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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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noch brachten sie keinen Regen. Im Käfig gingen die X-Geschöpfe ihren gewohnten Beschäftigungen nach. Die eine Hälfte wanderte auf dem Boden, die andere flog.
    »Warum versuchen sie eigentlich nicht, durch das Gitter zu kommen?« fragte Fairfield, als sie vor dem Käfig standen. »Sie könnten es doch mit ihren Werkzeugen angreifen und eine Lücke schaffen.«
    »Sie wissen nicht, daß ein Gitter da ist.«
    »Sie wissen nicht ...?«
    »Nein. Es gehört zu der Welt, in der sie leben.«
    Barnes gab dem Reporter einen Feldstecher und drückte auf den Verstärkerknopf, um die Geräusche hörbar zu machen.
    »Sprechen Sie auch zu ihnen, Dr. Barnes?«
    »Niemals. Wenn sie später einmal zivilisiert sind, sollen sie nicht mehr glauben, ich sei ihr Gott. Sie sollen mich verstehen und wissen, wer ich wirklich bin. Ein Naturphänomen das wissenschaftlich untersucht werden muß. Wie sollen sie sonst verstehen, mit den Menschen umzugehen? Wie sollen sie uns begreifen? Und wenn sie einmal frei sind, müssen sie die Überlebenden begreifen.«
    »Aha.« Ein Gedanke durchfuhr Fairfield. »Ich war doch heute früh mit Ihnen schon hier. Meiner Berechnung nach sind das zwei Wochen ihrer Zeit. Glauben Sie, daß ihre Priester sich schon den Kopf darüber zerbrochen haben, warum ihr Gott sich plötzlich verdoppelte?«
    »Sie meinen, daß eine Art Ketzerei den bisherigen Glauben erschütterte? Nein, so schnell geht das nicht. Und wenn ein voreiliger Priester den Mund aufgemacht hat, wird man ihn sicher getötet haben. In ihren Augen hat er eine Sünde begangen. Religionen sind stets konservativer Natur. Aber belauschen wir sie, dann wissen wir es genau.«
    Er setzte das Glas an die Augen und richtete es auf eine Gruppe der X-Geschöpfe nahe beim Zaun. Dann stieß er einen erstaunten Ruf aus.
    »Sie scheinen recht zu haben, Fairfield! Allerdings haben die Dinge nicht ganz den Verlauf genommen, den Sie annahmen. Es sind keine Priester dort in der Gruppe, sondern – nun, ich möchte sie Intellektuelle nennen. Sie diskutieren nicht darüber, ob es einen Gott gibt oder deren zwei, sondern darüber, ob die Naturgesetze nicht dadurch erschüttert werden, wenn es nicht nur einen Gott gibt. Lieber Himmel, sie sind ja viel weiter in ihrem Denken, als ich annahm. Sie sind Generationen weiter. Ihr Vokabular reicht zwar nicht aus, ihre Gedanken so zu formulieren, wie ich es jetzt getan habe, aber ich verstehe sie trotzdem. Nun müßte eigentlich – ah, es ist schon passiert. Sehen Sie dort!«
    Aus einer nahen Höhle näherte sich eine Prozession. Alle hatten einen gelben Fleck auf dem Hinterkopf. Priester! Die diskutierende Gruppe am Zaun entdeckte die Gefahr gerade noch rechtzeitig. Die Teilnehmer der Versammlung liefen oder flogen in alle Richtungen davon, nur drei waren nicht schnell genug. Ehe sie flüchten konnten, hatten die Priester sie überwältigt.
    »Nun werden wir Augenzeugen der Inquisition«, sagte Barnes grimmig.
    »Werden sie die armen Kreaturen töten? Können wir ihnen denn nicht helfen?«
    »Auf keinen Fall dürfen wir ihre soziologische Entwicklung beeinflussen. Sie müssen diese Periode durchmachen, um die nächste Stufe zu erreichen. Wir mußten es ja auch. Wir haben sie noch nicht ganz hinter uns. Ich fürchte, es wird eine Hinrichtung geben. Normalerweise beerdigen sie ihre Toten, mit dem Gesicht nach Süden, weil dort das Tor ist, durch das ich zu ihnen komme. Ich bin gespannt, was sie mit den Leichen der Verbrecher anstellen.«
    Es war natürlich dumm, Mitleid mit den Kreaturen zu empfinden, sagte sich Fairfield, aber er empfand es trotzdem. Ehe er etwas sagen konnte, begann es zu regnen.
    Schon bei den ersten Tropfen wurde die Inquisition unterbrochen. Alle X-Geschöpfe suchten Deckung. Zu Dutzenden krochen sie von den Bäumen zur Erde herab, denn sie konnten plötzlich nicht mehr fliegen.
    »Es ist besser, wenn wir uns auch unterstellen«, sagte Barnes nun.
    »Einen Augenblick noch. Ich möchte gern eins der Tiere aus der Nähe betrachten. Könnten Sie nicht das Tor öffnen und eins herausholen, bevor sie alle in den Höhlen verschwunden sind?«
    »Ich weiß nicht recht. Ich öffne das Tor nie, ohne den Strom einzuschalten. Bei dem Regen kann es sehr leicht passieren, daß der elektrische Schlag mich tötet.« Er sah Fairfield forschend an. »Das war doch nicht etwa Ihre Absicht?« fragte er sanft.
    »Himmel, nein! Wie können Sie so etwas von mir denken?«
    »Tut mir leid, entschuldigen Sie. Gut, ich will versuchen,

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