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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Vorsichtig trat er näher und las die Nummer, die unter der Wählerscheibe angebracht war. Die Leute von der Telefongesellschaft hatten schnell gearbeitet. Die Nummer lautete: Miami, BE-8-5883.
    Oben auf Deck lachten die Mädchen. Eis wurde in Gläsern geschüttelt, und jemand rief halb betrunken: »Hallo, Georgie, wo steckst du denn?«
    George gab keine Antwort. Er starrte immer noch auf das Telefon.
     
    Sie hatten einen Steuermann gemietet, der sie an diesem Nachmittag auf die See hinausfuhr. Sie fischten, waren aber viel zu betrunken, um einen Erfolg verbuchen zu können. Es war ihnen aber auch gleichgültig, ob sie etwas fingen oder nicht. George trank ununterbrochen und kümmerte sich kaum um die anderen. Innerlich war er voller Unruhe und Erwartung. Dauernd vermeinte er das Telefon schrillen zu hören.
    Aber heute war ja erst der achte Oktober.
    Als die Sonne unterging, hatte Lili endlich einen Fisch gefangen. George war restlos betrunken und lag auf dem Deck, direkt neben dem achtlos fortgeworfenen Fisch. Unten in der Bar erklang Musik und das Lachen der Mädchen.
    Verdammt, dachte George wütend und wälzte sich auf die andere Seite, um nicht immer in die glotzenden Augen des Fisches sehen zu müssen, warum kann der Kerl mich nicht früher anrufen? Warum erst morgen? Warum läßt er mich so lange warten ...?
    Der neunte Oktober brach an. Es war ein trüber und regnerischer Tag, und er war nicht dazu angetan, Georges Laune zu verbessern. Sein Freund schlief noch, während die Mädchen warme Sachen anzogen und von der Reling aus die anrollenden Wogen beobachteten.
    George verschwand in der Kapitänskajüte und wartete auf seinen Anruf. Er wartete vergeblich. Immer wieder fluchte er vor sich hin und begriff überhaupt nichts mehr. Seine Umgebung lenkte ihn manchmal etwas von den düsteren Gedanken ab, die ihn immer mehr beunruhigten. Sein seidener Bordanzug, die Mahagoniverkleidung der Kabine, der Teakholzboden unter seinen Füßen – das waren Realitäten, an denen nicht zu rütteln war. Aber war es nicht auch Tatsache, daß jetzt in diesem Augenblick in einem kleinen Strandhaus in Miami ein mittelloser und ewig angetrunkener Strolch zum Telefon ging, um eine seiner Freundinnen anzurufen?
    George sah auf den Packen Zeitungen hinab, der vor seinen Füßen lag. Sie waren so geöffnet, daß die Sportseiten nach oben zeigten. Er fluchte, und dann begann er auf einmal zu schwitzen.
    Der Himmel über dem Meer war weiß und voller Wolken. Schwer hing er über dem grünen Horizont und den aufkommenden Brechern. Sie waren jetzt einhundertvierzig Kilometer von der Küste entfernt, hatte der Steuermann gesagt. Na, und wenn schon. Das Boot war seetüchtig.
    George trank und verfluchte sein anderes Ich. Der Kerl hätte wenigstens die ungefähre Uhrzeit angeben können. Gut, er selbst – in der Vergangenheit – hatte die eigene Nummer um zwei Uhr nachmittags gewählt, aber das bedeutete noch lange nicht, daß der Ruf auch um die gleiche Zeit zwei Monate später in der Zukunft angekommen war. Nichts zu machen. Er trank wieder, sah auf das Telefon, dann auf die Uhr, und schließlich wieder auf das Telefon.
    Draußen frischte der Wind auf und die Wellen gingen höher.
    Und dann, kurz vor zwei Uhr, kam ihm plötzlich ein Gedanke. Es war ein sehr einfacher Gedanke, und er wunderte sich, warum er nicht früher daraufgekommen war. Warum sollte er warten? Er würde selbst anrufen! In den vergangenen zwei Monaten war er niemals auf die Idee gekommen, seine eigene Nummer anzurufen – warum eigentlich nicht? Warum hatte er nie daran gedacht? Warum sollte ausgerechnet er darauf warten, bis der arme Schlucker in Miami ihn anrief? Ihn, der eine Luxusjacht besaß und nur noch teuren Whisky trank ...?
    Er zog das Telefon näher zu sich heran und begann die Wählscheibe zu drehen ... BE-8-5883 ...
    Sein Atem ging schwer und voller Erwartung. Nach der letzten Nummer begann es im Hörer zu summen, dann ertönte das Freizeichen. Er lächelte voller Genugtuung und lehnte sich im Ledersessel zurück.
    Im Hörer war ein Klicken, dann sagte eine Stimme:
    »Hallo ...?«
    Er setzte sich aufrecht hin.
    Es war die Stimme einer Frau gewesen.
    Er zögerte, aber dann sagte er:
    »Hallo.« Vielleicht hatte er die falsche Nummer gewählt ...? »Verzeihung, welche Nummer haben Sie?«
    Die Stimme mußte einer alten Frau gehören, etwas zittrig aber sehr selbstbewußt.
    »Hier ist BE-8-5883, Mrs. Arthur Cavanaugh.«
    George nahm schnell einen Schluck

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