Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
zum Schweigen zu bringen. Leider wurden heute alle Abstimmungen von der Regierung überwacht.
    Craigo verließ also die Erde in Richtung Raumstation V, während sich die Kommentatoren der Nachrichtensendungen noch den Kopf darüber zerbrachen, ob er es schaffen würde oder nicht.
    Auf der Station hatte man für ihn den leichtesten Flug ausgesucht, Medikamente für die Werften in der Umlaufbahn der Venus. Ein junger Angestellter der Gesellschaft zeigte ihm das Schiff. Nun ist ein Frachter, wie jedermann heute weiß, eigentlich nichts anderes als ein Stahlzylinder, der aus zwei Teilen besteht. Vorn lagert die Fracht, während die zweite Hälfte den Antrieb enthält. Die Kontrollkabine und der Aufenthaltsraum für den Piloten ist ebenfalls vorn.
    Craigo stand in der Kontrollkabine und starrte auf die Armaturen.
    Wahrhaftig, sie hatten sich in den letzten zwanzig Jahren verändert!
    »Davon dürfen Sie sich nicht irritieren lassen, Sir.« Die Stimme des Angestellten klang beruhigend. »Wenn das grüne Licht aufleuchtet, drücken Sie einfach den Startknopf ein. Genau nach sechs Tagen betätigen Sie jenen Knopf dort – er bewirkt das Umdrehen des Schiffes. Genau acht Tage später lassen Sie die automatische Landung einleiten. Die Landung selbst besorgt die Werft für Sie.«
    »Und was tue ich, wenn ein Notfall eintritt?« fragte Craigo, wobei er heftig auf seiner Zigarre herumkaute.
    »Können Sie vergessen. Es gibt keine Notfälle mehr. Drücken Sie nur den Startknopf, wenn das grüne Licht aufleuchtet ...«
    »Was«, wiederholte Craigo mit etwas mehr Nachdruck, »tue ich, wenn ein Notfall eintritt?«
    »Es gibt keinen«, begann der Angestellte, besann sich aber dann anders, als er Craigos hartes Gesicht unmittelbar vor dem seinen sah. Er schluckte mehrmals, ehe er zu erklären begann. Nach einer halben Stunde unterbrach ihn Craigo:
    »Schon gut, schon gut. Machen wir es kurz und einfach. Dieser Knopf hier schaltet die Automatik aus, und ich kann das Schiff mit der Hand steuern, wenn ich richtig verstanden habe.«
    »Ja, aber ...«
    »Und der Knopf hier löst die Sperre der Handkontrollen, nicht wahr? Sie können sich darauf verlassen, daß ich weiß, wie man damit umgeht!«
    »Jawohl, Sir.«
    »Das hier sind die Knöpfe für die Gyroskope. Daneben der Bildschirm zeigt mir die Lage des Schiffes zum Kurs. Kontrollen Sprechverkehr Schiff-Station hier, dort Schiff-zu-Schiff. Okay, Kursänderungen und Neuorientierung – geht auch klar.«
    »Ja, aber da sind noch ...«
    »Kein Aber mehr, junger Mann. Bis jetzt haben Sie nur Bedenken geäußert. Ich wollte lediglich wissen, was ich im Notfall zu tun habe. Gut. Ich weiß es jetzt.«
    Als die Zeit zum Start kam, hatte er das Gefühl, als läge in seinem Magen ein Bleiklumpen. Dabei war das, was er vom Schicksal erwartete, noch halb so schlimm. Es hatte noch ganz anderes mit ihm vor, viel Schlimmeres. Und es war gut, daß er nichts davon ahnte.
    In dem gleichen Augenblick nämlich, da Craigo sich vor die Kontrollen seines Frachters setzte, gab eine bekannte und sehr temperamentvolle Opernsängerin ihrem Steward die letzten Anweisungen. Es geschah auf ihrer Privatjacht, und die Anweisungen bezogen sich auf das kalte Büfett, das kurz nach dem Start gereicht werden sollte. Der Opernstar flog mit der Jacht von der Venusstation zurück zur Erde.
    ... »dazu Lachsmayonnaise«, sagte sie. »Ich kann das Zeug nicht ausstehen, aber der Senator ist verrückt danach. Soll er es also haben.« Sie sah den Steward mit ihren grünen und glitzernden Augen an. »Meinen Sie nicht auch?«
    »Nun, Madam, ich habe die Vorräte noch nicht überprüfen können, aber ich weiß nicht, ob wir ...«
    »Was heißt ›ich weiß nicht‹ ...? Sie haben zu wissen, dafür werden Sie bezahlt. Und ich bezahle Sie sehr gut, wie Sie ja wohl selbst wissen.«
    »Natürlich, Madam.«
    »Also – Lachsmayonnaise ...?«
    »Ja, Madam.«
    Zu dieser Zeit etwa überwachte Craigo die Lämpchen auf seinem Armaturenbrett. Plötzlich leuchtete es grün auf. Er drückte den Startknopf ein, stand auf, zündete eine Zigarre an und mixte sich einen Martini.
     
    Der erste Tag verlief ohne Zwischenfall. Die automatische Steuerung brachte den Frachter sicher auf dem üblichen Kurs durch die Leere des Raumes seinem fernen Ziel entgegen.
    Am zweiten Tag begann Craigo, mit sich selbst Karten zu spielen. Da er natürlich falschspielte, gewann er ständig, und jedesmal, wenn er gewann, trank er einen Martini.
    Am fünften Tag gab Craigo

Weitere Kostenlose Bücher