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Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wenige Meter von dem kleinen Bauernhaus Clays entfernt ausgestiegen. Es war so stürmisch, daß sie es kaum bis zu seiner Haustür geschafft hatte. Niemand konnte sie unter diesen Umständen noch weiterziehen lassen.
    Bonina Ames stammte aus einer Stadt im Norden. Sie hatte keine Familie mehr, und als sie von früheren Freunden ihrer Eltern in Lauderdale gehört hatte, hatte sie die Berge überquert, um sie aufzusuchen. Sie hatte Sutter aus wäßrigen runden Augen angelächelt und dann geschwiegen. Auch später erfuhr er nicht mehr über sie und woher sie wirklich kam.
    Aber als er sie betrachtete, wurde ihm klar, daß sie eine der anspruchslosesten Frauen war, die er kannte. Ihr Kopf hatte die Form eines Kürbisses; oben, wo nur spärlicher Haarwuchs die knochige Stirn bedeckte, war er schmal, nach unten zu schwoll er an bis zu dem runden Kinn, den aufgedunsenen Wangen und dem großen Mund, der sich kräuselte, wenn sie sprach und sich zu einem fetten Schmollen verzog, wenn sie schwieg. Ihre Augen waren von einem fahlen Grün und ständig feucht wie zerteilte Früchte. Sie besaß eine einigermaßen annehmbare Figur, wie Clay feststellte, als sie sich erhob.
    Jedenfalls blieb ihm nichts anderes übrig, als sie für eine Nacht zu beherbergen. Und dann dauerte der Sturm noch einen Tag und eine Nacht an, und Bonina Ames blieb. Inzwischen bereitete sie die Mahlzeiten zu und wußte bereits, wo die Pfannen und Töpfe standen. Als sich das Wetter endlich aufklärte, kam Sutter nie dazu, sie zum Weiterreisen aufzufordern, und auch sie machte keine Anstalten, ihre magere Habe in den Einkaufskorb zu packen, den sie als einziges Gepäck bei sich geführt hatte. Sie blieb also, kochte, säuberte das Haus und schlief in dem kleinen leeren Zimmer auf einem Lager, das Clay ihr aus ein paar Brettern und Draht zusammengehämmert hatte.
    Hier fand Sutter Clay Bonina, als er an diesem kühlen Aprilabend ins Haus kam. Im Herd prasselte ein Feuer und verbreitete angenehme Wärme. Aber nirgends entdeckte er einen Topf noch sonst irgendein Anzeichen für sein Abendessen. Ein Schluchzen drang an sein Ohr. Er ging in die Kammer und stellte sich vor Bonina hin.
    »Bist du krank?« fragte er.
    »Nicht direkt.«
    »Was ist dann los? Wo ist das Essen?«
    »Ich konnte mich einfach nicht darauf konzentrieren. Ich habe solche Angst.«
    »Was fehlt dir denn?«
    Sie wandte ihm ihr aufgedunsenes Gesicht zu, das von Tränen überströmt war.
    »Putz dir die Nase!« befahl Sutter.
    »O Sutter, ich bin ganz verzweifelt. Die ganze Zeit habe ich gehofft, daß was geschehen würde. Aber alles umsonst. Ich bin bestimmt schwanger.«
    Clay verrenkte die Hände ineinander, daß die Glieder knackten, und biß sich auf die Unterlippe. »Das war Ende Januar, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Warum hast du dann nicht schon früher was gesagt?«
    Sie richtete sich auf und stützte das Kinn in die Hände. »Was sollen wir tun?«
    Sutter Clay blickte sie einen Moment an. Dann sagte er: »Mach dir keine Sorgen. Ich werde die Sache schon in Ordnung bringen.«
    »Aber wie?« fragte Bonina. »Wir können nichts tun als heiraten.« Aber Sutter hörte ihr nicht zu. Er eilte hinaus in den Schuppen. Unentschlossen fuhr er mit den Fingern über die Werkzeuge und wählte schließlich den scharfen, glitzernden Spaten aus. Dann ging er zurück ins Haus.
    Bonina Ames saß noch immer unbeweglich auf der Kante ihres Lagers, den Kopf fast bis zu den Knien gesenkt. Ohne ein Wort schwang Clay den Spaten hoch über seinen Kopf und ließ die scharfe Kante mit voller Kraft auf Boninas Nacken niedersausen. Der Schlag trennte ihr beinahe den Kopf ab. Einen Augenblick schwankte ihr Körper hin und her, dann kippte er nach vorn gegen die Zimmerwand und sank zu Boden.
    Sutter Clay hatte eine geschäftige Nacht. Zuerst ging er zu dem entferntest liegenden Kornfeld und benutzte den gleichen Spaten, um ein Loch in der saftigen, weichen Erde zu graben. Das war nicht sehr anstrengend, worüber er froh war, da er im Dunkeln arbeiten mußte. Dann kehrte er ins Haus zurück, las Boninas Habe auf, bündelte sie zusammen mit ihrem Körper und trug alles zu dem Grab. Nachdem alles bedeckt war, verteilte er die übrige Erde sorgfältig und zog ein paar Furchen über dem Grab. Am nächsten Tag würde er mit dem Anpflanzen beginnen, und das würde der ganzen Geschichte ein Ende bereiten. Er würde beim Einkaufen überall erzählen, daß seine Hausgehilfin so plötzlich, wie sie gekommen war, wieder gepackt und sich

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