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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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der politischen, militärischen und wirtschaftlichen Macht bei einer alteingesessenen Aristokratie liegt – eine höchst altertümliche Angelegenheit! In diesem Durcheinander von Sprachen und Kulturen steigert sich ihre blinde Verehrung der Technologie, die sie von ihren Ahnen ererbt haben und die, wenn sie nicht im Zaum gehalten wird, wieder zu einer Maschinen-Zivilisation zurückführen wird. Und die ist genauso teuflisch wie die, die sich vor drei Jahrhunderten selbst zerstörte. Bist du darüber bekümmert, daß ein paar hundert Menschen getötet werden, weil unsere Agenten eine Revolution fördern, die nicht ganz so glatt abrollte, wie wir es erwartet haben? Nun, du hast die Versicherung der Großen Wissenschaft selbst, daß die Qual dieser Rasse durch die nächsten fünftausend Jahre hindurch ohne unser Eingreifen auf das Dreifache steigen würde.«
    »Ja. Natürlich. Ich sehe ein, daß ich mich von Gefühlen leiten ließ. Anfangs ist es schwierig, dagegen anzukämpfen, nehme ich an.«
    »Du solltest dankbar sein, daß du anfangs den harten Notwendigkeiten nur in so geringem Maße ausgesetzt warst. Es wird noch schlimmer werden.«
    »Das hat man mir gesagt.«
    »In theoretischen Erklärungen. Die Realität sieht anders aus!«
    »Eine Regierung, die den Ehrgeiz hat, die alte Nation wieder herzustellen, wird aggressiv handeln und sich somit in lange Kriege mit mächtigen Nachbarn verwickeln. Direkt wie auch indirekt werden die Aristokraten und Landbesitzer durch diese Kriege ausgemerzt werden, weil sie zu naiv sind, um die Probleme der Ökonomie und der Organisation zu lösen. Eine Art verzerrter Demokratie wird ihr System ersetzen. Zuerst wird sie von einem korrupten Kapitalismus beherrscht werden und später von der Gewalt desjenigen, der die zentrale Regierung gerade einnimmt. Aber es wird kein Platz für das entwurzelte Proletariat sein, für die einstigen Landbesitzer und die Angehörigen fremder Völker, die unterworfen wurden. Sie werden jedem Demagogen fruchtbare Erde anbieten. Das Reich wird endlosen Umwälzungen unterliegen, Streitigkeiten, Despotismus, Verfall und Invasionen von außerhalb. O ja, wir werden mit vielem fertig werden müssen, bis der Endzustand erreicht ist.«
    »Glaubst du ... wenn wir das endgültige Ergebnis sehen ... daß dann das Blut von uns abgewaschen wird?«
    »Nein. Wir zahlen den schwersten Preis von allen.«
     
    Der Frühling in der Sierra ist kalt und naß; die Schneedecken tauen von den Waldböden und den mächtigen Felsblöcken, Sturzbäche bilden sich und graben tiefe Furchen in die Erde. Das erste Grün auf den Espen scheint unendlich zart im Vergleich zu dem der Nadelbäume. Aber wenn man die Waldgrenze überschreitet, wird die Welt grau, die Sonne sticht darauf her nieder, und der Wind heult dumpf in den Ohren.
    Captain Thomas Danielis von der Feldartillerie der Loyalist Army der Pacific States, wendete sein Pferd. Er war ein dunkelhaariger junger Mann, schlank und mit einer Stupsnase. Hinter ihm kamen Soldaten; sie stolperten und rutschten in dem weichen Erdboden immer wieder aus. Sie versuchten eine Kanone durch den Schlamm zu ziehen. Der Alkoholmotor der Lafette war zu schwach, die Räder drehten durch. Die Infanterie marschierte mit hängenden Schultern, müde und naß, mit dicken Klumpen an den Stiefeln, vorüber. Der Geruch von Schweiß stieg Danielis in die Nase.
    Sie waren gute Kerle, dachte er. Sie taten ihr Bestes, selbst unter diesen schweren Bedingungen. Er würde seiner Kompanie heute abend ein warmes Essen bieten, und wenn er den Koch braten müßte.
    Die Hufe der Pferde stampften über uralten Boden. Wenn dies noch die alten Zeiten wären ... aber Wünsche waren keine Waffen. Hinter diesen Hügelketten lag völlig verlassenes Land, auf das die Heiligen einen Anspruch geltend machten, die keine Bedrohung mehr darstellten, die viel mehr zu Handel bereit waren. Deshalb hatte man die Straßen über die Höhen nie repariert oder auch nur instand gehalten. Die Eisenbahn endete in Hangtown. Und so mußte die Armee, die gegen das Tahoe Gebiet marschierte, durch unbewohnte Wälder und eisige Hochebenen stampfen. Gott helfe den armen Hunden!
    Gott helfe ihnen auch in Nakamura, dachte Danielis. Seine Lippen wurden zu einem dünnen Strich, er schlug die Hände an einander und trieb das Pferd mit unnötiger Heftigkeit an.
    Er ließ die Zügel locker und zog das Fernglas hervor. Von hier aus konnte er über eine weite Entfernung das Land über blicken, nur das Fort

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