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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Kolonisten gegen die Anweisungen der Erbauer entschieden, oder zumindest gegen den Sinn der Kundschafterexpedition. Gegen die Logik der Anweisungen setzten sie die unwägbare Logik der Zuneigung und beschlossen, daß sie uns folgen müßten.
    Del Sentiero sagte: »David, was Captain Madison angeht ...«
    Die Stille war unerträglich. Ich sagte: »Was?«
    »Es tut mir leid. Ich habe nach Worten gesucht. Als einziges bleibt mir, auf die Legende des Moses hinzuweisen, David. Es ist sehr schnell gegangen, ein Herzschlag. Er wußte von seiner Herzschwäche schon lange. Nach dem Hustenanfall, den du wohl gehört hast, wandte er sich zu uns um und sagte: ›David setzt jetzt zur Landung an, und der Nebel lichtet sich.‹ Dann hatte er wohl bereits Sehschwierigkeiten, denn er stand auf und beugte sich zum Bildschirm vor. Ich konnte ihn gerade noch auffangen. Er sagte: ›Wir werden es besser machen – wir müssen.‹
    Das war alles, David, aber ich glaube, er starb in der Gewißheit, daß wir es tatsächlich besser machen würden, nicht wahr, David? Du stimmst mir doch zu?«
    »Ja, natürlich.«
    Und ich stimme ihm zu. Laurette wird uns wahrscheinlich auch weiterhin als ungezogene und widerspenstige Kinder Gottes ansehen. Paul wird weiterhin seine Visionen eines perfekten Staates spinnen, und Miranda wird die Zähne zusammenbeißen. Und ich kann mir vorstellen, daß wir mehr oder weniger gut miteinander auskommen werden, wenn wir uns auf unsere neue Heimat einstellen ...

Wer bist du?
    (The Edge)
     
Richard Matheson
     
     
    Erst gegen zwei Uhr konnte er ans Essen denken. Bis dahin war sein Schreibtisch mit Schriftstücken übersät gewesen, das Telefon hatte fast ununterbrochen geläutet, und die Besucher hatten sich die Klinke gegenseitig in die Hand gegeben. Gegen zwölf Uhr war er so gereizt, daß er fast die Nerven verloren hätte. Um eins wäre das auch fast der Fall gewesen. Er mußte fort! Er mußte dem Büro entfliehen, oder er wurde noch verrückt. Weg hier! Ein kleines Restaurant mit einer ruhigen Nische, wo ihn niemand fand und störte. Wo er sich erholen und essen konnte.
    Er verließ das Büro und ging an allen Speiselokalen vorbei, die er kannte. Er wollte nicht Gefahr laufen, dort einem Bekannten zu begegnen. Fast anderthalb Kilometer vom Büro entfernt fand er endlich ein kleines Kellerlokal. Es gehörte einem gewissen Franco.
    Auf seinen Wunsch führte ihn die Kellnerin in die äußerste Ecke, wo nur ein einzelner Tisch stand. Er bestellte einen Martini. Als das Mädchen davonging, streckte er die Beine weit unter den Tisch, lehnte sich zurück und schloß die Augen. Er stöhnte vor Behagen auf. Wie gut das tat! Das war Erholung!
    Noch ein paar solcher Tage, dachte er, und ich bin erledigt.
    »Hallo, Don.«
    Er schlug erschrocken die Augen auf und sah, daß sich ihm gegenüber ein Mann an seinen Tisch setzte.
    »Wie geht es dir, alter Junge?«
    »Was?« fragte Donald Marshall verwirrt, als habe er geschlafen.
    »Ist das ein Tag, was? Macht mir auch zu schaffen.«
    »Ich glaube nicht ...«, begann Marshall.
    »Hör doch auf, Don.« Die Kellnerin brachte den Martini. »Mir auch einen. Möglichst trocken«, sagte der Mann.
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Sie verschwand wieder.
    »So ist das«, sagte der Mann zufrieden und streckte sich. »Kein Lokal ist so ruhig wie Francos. Hier kann man sich erholen.«
    »Hören Sie ...« Marshall lächelte dünn. »Ich fürchte, Sie begehen einen Fehler.«
    »Wie meinst du das, Fehler?«
    »Sie sind einem Irrtum zum Opfer gefallen, das meine ich.«
    »So? Habe ich vielleicht vergessen, mich zu rasieren? Das sähe mir ähnlich.« Als Marshall die Stirn runzelte, setzte er hinzu: »Paßt die Krawatte nicht zum Anzug?«
    »Sie verstehen wohl nicht, was ich meine?«
    »Allerdings nicht.«
    »Dann will ich es Ihnen sagen: ich bin nicht der, für den Sie mich halten.«
    Der Fremde lehnte sich vor und starrte Marshall an, dann begann er zu lachen.
    »Was soll denn das nun wieder, Don? Wo ist der Witz?«
    Marshall fingerte an seinem Glas.
    »Ja, wo ist der Witz? Das möchte ich auch wissen.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr.«
    »Wer, glauben Sie denn, bin ich?« fragte Marshall.
    Der Fremde holte tief Luft und wartete, bis die Kellnerin wieder gegangen war.
    »Wer du bist ...?«
    »Ja.«
    »Na, wer bist du denn?«
    »Hören Sie zu. Ich will Sie ja nicht beschuldigen, einen Scherz machen zu wollen, aber ich kann Ihnen versichern, daß Sie mich nicht kennen. Wir haben uns in

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