Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad
ihres Terrains und säen Gras. Das ist der Beginn eines geordneten, landwirtschaftlichen Zeitalters. Wahrscheinlich werden sie keine Haustiere halten können, weil es keine gibt. Sie fangen Mücken, Fliegen und Ameisen, die sie verzehren. Dort, sehen Sie? Bei dem großen Stein.«
Vor einer Höhle erkannte Fairfield eine Gruppe der X-Geschöpfe. Sie schienen auf etwas zu warten. In der Höhle brannte ein flackerndes Licht, dessen Schimmer nach draußen fiel und die seltsamen Lebewesen anzulocken schien.
»Sie haben das Feuer entdeckt«, sagte Barnes. »Sie schlagen Feuerstein gegeneinander oder reiben Holz. Im Sommer stapeln sie kleine Äste auf trockenen Plätzen, damit sie im Winter nicht zu frieren brauchen. Sie meiden Kälte und Schnee. Auch haben sie jetzt angefangen, Fleisch zu kochen und zu braten. Kleidung benötigen sie keine, obwohl ich mir gut vorstellen kann, daß sie aus der Haut von Hummeln wunderbare Pelze herstellen könnten. Ihr Chitinpanzer schützt sie jedoch besser vor der Witterung und vor Gefahren als uns unsere Haut.«
»Was ist, wenn der Blitz das Gelände in, Brand setzt?«
»In ihrem jetzigen Entwicklungsstadium sind sie da auf meine Hilfe angewiesen. Eine Feuersbrunst würden sie kaum überleben.«
Fairfield nahm das Glas von den Augen. Seine Hände zitterten ein wenig.
»Fühlen Sie sich nicht wohl?« fragte Barnes.
»Doch, das schon. Aber ich hätte Ihnen eine ganze Menge Fragen zu stellen, Dr. Barnes.«
»Deshalb sind Sie ja wohl gekommen«, nickte der Genetiker.
»Um es gleich zu sagen, Doktor, ich bin kein Wissenschaftler wie Sie, ich schreibe nur über Wissenschaft. Ich habe viel gelesen. Ich weiß überall ein wenig Bescheid. Wie wollen Sie verhindern, daß sich diese ... diese X-Geschöpfe derart vermehren, daß sie eine Gefahr werden? Jetzt sind Sie noch in der Lage, sie im Käfig zu halten, aber wenn sie sich so weiterentwickeln, wie Sie voraussagen, werden sie eines Tages Mittel und Wege finden, die Sperren zu durchbrechen. Glauben Sie nicht auch? Insekten legen unzählige Eier. Wie kommt es, daß sie nicht schon heute so viele sind, daß sie verhungern oder auszubrechen versuchen?«
»Viele Fragen auf einmal. Immer der Reihe nach. Es ist wahr, daß die X-Geschöpfe, lebten sie in völliger Freiheit, die Menschen hinsichtlich ihrer Anzahl längst überflügelt hätten. Aber ich kontrolliere sie und sorge dafür, daß sie sich nicht zu sehr vermehren. Ich treffe eine Auswahl. Sehen Sie dort das Tor? Ich kann es unter Strom setzen, wenn ich das Gelände betrete. Sie wissen das genau und vermeiden seine Nähe, denn es bedeutet den Tod für sie. Außerdem habe ich mir ein Gerät konstruiert, mit dem ich jedes beliebige Exemplar aus dem Käfig holen kann. Nach der Behandlung setze ich sie dann wieder zurück. Was glauben Sie, welche Mythen entstehen, wenn die Zurückgekehrten von ihrem Abenteuer berichten? Sie können denken, individuell, nicht nur kollektiv. Vielleicht werden sie sogar Rebellen.«
»Himmel, Doktor, Sie sprechen von Insekten!«
»Sie waren Insekten, das betonte ich bereits. Sie fielen mir in den Anden nur deshalb auf, weil sie auf den Hinterfüßen gingen, statt herumzukriechen. Auch ihre Hände waren von Anfang an bemerkenswert, denn sie besaßen einen den Fingern gegenüberstehenden Daumen. Was das bedeutet, brauche ich Ihnen nicht erst zu erklären. Mit dem notwendigen Gehirn ausgestattet, erfüllten sie somit alle Voraussetzungen einer intelligenten Rasse. Ich habe diese Tiere monatelang studiert, Mr. Fairfield. Das war damals, als ich meine Begleiter im Stich ließ und verschwand. Ich wußte, daß mich niemand in der Wildnis der Anden finden würde, und wenn man mir zehn Expeditionen nachschickte. So kam es daß man mich zwanzig Jahre lang für tot hielt. Jeder nahm an, daß ich in eine der vielen Schluchten gestürzt und umgekommen wäre. Man gab es schließlich auf, nach meiner Leiche zu suchen. Leider wurde ich dann von einem Ihrer Reporter erkannt – doch darüber sprechen wir später noch. Ich habe also die X-Geschöpfe lange studiert und fand heraus, daß die Eier nach zwei Monaten aufbrechen und die Larven ausschlüpfen. Nach drei weiteren Monaten verpuppen sie sich.«
»Ich habe hier keine Kokons gesehen.«
»Sie werden von den Weibchen sorgfältig vergraben oder in den Höhlen versteckt. Nach einem Monat kriecht das fertige X-Geschöpf heraus und kann ein Jahr später Eier legen. Diese Zeitspanne ist für Insekten ungewöhnlich groß.
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