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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Vögel, als seien sie durch etwas aufgeschreckt worden. Kreischend flogen sie davon. Dann kehrten sie zurück und umkreisten den Hügel.
    Als Joe noch näher kam, stellte er zu seiner Verwunderung fest, daß die Bäume einen fast regelmäßigen Kreis bildeten. Er sah, daß sich gegen den Horizont etwas schwerfällig bewegte, dann war es verschwunden.
    Endlich erreichte er den Gipfel. Die Bäume standen um den kleinen Teich herum, den er vorher nicht hatte sehen können. Nichts bewegte sich in ihm oder auf seiner Oberfläche, nur die Schatten der aufgeregten Vögel huschten über ihn hinweg. Das Wasser war ruhig, dunkel und fast schwarz. Am Ufer lagen Steine, aber Schilf oder Moos konnte Joe nirgends entdecken.
    Regungslos stand Joe auf dem Hügel und wagte es nicht, näher heranzugehen. Was hatte die Vögel so erschreckt? Er spürte, wie sich seine Haare sträubten. Da war eine Gefahr ... eine namenlose und grauenhafte Gefahr.
    Er ging den Hügel wieder hinab. In der Ferne stand das Schiff.
    Er hatte noch nicht die Hälfte des Weges zurückgelegt, als er Direktor Menkens Stimme im Interkom vernahm:
    »Vargo? Zum Teufel, wo stecken Sie eigentlich?«
    Joe gab keine Antwort.
    »Vargo! Ich habe die Anordnung erlassen, daß Verbindung zum Schiff gehalten wird. Melden Sie sich gefälligst!«
    Soll er sich den Kopf zerbrechen, dachte Joe. Wenn ich den Helm abgenommen habe, kann ich ihn doch nicht hören, nicht wahr? Darum antworte ich nicht. Ich höre ihn nicht, das ist die Erklärung. Aber dann entsann er sich, was Menken über die Raumanzüge und die Helme gesagt hatte.
    »In Ordnung, Doktor, ich bin schon unterwegs.«
    »Wo stecken Sie denn?«
    »Als Navigator würde ich sagen, daß ich zwei Kilometer vom Schiff entfernt bin, in einer Richtung, die wir auf der Erde als Westen bezeichnen würden.«
    Einige Sekunden erfolgte keine Antwort, aber dann, als sie kam, war Menkens Stimme lauter als zuvor.
    »Sie kommen sofort zurück, Joe Vargo! Vielleicht müssen wir plötzlich starten ...« Joe konnte Stimmen hören, durcheinander und erregt. Eine sagte deutlich: »Nichts, wirklich, es ist nichts ...«
    Dann war Stille.
    Joe sah zurück in Richtung des Hügels und der Bäume. Wieder huschte eine Eidechse über den Sand, und bei der Gelegenheit bemerkte Joe, daß seine Stiefel feucht waren. Wie konnte das möglich sein? Er hatte sich dem See überhaupt nicht genähert, und der Boden war staubtrocken und ausgedörrt.
    Die Schatten waren länger geworden. Die weiße Sonne stand nun dicht über dem Gebirge im Westen. Bald würde sie untergehen. Noch hatte sie nichts von ihrer strahlenden Helligkeit verloren.
    Da er wieder in einer Talsenke stand, war das Schiff nicht mehr zu sehen. Er ging weiter. Das Gelände stieg an, und bald sah er wieder den Bug des Schiffes. Er hatte die Richtung gut eingehalten. Aber die Entfernung schien er doch unterschätzt zu haben. Das Schiff war weiter fort, als er dachte. Er verspürte Müdigkeit. Vielleicht lag das am Sand. Er war beim Gehen hinderlich.
    Ich bin völlig in Ordnung, sagte er sich. Mein Körper ist genauso auf der Höhe wie mein Verstand. Trotzdem ...
    Die Stiefel waren nun bis zu den Knien hoch feucht. Schweiß konnte es nicht sein. Das würde er innerhalb des Anzuges spüren.
    Im Gegenteil.
    Er fror.
     
    Menken fluchte, wie ihn niemand zuvor hatte fluchen hören. Alle Luken des Schiffes waren verschlossen worden. Die Männer hatten ihre Anzüge abgelegt. Sie standen um Menken herum.
    »Legt ihn auf ein Bett, aber schnell!«
    Dann:
    »Wer von euch versteht etwas von Medizin?« Die Männer sahen sich an, aber niemand antwortete. »Zum Donnerwetter, einer muß doch mit Wilkes zusammengearbeitet haben! Los, wer ist das? Wer ist als Sanitäter ausgebildet?«
    »Wir dachten, Sir, daß Sie ...«
    Menken verkrampfte die Hände.
    »Ja, vor dreißig Jahren. Na gut ...«
    Doktor Wilkes lag auf dem Rücken. Sein Gesicht war weiß, und er atmete schnell und keuchend. Die Lider waren geöffnet, aber man konnte die nach oben verdrehte Pupille kaum sehen. Sein Ellenbogen war voller Abschürfungen, ebenfalls die Knie. Seine Stiefel waren feucht.
    »Puls etwas schnell, sonst in Ordnung.«
    »Atmung regelmäßig; auch zu schnell.«
    »Infektionsüberprüfung?«
    »Gleich, Sir. Blut in Ordnung.«
    »Elektrographik ... einen Augenblick. Das Herz ...«
    »Infektion negativ, abgesehen von diesem Zeug, das wir ...«
    »Elektrographik stoppt. Eine Infektion, schnell!«
    »K-Injektion?«
    Doc Wilkes

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