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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Whisky.
    »Oh ... Kann ich George Bledsoe sprechen?«
    »Tut mir leid, er ist nicht hier.« Die alte Frau schien zu zögern, dann setzte sie hinzu: »Mr. Bledsoe lebt schon lange nicht mehr hier im Haus.«
    Da stimmte etwas nicht, dachte George. Vor zwei Monaten ...
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung unterbrach seine Gedanken.
    »Sind Sie ein Freund von Mr. Bledsoe?«
    Er lachte. Es klang heiser.
    »Ja, das ist richtig. Ich bin ein Freund von Mr. Bledsoe.«
    »Nun ... ich weiß nicht recht, wie ich es Ihnen mitteilen soll. Es stand in allen Zeitungen, und ich bin erstaunt, daß Sie es nicht gelesen haben. Mr. Bledsoes Leiche wurde draußen im Meer gefunden, völlig unbekleidet und hundertfünfzig Kilometer vor der Küste. Das war bereits vor zwei Monaten, und niemand weiß, wie er dort hinausgekommen ist.«
    George hielt den Hörer in der Hand, aber er gab keine Antwort. Ein fernes Klicken ließ vermuten, daß Mrs. Arthur Cavanaugh eingehängt hatte.
    Die Alte mußte verrückt sein! Wie konnte er, George Bledsoe, vor zwei Monaten ertrunken sein, wenn er jetzt, heute, noch lebte? Er spürte das Schwanken der Jacht im Sturm, aber der Boden unter seinen Füßen war fest und sicher. Er hielt noch immer den Hörer in der Hand. Er fror plötzlich. Es war, als striche ein kalter Wind über seinen Rücken.
    »Aber ich bin nicht verrückt!« rief er und schlug auf die Tischplatte. »Ich lebe, und ich bin mit einer Privatjacht auf den Atlantik herausgefahren, mit der gleichen Jacht, mit der ich auch wieder im Hafen einlaufen werde!«
    Der Wind im Nacken schien stärker zu werden und seine Kleider zu durchdringen. Wie aus weiter Ferne hörte er plötzlich wieder die Stimme der Frau.
    »Mr. Bledsoe hatte nie eine Jacht, mein Herr. Er war ein armer Teufel ...«
    Er lehnte sich vor und brüllte:
    »Das ist er nicht, alte Hexe!«
    Er knallte den Hörer auf die Gabel. In der Kajüte war es noch kälter geworden. Er schauderte zusammen. Der Himmel war weiß, und die Wellen gingen höher als zuvor. Irgendwo war ein Licht, wurde heller und intensiver, so als würden die Wände der Kabine durchsichtig.
    Er griff nach dem Telefon und wählte das Fernamt.
    Die Stimme des Mannes war leise und fern. Und fremd.
    »Hier Schiff-Land-Verbindung, Sir.«
    »Hier spricht Bledsoe, BE-8-5883. Hat mich jemand angerufen?«
    »Nein, Sir. – Oh, doch, vor wenigen Minuten war ein Anruf.«
    »Von wem?«
    »Einen Augenblick, bitte.« Kurze Pause, dann: »Seltsam, Sir. Wahrscheinlich ein Irrtum. Die Nummer, von der aus Sie angerufen wurden, lautet: BE-8-5883 – und das ist doch Ihre eigene Nummer, Sir.«
    »Ja, ich weiß. Schnell, stellen Sie die Verbindung her.«
    Die Stimme wurde leiser, als würde sie sich ständig von ihm entfernen.
    »Tut mir leid, Sir, da müssen Sie warten, bis Sie wieder angerufen werden. Ihre Leitung war vor wenigen Minuten leider besetzt ...«
    »Stellen Sie um Gottes willen sofort die Verbindung her!« schrie George verzweifelt.
    Die Antwort war nur ein Wispern, aber er verstand jedes Wort.
    »Tut mir leid, Sir, Sie waren besetzt ...«
    Ein Klicken, und dann Stille. Im Hörer hörte es auf zu summen.
    Die Leitung war tot.
    Es war so hell in der Kabine geworden, daß er die Augen geblendet schließen mußte. Der eisige Wind kam durch die hölzernen Wände, als wären sie nicht vorhanden und blies durch Hemd und Pullover, als gäbe es sie nicht.
    George Bledsoe öffnete die Augen.
    Unter sich, durch das langsam verschwindende Teakholz des Schiffsbodens hindurch, konnte er das eisgrüne Wasser des Atlantischen Ozeans sehen.
    Es war sehr tief hier, hundertfünfzig Kilometer von der Küste entfernt.

Die letzte Prüfung
    (Final Exam)
     
Bryce Walton
     
     
    »Dort drüben hat sich etwas bewegt«, sagte Leslie laut, obwohl er sich vorgenommen hatte, niemals Selbstgespräche zu führen. Es gehörte zu seinen Grundsätzen, und bisher hatte er sich streng daran gehalten. Doch nun ertönte zum erstenmal seit fast fünf Jahren seine tiefe Stimme, etwas eingerostet und ungewohnt, und sie brachte die kühle Morgenluft zum Vibrieren.
    »Das ist doch unmöglich!« gab er sich erschreckt die Antwort. »Vielleicht nur ein Schatten.«
    »Meiner!«
    »Oder die Blätter im Wind.«
    Er fand immer neue Ausreden, als er dem Eingang des intakten »Gebäudes der Wissenschaft« zuschritt. Unter keinen Umständen sollte eine Änderung eintreten. Alles sollte genauso bleiben, wie es bisher gewesen war.
    Keine Änderung!
    »Etwas Weiches, auf der

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