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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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entwickeln, muß man früh beginnen und ein Leben lang daran arbeiten.« Woodworth blickte zu den Bergkuppen, schien mit ihrer Einsamkeit zu verschmelzen.
    Danielis zögerte, diese Meditation zu unterbrechen. Er fragte sich, welchen praktischen Zweck der Philosoph in seiner Reise sah. Vielleicht um einen Bericht zurückzubringen, der genauer war, als es ungeübte Sinne und undisziplinierte Gefühle erfassen konnten? Ja, das mußte es sein. Vielleicht entschlossen sich die Esper doch noch, in diesen Krieg einzugreifen. Wenn auch zögernd, so hatte die Zentrale doch hin und wieder die furchtbaren Psi-Kräfte freigegeben, wenn der Orden ernsthaft bedroht war; und Richter Fallon war ihnen freundlicher zugetan als seine Vorgänger.
    Das Pferd tänzelte unruhig und schnaubte. Woodworth blickte den Reiter an. »Wenn Sie mich fragen«, sagte er, »so glaube ich nicht, daß Sie in dieser Gegend viel finden werden. Ich war selbst ein Ranger, seinerzeit, zu Hause, bevor ich meine Bestimmung erkannte. Dieses Land hier ist leer.«
    »Wenn wir das nur genau wüßten!« antwortete Danielis heftig. »Sie haben den ganzen Winter über Zeit gehabt, in den Bergen zu tun, was sie wollten, während uns der Schnee ferngehalten hat. Alle Späher, die wir hineingeschmuggelt haben, berichteten, daß es emsig wie in einem Bienenkorb zuging – bis vor zwei Wochen. Was haben sie geplant?«
    Woodworth antwortete nicht.
    Danielis konnte nicht an sich halten. Er mußte die Erinnerung an Laura überdecken, wie sie ihm Lebewohl gesagt hatte, als er zu diesem zweiten Marsch ausgezogen war, sechs Monate nach dem blutigen Ende des ersten.
    »Wenn wir nur die Mittel hätten!« stieß er aus. »Ein paar erbärmliche kleine Eisenbahnen und Autos, eine Handvoll Flugzeuge. Die meisten unserer Versorgungszüge werden von Maultieren gezogen – wie kann man da ordentlich mobilisieren? Und was mich fast zum Wahnsinn treibt – wir wissen doch, wie man die Dinge herstellt, die es früher gab. Wir besitzen die Bücher, die Informationen. Vielleicht noch bessere als unsere Vorfahren. Ich habe den Elektroniker in Fort Nakamura Transistoreinheiten bauen sehen, die genug Bandweite besagen, um Fernsehübertragungen möglich zu machen, die aber nicht größer als meine Faust waren. Ich habe die wissenschaftlichen Journale gelesen, Forschungslabors gesehen, Biologie, Chemie, Astronomie, Mathematik. Und alles bleibt ungenützt!«
    »Aber nicht doch«, entgegnete Woodworth sanft. »Wie mein eigener Orden wirkt auch die Gemeinschaft der Gelehrten international. Druckmaschinen, Radiophone, Teleschreiber –.«
    »Und ich sage nutzlos. Unbrauchbar, um das gegenseitige Morden der Menschen zu verhindern, weil es keine Autorität gibt, die stark genug ist, die Menschen zur Ordnung zu rufen. Unbrauchbar, einen Farmer von seinem Pferdepflug weg zu einem Traktor zu führen. Wir besitzen das Wissen, aber wir können es nicht richtig anwenden.«
    »Es wird angewendet, mein Sohn, dort, wo nicht zu viel Kraft und Industrieanlagen notwendig sind. Denken Sie daran, daß die Welt viel ärmer an natürlichen Hilfsmitteln geworden ist, seitdem die Höllenbomben über uns gekommen sind. Ich habe selbst die Schwarzen Länder gesehen, über die der Feuersturm hinweggefegt ist. Dort lagen einst die reichsten amerikanischen Ölfelder.« Woodworth war jetzt etwas erregt. Er blickte wieder zu den Gipfeln auf.
    »Aber woanders gibt es noch Öl«, entgegnete Danielis beharrlich. »Und Kohle, Eisen und Uran – alles, was wir brauchen. Aber die Welt ist nicht organisiert genug, um es zu gewinnen und zu verteilen. Nicht in großen Mengen. Folglich bepflanzen wir die Täler mit Getreide, aus dem wir Alkohol gewinnen, um ein paar Motoren laufen zu lassen. Und wir importieren ein Tröpfchen der anderen Dinge durch eine riesige Kette von Mittelsmännern – das meiste davon wird schließlich noch von der Armee aufgeschluckt.« Er ließ seinen Blick zu jenem Teil des Himmels schweifen, den kurz vorher ein handgebautes Flugzeug durchzogen hatte. »Das ist ein Grund dafür, daß wir die Wiedervereinigung haben müssen. Damit wir neu aufbauen können.«
    »Und der andere?« fragte Woodworth leise.
    »Demokratie – Abstimmung aufeinander –« Danielis schluckte. »Damit es nicht mehr nötig sein wird, daß Väter und Söhne gegeneinander kämpfen müssen.«
    »Das sind schon bessere Gründe«, erwiderte Woodworth. »Gut genug, um die Esper zur Mithilfe zu bewegen. Was aber diese Maschinerie betrifft, die

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