Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein
Zug?« Mackenzie griff nach seiner Pfeife, die noch heiß war.
»Wahrscheinlich muß alles, was Räder hat, nach Norden. Truppen zwischen die Senatoren bringen, um einer Revolte vorzubeugen. Die Täler sind ja sicher – friedliche Farmer und Esper-Kolonien. Keiner von ihnen wird die Truppen Fallons daran hindern, Unterstützungen zu Garnison Echo und Donner zu schicken.« Speyers Stimme klang gepreßt vor verhaltenem Zorn.
»Was werden wir tun?«
»Ich schätze, Fallons Übernahme erfolgte nach legalen Regeln«, antwortete Speyer. »Sicher hat eine Abstimmung statt gefunden. Niemand wird je beweisen können, daß etwas faul an der Sache war ... Übrigens habe ich diese verdammte Nachricht wieder und wieder gelesen. Es steht eine Menge zwischen den Zeilen. Zum Beispiel glaube ich, daß Brodsky auf freiem Fuße ist. Wenn er unter Arrest stünde, hätten sie das sicher erwähnt und würden sich auch nicht so viel Gedanken wegen einer Revolution machen. Vielleicht haben ihn Angehörige seiner eigenen Truppe hinausgeschmuggelt. Natürlich wird man ihn wie ein Tier jagen.«
»Tom kommt mit unserer Ersatzeinheit«, sagte Mackenzie plötzlich leise.
»Ja. Dein Schwiegersohn. Das war eine feine Sache, daß du ihn damals ins HQ geschickt hast, was? Eine Art Beweis für deine Loyalität, und außerdem ein Rückhand-Versprechen dafür, daß von dir und den deinen jemand übrigbleibt, wenn es einmal hart auf hart geht. Nun ja – Tom ist ein feiner Bursche. Er wird seiner Einheit treu bleiben.«
»Aber das ist auch sein Regiment«, erwiderte Mackenzie. Er straffte die Schultern. »Sicher, als er gegen West-Canada kämpfen wollte ... Er ist jung ... und eine Menge von uns wurden getötet – während der Schlacht in Idaho. Unter ihnen auch Kinder und Frauen.«
»Jedenfalls bist du der Colonel, Jimbo«, sagte Speyer. »Was werden wir tun?«
»Oh, Jesus, ich weiß es nicht. Ich bin nur ein einfacher Mann.« Der Pfeifenstiel zerbrach in Mackenzies Fingern. »Aber schließlich sind wir nicht die persönliche Miliz irgendeines Bonzen. Wir schworen, für die Konstitution zu kämpfen.«
»Ich kann nicht einsehen, wieso Brodskys Kompromiß die Grundlage für einen Mißtrauensantrag gegen ihn sein kann. Ich finde, daß er richtig gehandelt hat.«
»Nun –«
»Es kam aber gar nicht darauf an, wodurch der Regierungswechsel begründet wurde. Du bist vielleicht nicht so sehr über die gegenwärtigen Ereignisse auf dem laufenden, Jimbo, aber du weißt doch genausogut wie ich, was Fallons Richterschaft zu bedeuten hat. Krieg mit West-Canada ist wohl noch das wenigste. Fallon ist auch für eine starke zentrale Regierung. Er wird Mittel und Wege finden, die alten Senatorfamilien auszuschalten. Eine große Anzahl ihrer Sprößlinge werden in den vorderen Kampflinien fallen; das ist doch eine uralte Masche. Andere wird man beschuldigen, mit Brodsky zusammengearbeitet zu haben – was wahrscheinlich nicht ganz unrichtig ist; sie werden durch hohe Geldstrafen in die Armut gedrängt werden. Esper-Gemeinschaften werden schöne große Ländereien erhalten, so daß ihre wirtschaftliche Konkurrenz auch andere Grundstücke und Güter zerstören wird. Später werden weitere Kriege die Männer der alten Familien von zu Haus fernhalten und sie daran hindern, sich um ihren eigenen Besitz zu kümmern, der daher zum Teufel gehen wird. Und so marschieren wir direkt auf das glorreiche Ziel der Wiedervereinigung zu.«
»Wenn die Esper-Zentrale ihm wohlgesinnt ist, was können wir dann noch tun? Ich habe genug über die Psi-Stöße gehört. Ich kann von meinen Männern nicht verlangen, sich ihnen zu stellen.«
»Du könntest deinen Männern befehlen, sich der Höllenbombe selbst entgegenzustellen, Jimbo, und sie würden es tun. Seit über fünfzig Jahren hat ein Mackenzie die Rolling Stones kommandiert.«
»Ja. Ich dachte mir, daß Tom eines Tages –«
»Wir haben das heranziehende Gewitter lange Zeit beobachtet. Erinnerst du dich an unser Gespräch in letzter Woche?«
»Hm, hm.«
»Ich sollte dich vielleicht auch daran erinnern, daß die Verfassung ausdrücklich dafür niedergeschrieben wurde, den verschiedenen Regionen ihre alten Rechte und Freiheiten zu garantieren.«
»Ach, laß mich doch in Ruhe!« rief Mackenzie. »Ich weiß nicht mehr, was Recht und was Unrecht ist, sage ich dir! Laß mich zufrieden!«
Speyer schwieg und beobachtete Mackenzie durch eine Wolke schweren Rauchs. Mackenzie ging mit schweren Schritten auf und ab. Endlich warf
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