Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit
wurden.
Die sechs Männer sahen ratlos hinter ihnen her.
»Was soll das bedeuten?« knurrte Parkhurst unsicher.
Sie überquerten die Schienen. Die Stadt lag auf der anderen Seite. Davor stand eine Gruppe von Eukalyptusbäumen. Und ein Schild. Auf ihm stand der Name der Stadt.
»Burlingame also«, sagte Leon, als sie stehenblieben, um auf die nahe Stadt hinabzuschauen. Die Hauptstraße war breit, links und rechts Hotels und Restaurants. Tankstellen dazwischen. Geschäfte. Eine kleine Vorstadt, nicht mehr. Auf der Straße fuhren Autos.
Sie verließen die Baumgruppe und gingen weiter. Der Tankstellenwärter beim ersten Haus sah sie. Für einen Augenblick stand er wie vom Schlag getroffen, dann ließ er den Füllschlauch einfach fallen und rannte schreiend davon.
Wagen blieben stehen. Fahrer sprangen heraus und rasten davon, als sei der Teufel hinter ihnen her. Männer und Frauen kamen aus den Geschäften, riefen sich Warnungen zu und verschwanden in den Seitengassen und in den Häusern.
Sekunden später war die Hauptstraße menschenleer.
»Guter Gott!« stieß Stone hervor, ohne zu begreifen. »Was bedeutet das nur ...?«
Er kreuzte die Straße. Die fünf anderen Männer folgten ihm. Niemand war zu sehen. Alles war ruhig und totenstill, nichts bewegte sich. Alle waren vor ihnen geflohen. Irgendwo begann eine Sirene zu heulen, mit auf- und abschwellendem Ton. Alarm!
Am anderen Ende der Hauptstraße fuhr ein Auto rückwärts davon, als habe der Lenker keine Zeit mehr zum Wenden. Hinter einem Fenster erblickte Barton ein blasses, angstverzerrtes Gesicht. Sekunden später schlugen die Sonnenladen zu.
»Ich verstehe das alles nicht«, murmelte Vecchi verstört.
»Sie sind alle verrückt geworden«, vermutete Merriweather.
Stone gab keinen Kommentar. Er verlor allmählich die Fähigkeit, logisch zu denken. Er fühlte sich müde und enttäuscht. Er setzte sich einfach auf den Randstein und seufzte. Die anderen standen ratlos um ihn herum.
»Mein Knöchel«, sagte Leon und lehnte sich gegen eine Verkehrsampel. »Schmerzt wahnsinnig.«
»Captain?« fragte Barton. »Was ist nur mit den Leuten los?«
»Ich habe nicht die geringste Ahnung«, gab Stone zu. Er suchte in den Taschen nach einer Zigarette. Auf der anderen Straßenseite war ein verlassenes Café. Die Menschen waren einfach davongelaufen. Auf den Tischen standen die Teller mit den Speisen und Getränken. Im Grill brutzelte ein Hamburger. Die Kaffeemaschine dampfte. »Ich habe keine Erklärung dafür.«
Auf dem Bürgersteig lagen gefüllte Einkaufsnetze und von den Flüchtenden weggeworfene Gegenstände. Der Motor eines im Stich gelassenen Autos purrte leise.
»Nun?« fragte Leon. »Was werden wir jetzt tun?«
»Keine Ahnung.«
Stone stand auf, ging über die Straße und betrat das Restaurant. Er setzte sich an die Theke.
»Was hat er vor?« fragte Vecchi die anderen.
»Woher soll ich das wissen?« Parkhurst ging ebenfalls in das Café. »Was soll das, Stone?«
»Ich warte, bis ich bedient werde.«
Parkhurst legte seine Hand auf Stones Schulter.
»Nun komm schon. Es ist niemand mehr hier. Sie sind alle davongelaufen.«
Stone gab keine Antwort. Er blieb sitzen. Sein Gesicht war ausdruckslos. Er wartete, daß jemand kam, um ihn nach seinen Wünschen zu fragen.
Parkhurst ging wieder hinaus auf die Straße.
»Was mag nur geschehen sein?« fragte er Barton. »Wenn ich nur wüßte, was da nicht stimmt.«
Ein Hund kam gelaufen. Er rannte an ihnen vorbei, schnüffelte und setzte dann seinen Weg fort. Er verschwand in einer Seitenstraße.
»Gesichter«, meinte Barton plötzlich.
»Gesichter?«
»Ja, sie beobachten uns. Von den Häusern aus. Überall hinter den Fenstern sind Gesichter. Sie verstecken sich vor uns. Warum nur?«
Merriweather richtete sich auf.
»Da kommt jemand«, sagte er.
Sie drehten sich um. Zwei schwarze Limousinen bogen um die Ecke und näherten sich ihnen. Dicht beim Randstein stoppten sie.
»Endlich«, murmelte Leon. »Endlich kommt man.«
Die Türen der beiden Wagen öffneten sich. Schweigend kletterten einige Männer heraus und umringten die Gruppe. Es waren Zivilisten, gut angezogen. Sie trugen Hüte und Krawatten. Sogar graue Regenmäntel.
»Ich bin Scanlan«, sagte einer von ihnen. »Vom FBI.« Er war schon älter und hatte graues, kurzes Haar. Seine Sprache war knapp und abgehackt. Er sah die fünf Männer aus eiskalten blauen Augen an. »Wo ist der sechste Mann?«
»Captain Stone? Drüben.«
Barton deutete auf die
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