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Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Zettel und ließ ihn zu Boden gleiten. Seine erste Regung war, den Kürbis mit dem Fuß so weit wie möglich von sich zu stoßen. Aber aus irgendeinem Grund tat er es nicht. Statt dessen hob er den Kürbis auf und trug ihn in die Küche. Für eine nur mittelgroße Frucht war er erstaunlich schwer. Er legte ihn auf den Küchentisch und holte eine Flasche Whisky hervor.
    Mit der Flasche auf dem Schoß und einem Glas in der Hand setzte sich Sutter Clay im Halbdunkel neben das Fenster und starrte auf den Kürbis, der auf dem Tisch lag. Allmählich wurde es im Raum immer dunkler, und mit zunehmender Dunkelheit nahm die böswillige Kreatur auf dem Tisch auch eine neue Gestalt an. Wo vorher nur fette Wangen gewesen waren, glitzerten jetzt flinke Äuglein; das hervorstehende Kinn formte sich zu einem schmollenden Mund, und überhaupt schien der ganze teuflische Kopf Sutter Clay unaufhörlich traurige Blicke zuzuwerfen und die absonderlichsten Grimassen zu schneiden.
    Gegen Mitternacht war die Flasche leer, und Sutter Clay versank in einen unruhigen Schlaf. War der Tisch näher zu ihm gerückt, oder spielte die Dunkelheit ihm nur einen bösen Streich? Allmählich milderte sie sich, und der Raum wurde von fahlem Mondlicht erhellt.
    Clay blickte auf seine Armbanduhr. Es war Viertel nach zwölf. Also war jetzt schon der 31. Oktober. Der Tag vor Allerheiligen. Der Tag der Verstorbenen. Sutter Clay erhob sich und machte ein paar schwankende Schritte auf den Tisch zu. Beim letzten stolperte er und taumelte gegen die Kante, so daß der ganze Tisch hin und her ruckte. Auch der Kürbis rollte hin und her und rückte ein Stückchen näher auf Clay zu. Clay stieß einen wütenden Schrei aus und schlug mit der Faust zu. Bildete er sich das nur ein, oder fühlte das Ding sich unter seinen Knöcheln wirklich weich an? Eigentlich sollte es hart und fest sein.
    Plötzlich wußte Sutter Clay, was er zu tun hatte. Er schwankte auf den Schrank neben dem Ausguß zu und tastete nach Streiche hölzern und einer Kerze. Er zündete ein Holz an und ließ heißes Wachs von der Kerze in eine Untertasse träufeln. Dann zog er eine Schublade auf und wählte ein scharfes Messer aus den Bestecken aus.
    Er kehrte zum Tisch zurück, stellte die Kerze neben den Kürbis und zog sich mit dem Fuß einen Stuhl heran. Schwer ließ er sich darauf nieder. Welch furchterweckende Gesichter das Ding jetzt im Schein der flackernden Kerze schnitt!
    »Ein Gesicht willst du? Na schön! Das sollst du haben – eins, wie du es verdienst!« sagte Sutter Clay laut und bohrte das Messer mit der ganzen Schneide in den Kürbis.
    Als er es wieder herauszog, vernahm er ein Geräusch wie das Seufzen eines Kindes, und der Raum füllte sich mit dem stinkenden Geruch eines Grabes. Clay konnte jetzt jedoch nichts mehr entsetzen. Er schnaubte verächtlich durch die Nase und versuchte, das faule, modrige Gas nicht einzuatmen. Immer wieder stieß er das Messer in die Frucht, bis er den oberen Teil fein säuberlich abgetrennt hatte.
    Er packte ihn bei den Haaren und hob ihn ab; dann schälte er ihn aus, der kalte, faserige, schleimige Brei lief ihm über die Hosen und die Beine entlang und über den Stuhl. Nachdem er die Kappe fertig ausgehöhlt hatte, schnitzte er große dreieckige Augen hinein, eine kleine runde Nase und darunter einen breiten grinsenden Mund mit einer langen Zunge. Kein Lampion hatte je eine solch teuflische Fratze besessen.
    »Und jetzt laß dein Licht für die Menschen leuchten«, sagte Sutter Clay, sich an die Worte in einem Gottesdienst, dem er vor langer Zeit beigewohnt hatte, erinnernd, »auf daß sie deine guten Werke sehen!« Er nahm die Kerze von der Untertasse, goß heißes Wachs in die Höhlung und stellte die Kerze hinein. Obenauf legte er die haarige Kappe. Die Arbeit war beendet.
    Clay stieß seinen Stuhl ein wenig zurück und musterte sein Werk. Das Irrlicht triefte und flackerte, und seinem schiefen Mund entschlüpfte ein feuchtes Zischen. Clay schlug sich auf die Knie und lachte hysterisch. Der heftige Atemstoß ließ die Flamme in dem knisternden Kopf wild aufflackern.
    Sutter Clay verfiel in tiefes Schweigen. Denn während er sie beobachtete, zog sich der Mund der Kreatur, der ein schadenfrohes Grinsen gewesen war, an den Seiten hinab und verwandelte sich in ein schmerzliches Schmollen. Und in den Ecken der dreieckigen Augen erschienen zwei dicke Wachstropfen und kullerten langsam die goldenen Wangen hinunter.
    Clays Lippen waren trocken. Er leckte sie

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