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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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keinen schöneren Tod vorstellen.«
    »Du willst also einen ganzen Planeten verseuchen, um dein Ende romantisch zu verbrämen?« erkundigte sich Mary McAdam. »Ist es dir wirklich gleichgültig, ob du unsere Expedition dadurch sinnlos machst? Und du willst Astronomin sein? Ich bin nur eine alte Frau vom Lande, aber ich käme nie auf eine so verrückte Idee.«
    »Wir müssen alle damit zufrieden sein, daß wir die ersten Menschen sind, die den Mars aus dieser Nähe gesehen haben«, sagte Matt beruhigend. Dann drehte er sich überrascht um, als der riesige Texaner einen lauten Schrei ausstieß.
    Der Mann wirkte lächerlich, als er im schwerelosen Zustand eine Boxstellung einzunehmen versuchte; aber das purpurrote Gesicht und die hervorquellenden Augen waren keineswegs lustig. Horley hatte sich nicht an der Diskussion beteiligt; er hatte ruhig und nachdenklich zugehört. Jetzt erkannte Matt, daß der andere nicht überlegt sondern einen Plan ausgebrütet hatte. Nun schäumte er vor Wut.
    »Verdammtes Weib! Verräterin!« kreischte er und schwang drohend die Fäuste. Rachel wurde blaß und wich vor ihm zurück. Matt und Mrs. McAdam schwebten auf Horley zu, um ihn festzuhalten. Er schüttelte sie mühelos ab.
    »Verschwinde lieber in deiner Koje, dort bist du vor ihm sicher«, riet Matt der erschrockenen Rachel. Sie gehorchte zitternd. Horley schrie weiter, aber jetzt war nicht mehr zu verstehen, was er sagen wollte. Sie konnten ihn nicht allein lassen, weil Gefahr bestand, daß er die empfindlichen Instrumente zertrümmerte. Matt bekam einen Schlag auf das linke Auge, von dem er sich erst Sekunden später erholte. Mrs. McAdam fand die richtige Methode, die ihr wahrscheinlich vom Umgang mit wildgewordenen Stieren her vertraut war; sie schwebte von hinten auf den tobenden Horley zu und drückte ihm die Kehle zusammen, indem sie ihm den Arm um den Hals schlang. Während er nach Luft rang, löste Matt seinen Gürtel und band damit Horleys Arme fest.
    Plötzlich sank der Texaner in sich zusammen, die Farbe wich aus seinem Gesicht, dann schwebte er ziellos durch den Raum und stieß gegen die Wände. Matt und Mrs. McAdam zogen ihn zu seiner Koje herab und schnallten ihn darin fest. Wenige Minuten später begann er zu schnarchen.
    »Am besten holst du jetzt gleich Rachel«, sagte Matt zu Mary McAdam, als sie sich wieder von dieser Anstrengung erholt hatten. »Wir müssen den Fall in Ruhe besprechen, während Horley bewußtlos ist.«
    Rachel Lee war noch immer blaß.
    »Was ist denn nur in ihn gefahren?« fragte sie mit einem ängstlichen Blick auf den schlafenden Texaner.
    Matt zuckte mit den Schultern.
    »Altersschwachsinn, vermute ich. Manchmal bricht er ganz überraschend aus. Wir sind oft genug auf unsere körperliche Tauglichkeit untersucht worden, aber die psychologischen Tests waren eben doch nicht gründlich genug.« Er warf Rachel Lee einen bedeutungsvollen Blick zu. Sie lief rot an, schwieg aber. »Wahrscheinlich glaubten sie, daß alles in Ordnung sei, weil wir nie Anzeichen von Geistesverwirrung gezeigt hatten. Aber das war eben ein Irrtum, der vielleicht bei jungen Astronauten entschuldbar ist. Ich glaube nicht, daß sie noch einmal eine Besatzung aus Überflüssigen zusammenstellen werden, ohne sie von einem Psychologen überprüfen zu lassen.«
    »Das spielt für sie doch gar keine Rolle«, wandte Rachel ein. »Denen ist es völlig egal, ob wir leben, sterben oder verrückt werden. Schließlich wollen sie nur Informationen, die für die wirklich wichtigen Astronauten lebensnotwendig sein können – für die Jüngeren.«
    Dann lächelte sie. »Ich habe mich nur gemeldet, weil ich das mit eigenen Augen sehen wollte, was ich bisher aus Büchern gelehrt habe. Wenn ich gesund zurückkomme, werde ich mich mein ganzes Leben lang daran erinnern, daß mein größter Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Du hast dich nur gemeldet, Matt, weil du unzufrieden warst und ein Abenteuer erleben wolltest. Ich weiß nicht, weshalb du dich gemeldet hast, Mary ...«
    »Ich war einsam«, sagte Mary McAdam einfach. »Die Kinder waren erwachsen und kümmerten sich kaum noch um mich, und ich hatte eigentlich nichts mehr zu tun. Deshalb überlegte ich mir, daß ich mich melden könnte, wenn ich damit Amerika und der ... der Menschheit einen Dienst erwies, bevor ich starb. Aber ich weiß wirklich nicht, was Roger Horley im Sinn gehabt haben kann.«
    »Aber ich«, warf Matt ein. »Ich glaube es wenigstens. Allerdings hätte ich schon früher

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