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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Sie wollen –«, er schüttelte den Kopf, »– da haben Sie unrecht. Das ist keine Art für einen Mann, um zu leben.«
    »Kann sein«, antwortete Danielis. »Obgleich mein eigener Vater allerdings niemals durch Überarbeitung verkrüppelt worden wäre, wenn er ein paar Maschinen zur Hilfe gehabt hätte ... Ach, ich weiß nicht. Alles der Reihe nach. Zuerst einmal wollen wir diesen Krieg beenden, dann können wir darüber diskutieren.« Er erinnerte sich plötzlich wieder an den Späher, der jetzt nicht mehr zu sehen war. »Entschuldigen Sie mich bitte, Philosoph, ich habe einen Auftrag.«
    Der Esper hob die Hand zum Friedensgruß, und Danielis ritt davon.
    Er galoppierte die Straße entlang und entdeckte den Späher wieder. Er stand neben Major Jacobsen, der ihn anscheinend auch losgeschickt hatte. Der Scout war ein Indianer und trug über der Schulter einen Bogen. Viele Männer aus den nördlichen Gegenden zogen Pfeil und Bogen den Gewehren vor; sie waren billiger, geräuschlos und hatten doch eine ebenso große Reichweite wie ein Gewehr. In den vergangenen schlimmen Zeiten, als die Pacific States ihre Union zu bilden begannen, hatten Bogenschützen an Waldrändern manche Stadt vor der Eroberung bewahrt.
    »Ah, Captain Danielis«, rief Jacobsen. »Sie kommen gerade recht. Lieutenant Smith wollte eben berichten, was seine Abteilung herausgefunden hat.«
    »Und das Flugzeug«, bemerkte Smith unerschütterlich. »Was der Pilot uns berichtete, gab uns den Mut, selbst hinzugehen und uns zu überzeugen.«
    »Und?«
    »Niemand zu sehen.«
    »Was?«
    »Das Fort ist geräumt. Ebenso die Niederlassung. Nicht eine Seele ist zurückgeblieben.«
    »Aber – aber –« Jacobsen bemühte sich um seine Fassung. »Erzählen Sie weiter!«
    »Wir haben alle Spuren so gut wir konnten studiert. Sieht so aus, als wären die Zivilisten schon vor längerer Zeit weggezogen. Mit Schlitten und Skiern, schätze ich, vielleicht nach Norden, zu einem stärkeren Stützpunkt. Schätze, daß die Männer ihre Ausrüstungen etwa zur gleichen Zeit weggeschafft haben, nach und nach, bis auf das, was sie ganz zum Schluß selbst mit sich führen konnten. Denn das Regiment und seine Versorgungseinheiten, selbst die Feldartillerie, sind erst vor drei oder vier Tagen auf und davon. Der Boden ist noch aufgewühlt. Sie zogen bergab, ungefähr gegen Westen bis Nordwesten, soweit wir das jedenfalls ersehen konnten.«
    Jacobsen hielt den Atem an. »Was ist ihr Ziel?«
    Ein Windstoß strich über Danielis Gesicht und spielte mit der Mähne seines Pferdes. Wie aus weiter Entfernung drangen die Geräusche der Soldaten und des Lagers zu ihm, vor seinen Augen rollte sich eine Landkarte auf – die der Erde.
    Die Armee der Loyalisten hatte den ganzen Winter über heftig gekämpft, von den Trinity Alps bis zum Pugel Sound – denn Brodsky war es gelungen, Mount Rainier zu erreichen, dessen Herrscher Funkmöglichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, und Rainier war zu gut eingerichtet, um sich beim ersten Angriff zu ergeben. Die Landbesitzer und die autonomen Stämme griffen zu den Waffen, weil ein unrechtmäßiger Machthaber ihre lächerlichen kleinen lokalen Privilegien bedrohte. Ihre Untergebenen kämpften an ihrer Seite, und wenn auch nur deshalb, weil kein Landmann je eine andere Loyalität gelernt hat als die gegenüber seinem Patron. West-Canada, besorgt darüber, was Fallon tun könnte, wenn er eine Chance erhielt, gewährte den Rebellen Unterstützung, die nicht einmal geheimgehalten wurde.
    Trotz alledem war die nationale Armee stärker; sie besaß mehr Material, eine bessere Organisation, und vor allem: ein Zukunftsideal. C INC O'Donnell hatte eine Strategie ausgearbeitet – die loyalen Kräfte an wenigen Punkten konzentrieren, den Widerstand brechen, neue Befehle erteilen, Ordnung wiederherstellen, Stützpunkte errichten, dann in ein anderes Gebiet weiterziehen. Die Regierung beherrschte jetzt die gesamte Küste; Marineeinheiten hielten ein wachsames Auge auf die Kanadier in Vancouver und überwachten die wichtigen Handelslinien nach Hawaii; sie beherrschten auch die nördliche Hälfte von Washington bis fast an die Idaho-Grenze, Columbia Valley und Mittelkalifornien bis nach Redding im Norden. Die restlichen Stützpunkte der Rebellen lagen voneinander isoliert in Bergen, Wäldern, Wüsten. Eine Gegend nach der anderen fiel an die nachdringenden Loyalisten, wurde von Nachschub und Hoffnung abgeschnitten. Die einzige wirkliche Sorge war Cruikshanks Sierra

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