Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein
Mackenzie.
»Ach, nichts.«
»Doch. Du wolltest mich an den nächsten Schritt erinnern: Wie nehmen wir die Stadt ein, ohne allzu große Verluste auf beiden Seiten? Ich glaube, daß wir einfach alles auf eine Karte setzen müssen, das mag helfen.«
Speyer wandte seinen mitleidigen Blick von Mackenzie ab. Sie schwiegen beide.
Es verging eine unerträglich lange Zeit, bis der Feind in Sichtweite kam, zuerst einige Vorposten und dann die Hauptmacht, die aus den Wäldern, Felsen und Tälern hervorquoll. Berichte trafen bei Mackenzie ein – eine mächtige Armee, fast zweimal so groß wie die eigene, aber mit nur wenig Artillerie. Knapp an Treibstoff, mußten sie sich weit mehr als ihre Gegner auf Tiere verlassen, die ihre Ausrüstung transportierten. Offensichtlich wollten sie angreifen, Verluste riskieren, sich mit Säbeln und Bajonetten zwischen die Kanonen der Rolling Stones werfen. Mackenzie erteilte dementsprechend seine Befehle.
Etwa eine Meile entfernt formierten sich die Feinde. Mackenzie konnte sie durch den Feldstecher erkennen, die roten Schärpen der Madera-Pferde, die grünen und goldenen Wimpel der Dagos, die im Wind flatterten. Früher hatte er schon mit beiden Truppen kampiert. Es war unfair, sich daran zu erinnern, daß Ives eine stumpfe, keilförmige Formation bevorzugte, und diese Tatsache gegen ihn auszunutzen ... Ein Geschützwagen und ein paar Feldwagen, leichte, von Pferden gezogen, schimmerten drohend in der Sonne.
Signalhörner ertönten schrill. Die Kavallerie der Fallonen begann vorwärtszutrotten. Die Reiter wurden immer schneller, trabten, galoppierten, bis die Erde von den Hufen erzitterte. Dann setzte sich ihre Infanterie in Bewegung. Ein einzelner Wagen rollte zwischen der ersten und zweiten Reihe vorwärts. Seltsamerweise trug er kein Geschütz auf dem Deck, und kein Trommelfeuer zischte aus seinen Schlitzen. Die Truppen waren gut, dachte Mackenzie, sie näherten sich in dichter Reihenfolge und übersichtlicher Anordnung. Mit Verbitterung erwartete er, was kommen mußte.
Seine Verteidigungstruppen warteten unbeweglich im Sand. Von den Hügeln, wo die Scharfschützen lagen, krachten Geschoßsalven. Ein Reiter stürzte vom Pferd und hielt sich den Bauch, seine Kameraden rückten vor, um das Loch in der Reihe wieder zu schließen. Mackenzie blickte zu seinen Haubitzen. Die Männer standen wie Säulen. Sollte der Feind erst in gute Schußlinie kommen – da! Yamaguchi, der direkt hinter den Schützen stand, zog seinen Säbel und ließ ihn niedersausen. Kanonen bellten. Feuer zischte durch den Rauch, Sand wirbelte auf, hüllte die Kämpfenden ein. Sofort verfielen die Geschützmannschaften in den Rhythmus des Wiederladens, Zielens, Feuerns, die ständigen drei Salven pro Minute, was Kugeln sparte und Armeen brach. Pferde wälzten sich in ihrem Blut. Aber noch waren nicht viele getroffen. Die Madera-Kavallerie drängte in vollem Galopp vorwärts. Die ersten waren so dicht herangekommen, daß Mackenzie jetzt mit seinem Glas ein Gesicht ausmachen konnte, rot mit Sommersprossen, ein Bauernjunge, der Soldat geworden war, sein Mund verzog sich, als er einen Schrei ausstieß.
Die Bogenschützen hinter den Kanonen ließen ihre Pfeile sausen, die zischend gegen den Himmel und in den entgegenkommenden Feind fuhren. Flammen und Rauch verwüsteten das trockene Gras. Männer wälzten sich im Sand, zuckten wie Insekten, auf denen jemand herumgetrampelt war. Der Feind feuerte aus seinen Geschützen zurück. Wirkungslos ... aber bei Gott, die Offiziere hatten Mut! Mackenzie sah die sich nähernden Reihen schwanken. Ein Angriff seiner eigenen Leute zu Pferd und zu Fuß müßte sie völlig zerstückeln. »Fertig zum Angriff«, sagte er in sein Minicom. Seine Männer nahmen Haltung an.
Der bewaffnete Wagen des Feindes hielt schlingend an. Irgend etwas darin klapperte so laut, daß es die Explosionen übertönte.
Eine blau-weiße Fläche flitzte über die nahen Hügel. Mackenzie schloß die geblendeten Augen. Als er sie wieder öffnete, blinzelte er in die wahnsinnigen Muster von Feuerschlangen. Mit einem Aufheulen stürzte ein Rolling Stone hinter dem Schild hervor, seine Uniform stand in Flammen. Er flog in den Sand und überschlug sich ein paarmal. Dieser Teil des Strandes hob sich wie eine gewaltige Welle, wölbte sich sechs Meter hoch und schmetterte gegen den Hügel. Der brennende Soldat verschwand in der Lawine, die seine Kameraden unter sich begrub.
»Psi-Schläge!« kreischte jemand mit
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