wenn ich Wache schieb', erfriert mir nur der ...«
     
    »Colonel! Bitte entschuldigen Sie, Sir.«
    Mackenzie drehte sich um und blickte in das Gesicht von Sergeant Irwin. Der Ausdruck des Mannes erschreckte ihn.
    »Ja?«
    »Es ist eine Meldung gekommen, Sir. Major Speyer bittet darum, Sie gleich zu sprechen.«
    Speyer, der sich nicht gern betrank, hatte sich freiwillig zum Nachtdienst gemeldet, außer ihm drängte sich bestimmt niemand danach. Als Mackenzie an die letzten Nachrichten aus San Francisco dachte, überlief es ihn kalt.
    Der Kantinenraum war von dem Gebrüll des Refrains erfüllt, niemand achtete darauf, als der Colonel seine Pfeife ausklopfte und aufstand.
    Alle richtigen Catamounts waren der Überzeugung, daß sie noch immer besser handeln und kämpfen konnten, wenn sie bis zu den Ohren mit Schnaps vollgepumpt waren, als jede andere Einheit im stocknüchternen Zustand imstande gewesen wäre.
    Mackenzie ignorierte das Rauschen in seinem Blut und schritt geradewegs hinaus. Die Gesänge dröhnten ihm noch lange nach.
    In dem langen Gang gab es nur spärliche Beleuchtung, und aus den Porträts der ehemaligen

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