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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Ich kaufte eine Strahlpistole, ging nach Hause und brachte sie um. Ich bin schuldig. Ich habe sie getötet.«
    »Dann haben Sie ja wohl einige Stunden der Angst verdient, nicht wahr?«
    »Hm ... ich denke schon. Aber jetzt fühle ich mich schon wieder wohler.«
    »Gut so. Brieftasche, Uhr, Feuerzeug, Zigaretten, zehn Dollar und zwanzig Cents. Alles vorhanden?«
    »Stimmt alles«, sagte der Mann. Er lächelte noch immer, und sein Gesicht verriet jene seltsame Mischung von Freude und Überraschung, die Kincaid so oft erlebte. »Alles in Ordnung, danke.« Der Mann schob die kleinen Gegenstände in die Taschen. »Ich kann es kaum noch erwarten, bis ich ... bis ich ...«
    »Bis was? Bis Sie den freien Himmel sehen können?«
    »Ja, das ist es! Den Himmel sehen ...!«
    »Ich weiß«, gab Kincaid verständnisvoll zu. »Sehen Sie, hier.« Er drückte auf einen Knopf an der Tischleiste. Über ihnen wich die Decke zur Seite, und ein Stück des blauen Himmels wurde sichtbar. Lange, weiße Wolken durchzogen ihn von links nach rechts.
    »Der Himmel!« rief der Mann glücklich. »Ah, der Himmel ...«
    Kincaid bog den Arm zurück. Mit aller Gewalt schlug er dann zu. Die flache, stahlharte Kante seiner Hand traf den Nacken des Mannes an der richtigen Stelle. Wie vom Blitz gefällt, stürzte der Verurteilte tot zu Boden.
    Kincaid setzte die dunkel gefärbte Brille auf und nahm wieder hinter seinem Tisch Platz. Unter anderen war da auch ein grüner Hebel. Er legte ihn um.
    Unter dem Toten bewegte sich der Fußboden. Ein breiter Spalt entstand, und die Leiche fiel in die Tiefe, hinein in die flammende Hölle des Atomkonverters. Kincaid schob den grünen Hebel wieder zurück. Der Boden schloß sich. Nichts mehr verriet, was geschehen war.
    Kincaid nahm die Brille ab und lehnte sich zurück.
    Er wartete.
    Endlich erschien Berg von der Verwaltung. Er legte einen Psychoanalysebericht auf den Tisch. Am oberen Ende steckte eine Karte. Auf ihr stand ein Name: Lisa Medtner, Dr. med.
    »Eine Frau«, erklärte Berg völlig unnötig.
    »Sichere Sache?« fragte Kincaid und blätterte in dem Bericht. »Und ob! Alles auf Band. Brachte ihren Mann um. Kalt wie Eis.«
    »Und wann ist die Verhandlung?«
    »Übermorgen. In zwei Stunden dürfte sie hier sein.«
    »Danke«, sagte Kincaid und begann zu lesen.
    »Nichts zu danken.« Berg grinste und klopfte mit den Fingerknöcheln gegen ein schwarzes Schild mit weißen Buchstaben, das auf Kincaids Schreibtisch stand. »Sorg' dafür, daß sie glücklich sind!«
    Er lachte über das Schlagwort und verschwand.
    Kincaid sah für einen Augenblick auf das Schild.
    Die Buchstaben sprangen ihm fast in die Augen:
    sorg dafür, dass sie glücklich sind!
     
    Später brachten zwei weibliche Gefängniswärter Lisa Medtner herein. Eine von ihnen – Kincaid kannte sie – sagte:
    »Das ist Dr. Lisa Medtner, Sir.«
    Kincaid erhob sich und lächelte.
    »Freut mich, Sie zu sehen, Dr. Medtner«, sagte er höflich.
    Lisa Medtner lächelte ebenfalls ein wenig.
    »Mich freut es gar nicht, um ehrlich zu sein. Ich wäre lieber jetzt woanders.«
    »Das weiß ich«, gab Kincaid zu. Er sah die beiden Wärterinnen an. »Das wäre alles. Sie können gehen.«
    Lisa Medtner war blond und hübsch. Sie hatte ein auffallend blasses Gesicht. Sie hatte ihren Gatten mit einer Hitzepistole getötet.
    »Sie werden solange hier bleiben, bis das Urteil verkündet ist«, sagte Kincaid.
    »Das wird nicht lange dauern«, stellte Lisa Medtner grimmig fest.
    »Hört sich recht verbittert an.«
    »Sie kennen das Urteil?«
    »Bekennen Sie sich denn schuldig?« Als er es fragte, verzog sich ihr Gesicht zu einer eiskalten Grimasse. Er fügte hinzu: »Sie können hier unbesorgt reden. Ich habe einen Eid geschworen, daß ich zu niemand darüber sprechen darf, was mir ein Gefangener anvertraut.«
    Lisa Medtner sah ihn an.
    »Ja«, sagte sie endlich. »Ich habe es getan.«
    Nun wurde es schwieriger.
    »Warum?«
    »Ich habe keine Lust, mit Ihnen darüber zu diskutieren.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Übrigens – was soll das bedeuten?«
    »Was?«
    »Das Schild dort.« Sie deutete auf das schwarze Schild und las laut vor: »Sorg' dafür, daß sie glücklich sind ...«
    »Der Grundsatz der Gerichtsbarkeit. Ich habe dafür zu sorgen, daß Sie sich bei uns wohlfühlen, solange Sie bei uns sind. Das ist alles.«
    Ihr Gesichtsausdruck wurde zynisch.
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Ich erhielt eine ausgezeichnete Ausbildung in Psychologie.«
    »Dann haben

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