Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos
öffnete plötzlich die Augen und setzte sich hin.
»Was, zum Teufel, macht ihr denn da?« Seine Stimme war noch schwach. »Ich verlor das Bewußtsein, was?«
»Ruhig bleiben, Doc. Legen Sie sich wieder hin.«
»Ich bin völlig in Ordnung. Ich werde euch was sagen ...«
Er spürte die Injektion nicht einmal. Er sank auf das Bett zurück und schloß die Augen. Menken betrachtete ihn nachdenklich, dann die Leute, die auf den kranken Arzt hinabstarrten. Er sah auf die Uhr.
»Was sagte er, als man ihn brachte?« fragte er. »Sie haben solchen Lärm gemacht, daß ich mein eigenes Wort nicht verstand.«
Einer der Männer, der die Skalen der Untersuchungsapparate beobachtete, sagte ohne sich umzudrehen:
»Sein Fuß steckte in einer Felsspalte. Dann wurde er ohnmächtig und ich fing ihn auf.«
»Weiter ...!«
»Nichts weiter. Er murmelte etwas von ›weiß‹ und ›zitternd‹. Keine Ahnung, was das bedeuten soll.«
»Er rief, wir sollten ihm die Stiefel ausziehen«, berichtete ein anderes Expeditionsmitglied. »Sein Fuß wäre ...«
»Nicht so wichtig, wir werden uns später darum kümmern. Wie geht es ihm jetzt?«
»Noch nicht mit Sicherheit festzustellen. Er ist sehr schwach.«
Wieder sah Menken auf seine Uhr. Er griff nach dem Raumhelm und schaltete den Interkom ein.
»Vargo? Zum Teufel, wo stecken Sie eigentlich?«
Keine Antwort. Natürlich, wer sonst als Vargo, der Herumtreiber und Alleswissender? Er hatte sich mal wieder allein auf die Wanderschaft begeben!
»Vargo! Ich habe die Anordnung erlassen, daß Verbindung zum Schiff gehalten wird.«
Verfluchter Kerl, dachte Menken wütend. Er stellt mich bloß. Er sollte das nicht vor den anderen Leuten tun, nur weil ich früher im College sein Lehrer gewesen bin. Er weiß, daß ich ihm vieles nachsehe, aber einmal ist es damit zu Ende. Aber so ist er nun mal. Selbst wenn er sich in Gefahr befindet, wäre er zu stolz Hilfe anzufordern oder es auch nur zuzugeben.
»Melden Sie sich gefälligst!«
Schweigen.
Nein, in Gefahr ist er nicht. Wahrscheinlich hat er nur den Helm abgenommen und kann mich nicht hören. Einer der Männer im Schiff sagte:
»Doc Wilkes geht es besser, Sir. Vielleicht kriegen wir ihn durch.«
Menken legte den Helm auf einen Tisch und ging zu dem Patienten.
Wilkes atmete ruhiger, aber er war immer noch blaß. Er schien zu schlafen und wehrte sich nicht mehr gegen irgend etwas. Aus dem Helm auf dem Tisch kam Joes Stimme, verzerrt und nicht sehr laut. Doch jeder konnte verstehen, was sie sagte:
»In Ordnung, Doktor, ich bin schon unterwegs.«
Eineinhalb Stunden danach erlangte Doc Wilkes das Bewußtsein zurück. Er setzte sich aufrecht hin, lächelte die Männer um ihn herum an und sagte:
»Komische Sache, das. Zuerst dachte ich, es wären nur die Felsen, aber als ich meine Hand ...«
Er fiel zurück. Noch bevor die Sonne untergegangen war, starb er.
Menken und seine Leute hatten Joe Vargo fast vergessen, als sie seine Stimme in den Lautsprechern hörten, die an den Interkom angeschlossen worden waren.
»So, da wären wir endlich. Laßt mich 'rein. Aber achtet auf die Außenluke. Sie scheint nicht richtig verschlossen zu sein.«
Der Prozeß der Desinfizierung nahm fast eine halbe Stunde in Anspruch, denn es durften keine Bakterien ins Schiff eingeschleppt werden. Immerhin war Joe nun so etwas wie ein Held, ein Odysseus, der nach langer Irrfahrt heimkehrte.
»Wilkes ist tot«, eröffnete ihm Menken schließlich.
»Doc? Was ist passiert?«
»Keine Ahnung. Vielleicht haben Sie etwas bemerkt, Joe. Sie waren ja lange genug draußen.«
Joe vermied es, in Richtung des Bettes zu blicken, auf dem der Tote lag. Er sah statt dessen auf seine Füße hinab.
»Irgend jemand, oder irgend etwas hat mir ein Bein gestellt.
Ich bin immer wieder gestolpert, aber endlich schaffte ich es doch bis hierher.«
Menken nahm ihn beiseite.
»Ich mache dich ja nicht dafür verantwortlich, Joe, was mit Doc geschehen ist, aber mußt du mich immer vor den Leuten blamieren? Rede vernünftig, wenn sie dabei sind. Wir sind alte Freunde, aber du solltest das vor der Mannschaft nicht ausnutzen. Was war mit deinen Beinen?«
Ehe Joe antworten konnte, sagte einer der Sanitäter:
»Wir sollten eine Obduktion vornehmen, Dr. Menken. Die Symptome ... Sir, wir wissen nicht, was sie bedeuten.«
»Schon gut. Teilen Sie mir sofort das Ergebnis mit.« Er zog Joe mit sich. »Nun berichte mal, Joe. Warum hast du so lange gebraucht, um zum Schiff
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