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Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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gelang dem Kameramann ein vorzüglicher Schnappschuß von ihm, wie er die Leiter hinaufkletterte, und gleich danach, wie er Janet zum Abschied zuwinkte, bevor er die Kabine betrat. Eine Stunde später sahen etwa vierzig Millionen Fernseher, wie sich die Selene I vom Boden erhob, einen endlosen Augenblick über dem Platz hing, bevor sie in den Himmel aufstieg. Erst dann, durch das gleiche Wunder der Elektronik, konnten sie Janets Gesicht sehen. Es war ein schönes Bild, und die eine Träne, die ihre Wange hinunterlief und sich in der Morgensonne in einen Goldtropfen verwandelte, war überwältigend.
    Drei Stunden und vier Minuten später – direkt vor der Vollendung des ersten Umlaufs – kamen Clays erste Worte über den Empfänger in New Canaveral. »Vom Kurs abgekommen. Schwesterschiff nicht starten. Werde den Mond um siebzigtausend Meilen verfehlen. Wiederhole: Vom Kurs ab gekommen. Schwesterschiff nicht starten. Werde den Mond um siebzigtausend Meilen verfehlen.«
    Werde in die Sonne fallen , hätte er hinzufügen sollen. Wiederhole: Werde in die Sonne fallen.
    Möglicherweise hätte er diese Worte auch ausgesprochen – wäre Janet nicht gewesen. Sicherlich wußte er, daß die letzte Stufe, ohne die Anziehungskraft des Mondes, die seinen Kurs ändern könnte, nutzlos sein würde. Aber wie die Ereignisse später bestätigten, wußte Janet das auch.
    Die Selene I sollte drei Umlaufbahnen vollführen, und die Selene II sollte so starten, daß sie Selene I bei der Beendigung des dritten erreichte. Dann sollten sich die Mondflugbahn Stufen beider Schiffe gleichzeitig entzünden und die Schwesterschiffe in den Raum stoßen. Ein Zusammentreffen war noch immer möglich, denn die Startberechnungen, die die Selene I vom Kurs gebracht hatten, waren auch in den Rechnungen für Selene II mit inbegriffen; aber es hatte keinen Sinn, einen zweiten Mann in den Tod zu schicken. Der Start wurde abgesagt.
    Trotzdem startete die Selene II genau nach Plan. George Simmons war genauso erstaunt wie alle anderen. Vielleicht sogar noch erstaunter; schließlich hätte er in ihr sein sollen.
     
    Gott allein weiß, wie sie es zuwege gebracht hatte. Natürlich spielte die Dunkelheit der Nacht dabei eine Rolle – und ebenfalls die Tatsache, daß sie eine Angestellte des Forschungsgeländes war. Aber auch dann, als man hastig das Personal überprüft und festgestellt hatte, daß sie die einzige Person war, die vermißt wurde, konnten es die anderen schwerlich glauben. Aber dann ertönte ihre Stimme über den Empfänger.
    Ihre ersten Worte klangen, als käme sie zu einem Rendezvous; kurz bevor die letzten Stufen der beiden Schiffe zündeten und die Schwesterschiffe in den Raum hinausstießen, flüsterte sie: »Liebling, ich konnte dich doch nicht allein gehen lassen.«
    Ihre Stimmen waren noch lange zu hören. Funkamateure in der ganzen Welt fingen sie auf. Der Rundfunk ließ von ihnen Bandaufnahmen machen. Die Welt lauschte mit angehobenem Atem.
    Als sie die Umlaufbahn des Mondes passiert hatten, sagte Clay: »Jetzt ist alles vorbei, nichts kann mehr geändert werden, ich bin froh, daß du gekommen bist. Keiner von uns beiden wird je wieder einsam sein.«
    »Nein«, antwortete sie, »nie mehr.«
    Und dann, als sie sich der Kreisbahn der Venus näherten, sagte Clay: »Der Raum ist wie ein großer Garten.«
    »Ja«, bestätigte sie, »ein Garten voller Sterne. Die blauen, das sind Veilchen, und die gelben sind Narzissen. Und dieser rote dort drüben, das ist eine Rose.«
    Nachdem sie ihren Proviant verbraucht hatten und der Hunger einsetzte, sagten sie einander lyrische Gedichte auf, Liebesgedichte.
    Aber die eindrucksvollsten Worte waren die letzten – es waren die letzten, die ihren Weg durch die dunkle Wüste, vorbei an den Sternen, zu der einsamen Oase der Erde fanden –
    »Liebling, wir werden die Sonne sein!«
     

Die Violine
     
Lloyd Biggle jr.
     
     
    Karl Brandon sah das Schild nur durch einen Zufall. Ein Luftauto fuhr unter ihnen hindurch, und er blickte ihm nach, weil es das neueste Modell von Smires war; dabei fiel sein Blick auf ein kleines Schild, das sich, umgeben von vielen anderen auf dem Dach eines kleinen Hauses inmitten eines Geschäftszentrums befand.
    »Antiquitäten«, stand auf dem Schild, Brandon blickte auf die Uhr und stellte fest, daß er fünfundzwanzig Minuten Zeit hatte. Er tippte seinem Chauffeur auf die Schulter und deutete auf das Schild.
    Zwei Minuten später betrat er den Laden. Mit einem schnellen

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