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Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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fehlerfrei. Er wußte genau, wo der verborgene Knopf unter der Tapete war. Neben der Tür, an ihrem oberen Rand. Er drückte darauf. Metallgitter und Stahlwände glitten von der Decke zum Boden herab. Eine solche Vorrichtung gab es in allen Häusern. Das Gesundheitszentrum hatte angeordnet, daß man jeden Raum hermetisch von der Außenwelt abschließen konnte.
    Dann ging Jimmy quer durch das Wohnzimmer zum Telefon, das neben der Couch auf einem kleinen Tisch stand. Er wählte die Nummer, die automatisch vor seinem geistigen Auge entstanden war.
    »Spezialdienst, Leutnant Manfred.«
    »Friedenswächter Hyne, Sir. New Sunnydale Viertel. Nordflügel Wohnung Nummer dreihundertsieben. Verbrechen Klasse A, jenes, welches nicht beim Namen genannt werden darf, Sir.«
    »Wie viele Opfer?«
    »Eins. Mr. Jerald Palmer, der Besitzer der Wohnung.«
    »Wer ist der Psycho?«
    »Ein ehemaliger Schlafwandler, Hopkins, ein Nachbar der Palmers. Ich habe ihn abgeriegelt. Er ist im Schlafzimmer und hat Frau Palmer als Geisel bei sich. In seinem Besitz ist eine antike Waffe ein Revolver. Dazu die entsprechende Munition.«
    »Zeugen?«
    »Palmers Tochter Lois. Sie hat offensichtlich einen Schock erlitten.«
    »Das ist normal. Stellen Sie sie unter Quarantäne und warten Sie ab.«
    »In Ordnung, Sir.«
    »Was sagten Sie, wer die Geisel ist?«
    »Mrs. Palmer, die Frau des Ermordeten. Hopkins hat gedroht, auch sie zu töten, wenn wir ihn nicht gehen lassen.«
    Dann war die Leitung tot.
    Jimmy trat hinter Lois und sprach einige beruhigende Worte, während er den Medizinkasten aus der Tasche zog. Er öffnete das Siegel und nahm eine Spritze daraus hervor. Vorsichtig hob er ihren Arm und gab ihr eine Injektion. Sofort kehrte die Farbe in ihr Gesicht zurück, ihre Züge entspannten sich. Er bedeutete ihr, sich auf der Couch niederzulegen. Sie lächelte ihm zu.
    »Ich habe Sie schon früher gesehen«, sagte sie. »Sie sind Friedenswächter Jimmy, nicht wahr? Ich finde Sie nett, Jimmy.«
    »Sie sind auch nett, Lois. Schlafen Sie jetzt.«
    »Gute Nacht, Jimmy.« Sie gähnte und schloß die Augen.
    »Gute Nacht, Lois. Glückliche Träume ...«
    Er stand vor der Couch und sah auf sie hinab. Man konnte nie wissen. Zwar waren alle darauf konditioniert, gewisse Ereignisse völlig zu vergessen und sich an nichts mehr zu erinnern, aber eine Garantie dafür gab es nicht. Keine Maschen sind für Gift eng genug. Hier und dort drang ein Tropfen durch, entwickelte sich im geheimen und brach dann aus. So wie bei Hopkins.
    Aber das war ein Problem, mit dem sich das Gesundheitszentrum zu befassen hatte. Jimmy konnte nur aufpassen und bereit sein, alles zu säubern und zu sterilisieren. Die Wohnung mußte danach so aussehen, als wäre das Unaussprechliche niemals geschehen.
     
    Leutnant Manfred machte einen übermüdeten Eindruck, aber seine hellen, flinken Augen ließen das Gegenteil vermuten. Mit schnellen und geübten Blicken musterte er das Wohnzimmer, und man konnte sicher sein, daß ihm nichts entging. Er trug einen grauen Mantel und hatte stark gelichtetes Haar. Unauffällig beobachtete er auch Jimmy, während zwei Männer in Zivilkleidung den Raum betraten, eine Bahre auseinanderfalteten und Lois darauflegten. Ohne ein Wort zu sprechen, verschwanden sie dann wieder mit ihrer Last.
    Leutnant Manfred schritt vorsichtig um die Leiche herum und lauschte an der Schlafzimmertür.
    »Sie ist abgeriegelt«, erinnerte ihn Jimmy.
    »Ach ja, richtig.« Manfred sah auf seine Uhr, dann aus dem Fenster. Draußen war es still. Der Mond schien. »Wieder ein Schlafwandler.«
    »Innerhalb eines Monats.«
    »Es kann keinen Zweifel mehr geben, das Schlafwandeln ist ansteckend. Sie spazieren bei Dunkelheit los, ohne etwas davon zu wissen. Sie wollen es auch gar nicht, aber irgend etwas zwingt sie dazu – und das ist eben die Gefahr.«
    »Ich weiß«, sagte Jimmy.
    »Und draußen im Dunkeln finden sie dann das tödliche Spielzeug. Bei Tag würden sie nie so etwas finden, sie kämen nicht einmal auf den Gedanken, danach zu suchen, weil sie es nicht kennen. Sie finden es also, nehmen es mit nach Hause, verstecken es – und dann werden sie zum Psycho. So ist es immer.«
    »Auch das weiß ich, Sir.«
    Leutnant Manfred sah ihn an.
    »Natürlich, Sie sind Hynes. Ich arbeite mit so vielen zusammen, daß ich es manchmal vergesse.«
    »Kann ich verstehen, Sir.«
    »Sie sehen noch jung aus, Hynes. Aber das Alter spielt ja heute keine Rolle mehr. Was hat es schon mit der Immunität zu

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